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Smartwatch Wearable Test: Smartwatch-Vergleich – reicht Budget oder darf es mehr sein?
Redmi Watch 3 oder T-Rex Ultra - Alltagsuhr gegen Extremsportler. Ein Vergleichstest.
Der Auftritt könnte unterschiedlicher nicht sein. Hier die fast schon bescheidene Erscheinung der neuen Redmi Watch 3, auf der anderen Seite die T-Rex Ultra von Amazfit. Ein Brocken von einer Smartwatch.
Beide Kandidaten stellen in Sachen Features und Preis so etwas wie Anfang und Ende des normalen Preissegments dar. Während die Uhr aus dem Hause Xiaomi schon für knapp 100 Euro zu haben ist, muss man für das Wearable von Huami, die übrigens ebenfalls zum Xiaomi-Konzern gehören, mal eben das Viereinhalbfache auf den Tisch legen.
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Innere Werte, die diesen Unterschied erklären würden, geben zumindest die Typenblätter nicht her. Sicher, die Watch 3 ist deutlich schlanker und dünner, kann dafür aber mit einem tatsächlich größeren Display aufwarten. Der 1,75-Zoll-AMOLED-Bildschirm löst dabei mit 390 × 450 Pixel auf. Amazfit greift auf die gleiche Technologie zurück. Das runde Display allerdings ist mit 1,39 Zoll um einiges kleiner, stellt mit 454x454 Bildpunkten aber mehr Details dar. In Sachen Helligkeit hat dann die Ultra erstmals richtig die Nase vorn. 1000 Nits erlauben auch bei Sonne eine gute Ablesbarkeit. Zudem wird der abgerufene Wert an die Umgebung automatisch angepasst. Die 600 Nits bei Redmi sind starr bzw. können handisch nur per App justiert werden. Da muss man mitunter ein wenig für Schatten sorgen.
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Bei den so beliebten Sportprogrammen herrscht dann wieder ungefähr Gleichstand. 120 bei der Watch 3, knapp 150 bei der T-Rex. Den großen Unterschied machen hier vor allem zwei Dinge. Denn während die automatische Erkennung beim günstigen Modell eingeschränkt ist, sind es bei der T-Rex rund ein Dutzend. Allein 25 verschiedene Kraftsport-Workouts kommen dazu, deren Ergebnisse sich in der App betrachten und neue Übungen kreieren lassen. Zudem zeichnet die Outdoor-Uhr per Navigation alles auf, was mit Bewegung zu tun hat. Das beschränkt sich bei Redmi auf ganz wenig ausgewählte wie bspw. Wandern. Die Messungen während sportlicher Betätigungen sind dann ähnlich, Puls, Blutsauerstoff, Kalorienverbrauch - das ist mittlerweile Standard. Und in allen Kategorien arbeiten beiden Uhren innerhalb üblicher Toleranzen.
Sportprogramme und Outdoor-Funktionen
Die T-Rex Ultra allerdings ist ein ausgewiesenes Outdoor-Gadget. So liefert ein barometrischer Höhenmesser entsprechende Werte und warnt etwa im Hochgebirge vor mangelnder (Blut)Sauerstoffversorgung. Dazu ist die Uhr bis 10 ATM wasserdicht und speziell auch als Backup fürs Tauchen bis zu 30 Metern Tiefe geeignet. Mit der Watch 3 dagegen geht es maximal in den Pool, um eine Runde zu schwimmen. Um den Strapazen der Natur gewachsen zu sein, erfüllt Amazfit mit seinem Wearable noch allerlei militärische Standards.
Nicht zuletzt kann man sie für die Navigation einsetzen. Allerdings müssen dafür zuvor Routen von der App importiert werden. Und natürlich ist die Gesamtkonstruktion voll outdoortauglich. Statt auf Alu und Kunststoff wie bei der Redmi-Uhr setzt die Ultra auf beschichteten Edelstahl. Das bringt dann allerdings auch ein dreifaches Gewicht im Vergleich mit sich, wobei die knapp 90 Gramm jetzt nicht wirklich schwer wiegen.
Bedienung und Benutzerfreundlichkeit
Die Anwendungsbereiche bestimmen dann auch die Bedienung. Bei der Watch 3 kommt ein einziger Knopf auf der rechten Seite zum Einsatz sowie das berührungsempfindliche Display. Das gilt dann allerdings nur für die Untermenüs und das Scrollen durch dieselben. Denn die Ziffernblätter selbst sind nicht interaktiv. Im Gegensatz zur T-Rex. Hier lassen sich schon über die allgemeine Ansicht die Spezialseiten aufrufen. Zu denen bzw. in die Menüs und zurück gelangt der User aber ebenso über insgesamt vier Knöpfe, zwei links, zwei rechts, die sich bedienungsseitig individuell belegen lassen. Somit kann man bei Bedarf die Handschuhe auch anlassen. Schließlich soll die Ultra bis minus 30 Grad funktionieren.
