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PC Mouse Vergleichstest: Jede Menge Mäuse
Die Computermaus ist nicht tot zu kriegen. Und mittlerweile können die kleinen Nager weit mehr, als nur den Coursor bewegen.
In der Welt von PC und Notebook ist sie nicht mehr wegzudenken. Die Mouse. Selbst Touchpad oder Ministick in der Tastatur konnten sie nicht vertreiben. Vor allem auch, weil es für Computerspieler keinen gleichwertigen Ersatz gibt.
Allrounder und Spezialisten
Seit die erste Maus als Eingabegerät für einen Computer vor mehr als 50 Jahren vorgestellt wurde, hat sich der kleine Plastiknager ständig verändert. Einige wurden pures Lifestyleobjekt, die meisten jedoch entwickelten sich in Handhabung und Einsatzbereich immer weiter. Mäuse, die nur den Courser bewegen und links-rechts klicken, sind mittlerweile tatsächlich fast ausgestorben. Spezialisierung ist gefragt oder der Allrounder, der PC-Arbeiter wie Computer-Gamer gleichermaßen begeistert.
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Die Neuheiten-Rate der Hersteller ist hier nach wie vor hoch. Nach Jahren der Miniaturisierung und der Schwergewichte, werden die Mäuse nun wieder größer und vor allem leichter. Ob mit oder ohne Kabel, eine Einrichtungssoftware ist unverzichtbar. Denn bei den für gewöhnlich fünf Tasten bleibt es nicht. Freie Belegung, Makros, Hotkeys - die Eingabemöglichkeiten explodieren geradezu. Wir haben uns vier marktfrische und relativ unterschiedliche Modelle für einen Vergleichstest genommen. Angetreten sind die Burst Pro Air von Roccat, die Lift-Maus von NZXT und aus dem Hause Lexip die Pu94 sowie die Ar 18 Aero Speed. Alles Nager für den Gamer, aber ebenso im HomeOffice gut zu gebrauchen. Zwei mit Strippe, zwei, die auch ohne können.
Kandidaten im Test
Die Burst Pro Air ist die erste kabellose der Serie aus dem Hause Roccat, die wahlweise per Bluetooth 5.2, via Dongle mit 2,4 GHz oder aber über ein USB-C-Kabel mit dem Rechner verbunden werden kann. Der Aufbau ist komplett symmetrisch, die Maus gerademal 82 Gramm schwer. Das sogenannte Bionic Shell-Gehäuse ist wasser- und staubresistent. Dazu gibt es eine üppige Bleuchtung.
An dieser spart die Lift-Mouse von NZXT deutlich, gefällt aber mit einer coolen Unterbodenbestrahlung. Beim Gewicht bringt sie nochmal ein ganzes Stück weniger auf die Waage. 67 Gramm ist echt eine Ansage. Auch die Amerikaner setzten beim Aufbau auf Symmetrie. Dazu hängt die Lift an einem zwei Meter langen, untraflexiblen aber fest verbautem Kabel.
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Das von der PU94 wird zwar nicht dauerhaft über einen Micro-USB mit dem Nager verbunden, ohne aber kann dieser nicht. Auch diese Maus ist eine kabelgebundene. Obwohl sie von den reinen Maßen her die Kleinste im Feld ist, ist sie zugleich die Schwerste. Das liegt aber am besonderen Aufbau und Funktionsumfang. Denn, soviel vorweg, die PU94 ist defacto Mouse und Joystick in einem. Ganz anders die Ar18 Aero Speed, ebenfalls von den Franzosen. Mit 113 Gramm relativ schwer, aber auch sehr groß, kann mit Dongle via 2,4 GHz oder per Kabel, für das ebenfalls der fast schon ausgestorbenen Micro-USB-Anschluss verwendet wird. Dieser ist ziemlich weit in der Mouse angebracht, so dass auch nur die mitgelieferte Verbindung passt. Ansonsten ist die Ar 18 Aero Speed eine typische robuste Gamer-Mouse.
Abtastrate und Auflösung satt
Als diese tastet sie bis zu 1000 mal pro Sekunde ab und kann bis 4800 dpi auflösen. Beide Werte sind einstellbar. Konfiguriert wird über die zugehörige App von Lexip. Die Auflösung darf der User über einen DPI-Schiebeschalter hinter dem Mouse-Rad in fünf Stufen verändern, die er zuvor aber festlegen muss. Um hier den Überblick zu behalten, lässt sich jede mit einer bestimmten Farbe belegen, in der dann Rad, Logo und eine Zierleiste erstrahlen. Die Schwester PU94 bietet solch ein Mäusekino nicht. Hier werden Logo und innere Unterseite bestrahlt, fertig. Und es gibt auch nur vier DPI-Stufen, die über den sogenannten Lexip-Button angewählt werden können. Allerdings ist die Range mit insgesamt 12 000 Bildpunkten deutlich größer, weswegen die einstellbare Totzone Sinn macht, um die Maus beherrschbar zu halten.
