In Zeiten des Lockdowns wurde viel über die digitale Ausstattung von HomeOffice und Schule diskutiert. Immer im Mittelpunkt dabei Tablets. Die sind praktisch und handlich, aber nicht eben preiswert und auch kein wirklicher Ersatz für PC oder Notebook. Logitech und Kensington stellen nun Lösungen vor, die den Abstand zum „richtigen“ Computer deutlich verringern.

iPad wird zum Notebook

Die Schweizer kommen dabei mit einer nicht unbedingt neuen Idee um die Ecke. Denn bei genauerer Betrachtung ist das Rugged Combo 3 Touch eine iPad-Hülle mit eingebauter Tastatur. Allerdings wird diese physisch mit dem Tablet verbunden und auch mit Strom versorgt. Somit entfällt das Pairing und sonstige Kontaktaufnahme. Gleichzeitig lässt sich das Tablet problemlos über die Tastatur und das dazugehörige Trackpad steuern, sind neun iPadOS-Shortcuts auf den Tasten hinterlegt. Somit ist es echtes plug&play - einfach einsetzen und losarbeiten.

Youtube

Die hochempfindliche Eingabefläche ermöglicht dazu, Gesten wie Streichen, Auf- und Zuziehen und Doppeltippen noch präziser auszuführen als wie auf dem Display gewohnt. Das funktioniert hervorragend und braucht nur eine kurze Eingewöhnungszeit. Logitech sieht fünf verschiedene Anwendungsmodi. Neben dem elementaren als Tastatur-Bildschirm-Kombi, sind das Ansichts- und Foto-Modi, denn das Keyboard lässt sich ein- und wegklappen, das Display um 40 Grad verstellen. Nicht zuletzt gibt es einen Zeichenmodus für die Eingabe über den Apple Pencil (1.Generation) oder den hauseigenen Logitech Crayon.

Sicher bei Fall und Transport

Wenn man über den Einsatz in der Schule redet, muss Sicherheit eine Rolle spielen. Logitech verspricht dank der Kompletthülle Schutz fürs teure Tablet bis zu einer Fallhöhe von 140 Zentimetern. Das schließt den robusten Transport in Akten- oder Schultasche mit ein. Die Tastatur selbst ist mit einer Spezialfolie überzogen, die einerseits verhindern soll, dass sich durch den Gebrauch die Oberflächen verschlechtern oder ablösen und die andererseits eine leichte Reinigung, selbst mit Desinfektionsmitteln unbeschadet ermöglicht. Dennoch verfügen die in 18 Millimetern Abstand platzieren Anschläge einen Tastenhub von 1,2 mm, was immer noch die Haptik eines klassischen Keyboards vermittelt.

Vertrauen kostet

Soviel Schutz und Vielfalt hat allerdings seinen Preis. Zum einen als Gewicht. Mit knapp über 600 Gramm ohne Tablet macht das Rugged Combo 3 Touch einen selbstbewussten Eindruck, der allerdings auch Vertrauen weckt gerade in puncto Sicherheit. Die Hülle erscheint robust genug, über einen längeren Zeitraum im Einsatz zu sein. Denn rund 120 Euro sollte einem das Paket schon Wert sein. Kein Schnäppchen, aber nach bisherigen Eindrücken auch nicht überbezahlt.

Desktop-Lösung fürs iPad

Apropos Geld: Fallen wir beim iPad StudioDock mal gleich mit dem Preis ins Haus. Fast zwei Drittel dessen, was man für ein Air ab 2020 ausgeben muss, verlangt Kensington für seine Desktop-Lösung. Das ist mal eine Ansage. Dafür bekommt der User aber auch einiges geboten. Zu allererst die Möglichkeit, sein Apple Tablet zum Zentrum seiner computergestützten Tätigkeit zu Hause oder im Office zu machen. Im Mittelpunkt dabei eine schwere, solide und optisch sehr ansprechende Aluminium-Konstruktion. Die verfügt am oberen Ende über eine gummierte Magnetplatte, die das iPad Pro bzw. Air aufzunehmen vermag. Wichtig, es müssen jene Tablets sein, die über einen USB-C-Anschluss verfügen. Nur diese Modelle sind kompatibel, Adapterlösungen funktionieren nicht.