Kommunikation mit dem Handy
In Verbindung mit dem Smartphone können beide Wearables zur Annahme von Telefonaten genutzt werden, da sie als Freisprecheinrichtung funktionieren. Hinterlegte Rufnummern bzw. jene aus der Anrufliste lassen sich auf gleiche Art zurückrufen. Die Qualität der Gespräche, die über Bluetooth abgewickelt werden, ist durchweg gut. Natürlich sollte es in der Umgebung nicht zu laut sein, da stoßen vor allem die verbauten Lautsprecher an ihre Grenzen.
Eingehende Nachrichten werden als Text wiedergegeben, Emojis nicht und Text-Antworten funktionieren leider ebenso wenig. Als zusätzliche Features können aber mit beiden Uhren die Kameras der Handys von Ferne ausgelöst werden. Die Ultra bietet gar eine Steuerung für die GoPro an. Und umgekehrt lässt die Uhr das Telefon klingeln für den Fall, dass es mal verlegt wurde. Nicht zuletzt ist Alexa mit an Bord. Auch hier funktioniert das Wearable defacto als Verlängerung des Mobiltelefons.
Akku und Armband
In Sachen Akku trumpft die Ultra mit Bestwerten auf. 500 mAh stehen zur Verfügung, was bei normalem Betrieb bis zu 14 Tage reicht. Redmi gibt zwölf Tage an und verweist auf den 289 mAh-Stromspeicher. Am Ende ist dies aber immer abhängig von den genutzten Funktionen, von denen Navigation bzw. GPS sich als größte Stromfresser herausstellen. Tatsächlich aber hatte im Vergleich bei ähnlicher Beanspruchung Amazfit den längeren Atem. Last but not least ein kurzer Schwenk zum Armband. Während die T-Rex auf ein 20 Millimeter breites Standard-Silikonband mit Dornschließe und sehr kleiner Unterteilung setzt, nennt Redmi die etwas ungewohnte Schließtechnik „Memory Halteschlaufe“, bei der auch ein Dorn, Hartplastik, zum Einsatz kommt und das Ende des Bandes nach innen, also unter das andere geschoben wird. Drückt nicht und man kann auch nirgendwo hängenbleiben. Also durchaus innovativ.
Welche Smartwatch passt zu wem?
Muss es nun die mit Features vollgestopfte Uhr für einen halben Tausender sein oder reicht das Model für ein paar Zehner? Wer durch den normalen Alltag will, kommt mit der Redmi Watch 3 ganz sicher gut zurecht. Anwendungsfreundlich, übersichtlich, leicht, mit einem ordentlichen und ziemlich hellen Display und akzeptabler Ausdauer. Gleiches gilt für die Mess- und Anzeigewerte. Nicht zuletzt legt das Xiaomi-Wearable einen recht eleganten und zugleich zurückhaltenden Auftritt hin. Dazu gibt es mit „Mi Fitness“ eine aufgeräumte und übersichtliche App als Steuerzentrale. Das sollte für die Mehrheit aller User reichen. Wer sich allerdings draußen zu Hause fühlt, mehr Details und Werte braucht, von großen Höhen bis in relativ tiefe Tiefen unseren Planeten erforschen will und bei seinen Aktivitäten keine Rücksicht auf seine Smartwatch nehmen möchte, der kommt an der T-Rex Ultra eigentlich nicht vorbei. Der akzeptiert auch das voluminösere Äußere und weiß das Geld in ein verlässliches Backup für fast allen Lebenslagen und bei fast allen Bedingungen gut angelegt. Und on top ist die Zepp-App die Steuerzentrale für einen vernetzten interaktiven Kosmos.
Test-Fazit
Sowohl die Redmi Watch 3 als auch die Amazfit T-Rex Ultra bringen eine Menge Nutzwert fürs Geld mit. Sie sind in jeder Beziehung alltagstauglich und bieten Features, die beim Sport- oder Gesundheitsmonitoring Sinn machen, halten praktische Verbindung zum Smartphone. Für den mehr als vierfachen Preis liefert die Ultra dann allerdings einen deutlich erweiterten Einsatzkreis, echte Nehmerqualitäten und auch rein optisch einen beeindruckenden Auftritt.