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In Sachen Auflösung setzt die Lift-Maus noch einen drauf. Hier sind es gar 16000 DPI, die zur Verfügung stehen, ebenfalls in der speziellen App in vier Stufen vor konfigurierbar und wenn gewünscht, per kurzem Farbsignal angezeigt. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist die Burst Pro Air. Die Abtastrate in 250er Schritten bis 1000 regulierbar, die Empfindlichkeit in fünf Stufen einstellbar bis zu 19 000. Dazu können zudem die vertikale Scrollgeschwindigkeit wie ebenso die Windows-Zeigergeschwindigkeit in je zehn Stufen angepasst werden.
Ohne App geht nichts
Und dabei belassen es die Deutschen nicht. Deren App ist die umfangreichste im Testfeld. Insgesamt acht Tasten sind anpassbar, sieben davon auf der Oberseite. Belegt werden darf mit allem, was Tastatur, Programme und ausgewählte Games hergeben. Zur Verfügung stehen drei Dutzend Presets ausgesuchter Spiele, vor allem FPS, MMO, RTS, alle gängigen Office- und Bildbearbeitungsprogramme sowie neben den bekannten Standards eben auch freie Makro- oder Hotkey-Erstellung. Eigentlich gibt es nichts, was als Befehl über eine Tastatur eingeben werden kann, das sich nicht einfacher auf die Mouse legen lässt.
Hier ist auch NZXT gut unterwegs, wenngleich nur vier Knöpfe konfigurierbar sind. Die Standard-Links-Rechts bleibt voreingestellt. Für die Kalifornier sind Mäuse eher eine Nische, mehr ist man im PC-Bau und bei Tastaturen unterwegs. Insofern lässt sich ein komplettes Keyboard-Layout auf die Lift anwenden, gern als Makro. Die App NZXT Cam ist dann zugleich das komplette Kontroll-Organ für Rechner und Peripherie.
Tastatur-Kürzel, Shortcuts und freie Tastenbelegung stehen ebenso für die Lexip PU94 zur Verfügung. Das Setup darf zudem bestimmten Office-Programmen zugeordnet oder als eigenständig gespeichert werden. Die Lexip Control Software verwendet verschiedene Untermenüs, leitet da mit übersichtlichen Mouseover-Icons hindurch. Bei der Ar 18 Aero Speed gibt es keine Tastenkonfiguration. Es finden sich lediglich Presets für verschiedene Programme von Chrome bis Excel.
Wer die bis in die Tiefe gestaffelte Personalisierung nicht braucht, ist dennoch mit der Gaming-Mouse sehr gut unterwegs. Von der reinen Anwendung her ist sie die smootheste. Dank vierer Keramik-Gleitfüße wird der Reibungswiderstand auf das absolute Minimum reduziert. Auf dem - ebenfalls von Lexip - B5-Mouspad, das vor allem durch seine harte und gleitfreundliche Oberfläche gefällt, lässt sich das Eingabegerät völlig ohne Kraftaufwand und mit nur einer leichten Daumenbewegung steuern. Dazu läuft das ähnlich einem Reifenprofil gummierte Rad fast ohne spürbare Rasterung. Der Druckpunkt der Tasten ist nahezu perfekt und die Seiten-Knöpfe liegen genau auf Daumenhöhe. Hervorragend.
Die Mouse, die auch Joystick kann
Das kann man auch bei der Pu94 sagen, die jedoch ein gänzlich anderes Einsatzprofil zeigt. Konstruktiv nicht für die ganze Hand, sondern nur für die Finger ausgelegt, hat sie einen doppelten Aufbau. Die obere Schale ist beweglich auf der unteren montiert und lässt sich in alle Richtungen um 20 Grad verschieden. Dabei muss auf die entsprechende Stelle Druck ausgeübt werden. So arbeitet die Maus ganz ähnlich einem Joystick, wie der bei 3-D-Software oder Flugsimulationen zum Einsatz kommen kann. Um diese Bewegungen gut steuern, ohne dass es zu Fehlclicks kommt, sind die Tasten Links/Rechts eingerückt und von einem Rahmen umgeben. Man muss also ein wenig mit den Fingern arbeiten. Dazu gibt es links noch einen „echten“, zweiten, Stick, der ebenso frei belegt werden oder wie oben beschrieben genutzt werden kann. Im Office-Bereich eignet er sich wunderbar für horizontales Scrollen. Mouse-Rad und Druckpunkte sind gleichfalls ohne Kritik. Die Kombi-Maus verfügt gar über sechs Keramik-Gleiter, was ihr eine noch beeindruckendere Performance auf dem Pad ermöglicht. Einzig das Standard-Micro-USB-Kabel ist etwas steif, selbst im Vergleich zu Ar18, was der Maus ein gewisses Eigenleben verleiht. Für den Joystick-Nager braucht es ein wenig Eingewöhnung, dann aber ist er dort, wo er hinpasst, in der Anwendung unschlagbar.