Youtube

Damit hätten wir den wichtigsten Teil. Dank des Docks lässt sich das iPad nicht nur laden, sondern auch universell verbinden. Ein USB-C und drei USB-A-Anschlüsse, HDMI und Gigabit-Ethernet-Buchse sowie 3,5-MM-Audio-Ausgang stehen zur Verfügung. Ein zweiter Monitor ist somit möglich, wobei hier geprüft werden sollte, welchen Support das jeweilige Tablet-Model softwareseitig bietet. Und es gibt einen SD-Karten-Slot. Keine Frage, das Dock erweitert die Möglichkeiten des Tablets deutlich. Und mit einer externen Tastatur wird es dann gar fast zum Desktop-PC. Und nein, ein Keyboard ist im Preis nicht enthalten, nur der Anschluss über USB.

Perfect für den Apple Pencil

Die Aufnahmeplatte fürs Pad lässt sich um 90 Grad drehen und deutlich über 90 Grad schwenken. Damit ist eine stufenlose Anpassung gewährleistet. Mit über fünf Kilo Gesamtgewicht und dank gummierter Unterseite steht das Dock felsenfest. Es eignet sich so hervorragend für alle, die mit dem Apple Pencil auf dem Display zugange sein wollen. Nicht nur, dass sich die Zeichenunterlage wie erwähnt nahezu komplett individuell ausrichten lässt, man muss auch keine Angst haben, dass sich irgend etwas verschiebt. So ist einhändiges Arbeiten problemlos möglich.

Mittelpunkt der Apple Welt

Neben den vielen Anschlussmöglichkeiten und der durchweg standhaften Gesamtkonstruktion wird das Kensington-Produkt auch zum Mittelpunkt der eigenen Apple Welt. Zum einen befüllt es das iPad dank Schnellladefunktion deutlich flotter als der Original-Adapter. Und dann bietet der Fuß vom Dock noch zwei Qi-Ladeflächen - eine fürs iPhone und eine für die AirPods. Ebenfalls als Extra gibt es noch eine Ladevorrichtung für die Apple-Watch. Somit hätten wir es mit vollumfänglicher Stromversorgung zu tun. Dabei muss man sich keine Gedanken um die Sicherheit machen. Ein großes Netzteil steht zwischen Steckdose und teurem Tablet, zudem verfügt das Dock über einen Hauptschalter, der bei Bedarf alles stromlos macht.
Nicht zuletzt - und das sollte bei dem Preis auch eine Rolle spielen - wird das StudioDock zum Eyecatcher, egal ob zu Haus am Schreibtisch oder im Büro. Funktionalität und Design gehen hier echt Hand in Hand.

Mehr Funktionalität fürs Tablet

Beide Lösungen, so unterschiedlich sie in Umsetzung und Zielgruppe auch sein mögen, erweitern die Funktionalität des iPads deutlich. War es bisher als Tablet eher Ergänzung zu bestehenden PC- oder Notebook-Lösungen, rückt es nunmehr immer mehr als Ersatz derselben in den Fokus. Mit einem Haken. Denn sowohl Rugged Combo 3 Touch wie auch StudioDock sind zwar auf Langlebigkeit ausgerichtet, aber nur mit bestimmten Modellen kompatibel. Und bei Apple ist man nie wirklich sicher, inwieweit künftige Versionen bisheriges fortschreiben oder neues beginnen. Größe, Anschlüsse, Software bleiben also bis zu einem bestimmten Punkt Unsicherheitsfaktoren bei der Weiternutzung. Man sollte sich also für einen bestimmten Zeitraum sicher sein, mit der bestehenden Hardware arbeiten zu wollen, um auch die kostbaren Erweiterungen weiter nutzen zu können.

Logitech Rugged Combo 3 Touch

Tastatur-Case für iPads mit integriertem Multi-Touch-Trackpad
Kompatibel: iPad 7. und 8. Generation, 10,2’’; Apple Pencil 1. Generation, Logitech Crayon
Stromversorgung: über iPad
Besonderheiten: Neun iPadOS-Sondertasten
Sicherheit: Schutz gegen Fall bis 1,4 Meter
Preis: ca. 120 Euro

Kensington StudioDock

Desktop-Workstation für iPad
Kompatibel: iPad Pro (2018+) oder iPad Air (2020+) (verschiedene Dock-Modelle)
Anschlüsse: 1x USB-C, 3xUSB-A, HDMI, Gigabit-Ethernet, 3,5-MM-Audio; SD-Card
Ladefunktion: iPad, 2xQi iPhone, AirPod, Apple-Watch (Zubehör)
Arbeitsbereich: 90 Grad horizontal, + 90 Grad vertikal
Preis: ab ca. 345 Euro