Auch Teil-Ersatz fürs Keyboard
Dieses Lob darf sich die Burst Pro Air in Sachen Anpassung und Gesamtperformance uneingeschränkt ebenso auf die Fahnen schreiben. Bis hin zur der Höhe, die der Sensor beim Anheben noch arbeitet, ist alles individualisierbar. Die Gleiteigenschaften sind immer noch sehr gut, auch wegen des geringen Gewichts, und die Druckpunkte gehören zu den besten im Feld. Zudem verwendet Roccat auch hier den Titan Switch Optical, der bis zu 100 Millionen Klicks standhält, mal eben fünf mal so viel, wie andere garantieren. Nicht zuletzt arbeitet die Burst im Swarm-Universum, lässt sich also mit anderen Roccat-Geräten wunderbar sychronisieren.
Das passt auch bei der Lift, sofern man beispielsweise das Function Keyboard verwendet. Bei der wahlweise weißen oder schwarzen Maus kann ebenso die Anhebehöhe über Unterlage ausgewählt werden, nicht frei, aber immerhin zwei oder drei Millimeter. Die mechanischen Omron-Switches garantieren bei dem Gaming-Nager zuverlässige Eingaben und viele Betriebsstunden. Ein mehr als sehr ordentliches Ergebnis, betrachtet man dazu die Investitionshöhe.
Jedem seine Maus
Womit wir beim Fazit wären. Jede Menge Mäuse für jedes Einsatzgebiet. Roccats Burst Pro Air erweist sich als eierlegende Wollmilchsau, lässt sich bis ins Detail personalisieren und macht anwendungsseitig alles möglich, was von einer Maus im Game- und im Office-Bereich erwartet wird. Sie ist allerdings mit knapp 100 Euro auch die teuerste im Testfeld, aber ohne Frage, jeden Cent davon Wert. Die Ar 18 Aero Speed begrenzt preislich das Teilnehmerfeld von unten. Super leichtgängig in der Anwendung, konzentriert auf das Wesentliche und bringt die Essenz dessen, was man von einer Maus erwarten darf. Die will nur spielen und ist mit unter 40 Euro fast schon ein Schnäpchen. Für einen Zwanziger mehr gibt es die elegante Lift mit der coolen Unterbodenbeleuchtung. Ein Allrounder in jeder Beziehung, in hohem Maße anpassbar und Teil eines ganzes NZXT-Universums. Leichtgängig und ergonomisch durchdacht, dazu mit Strippe für alle Gamer, die Angst vor einem Lag haben. Lexips Pu94 ist ein wenig der Exot im Feld. Zwei zusätzliche Joysticks erweitern das Anwendungsgebiet enorm, machen die Handhabung, vor allem aber die Einarbeitung gewöhnungsbedürftig. Trotz der bulligeren Konstruktion sorgen die exzellenten Keramik-Gleiter für eine unglaubliche Bewegungsleichtigkeit. Einziger Kritikpunkt ist des etwas störrische Kabel.
Test-Fazit
Vier Mäuse, jede ein Treffer. Abhängig von Budget und Einsatzgebiet ist jede genau die richtige. Wer’s sich leisten kann greift zur Burst Pro Air und bekommt den größten Anwendungsbereich plus ein fast schon ewiges Leben. Wer’s besonders unkompliziert mag, nimmt die Ar 18 Aero Speed, die sich auf die Maus-Basics konzentriert und unglaublich smooth zu bewegen ist. Stylisten greifen zur Lift, die neben tollem Aussehen ordentlich konfigurierbar ist und sich keine Schwäche leistet. Wo mehrdimensional gedacht werden muss macht man mit der Pu94 nichts falsch, die mehrere Bedienkonzepte in einem Gerät vereint und entgegen ihrem bulligen Aussehen so leicht wie eine Feder zu dirigieren ist.