Testen Sie MOZplus einen Monat gratis und erhalten damit Zugriff auf alle Artikel auf MOZ.de. Danach lesen Sie für nur 7,99 €/Monat weiter. Das Abo ist jederzeit kündbar.
Jetzt die Tageszeitung im Original-Layout als E-Paper für nur 27,90 €/Monat lesen. Zusätzlich erhalten Sie einen kostenfreien Zugriff auf alle MOZplus-Artikel von MOZ.de.
Reise Nordamerika: Capital Region USA - Es muss nicht die Karibik sein
Maryland und Virginia sind nicht nur die Wiege der Vereinigten Staaten, beide Bundesstaaten bieten mit ihrer Atlantik-Küste auch beste Urlaubsvoraussetzungen selbst für Europäer.
Temperaturen an die 30 Grad, weiche Sandstrände soweit das Auge reicht und badewannenwarmes Wasser - wenn jetzt noch jemand eine Palme ins Bild rücken würde, wäre das Idealbild der Karibik perfekt. Doch der Urlauber muss gar nicht bis in die entlegene Welt der Antillen reisen. Denn einige tausend Kilometer weiter nördlich wird ihm klimatisch Vergleichbares geboten, geht es organisatorisch deutlich gestraffter zu und on top schlägt der Trip nicht gar so arg ins Kontor. Willkommen in der Wiege der Vereinigten Staaten, welcome an den Küsten von Maryland und Virginia.
Viel Platz im Meer
Hier, nur knapp drei Autostunden von der Hauptstadt Washington entfernt, machen ganze Bundesstaaten Urlaub. Entsprechend entwickelt ist die Infrastruktur, angefangen von den Unterkünften über die Restaurantszene bis hin zur Unterhaltung. Freilich, menschenscheu darf man nicht sein. Doch trotz der vielen tausend Gäste, die hier ihre Sommerferien in den Monaten Juli und August verbringen, findet man locker auch weniger belebte Strandabschnitte. Kein Wunder, von der Wasserlinie bis zum Ende des Sandes sind es mitunter bis zu 60 Meter. Und da die Amerikaner zwar gern am Strand sind, aber eher weniger im Meer baden, hat man dort richtig Platz. Und Wellen, denn die vorgelagerten Inseln, die Shores, liegen weit draußen im Atlantik. Wer hierher kommt, muss teilweise atemberaubende Brücken überqueren oder fährt gar durch Tunnel unter dem Wasser hindurch. So wird schon bei der Anreise reichlich Sehenswertes geboten.
Ocean City von ruhig bis aufregend
Ocean City ist der Hotspot an der Küste Marylands. Zehn Kilometer lang markiert der Strip das Zentrum aller Urlaubsfreuden. Eine sechsspurige Straße teilt den Ort. Beachseitig die Hotels, der Bay zugewandt alles, was man sonst so braucht: Restaurants, Supermärkte, Shops. Sogar zwei (!) Vergnügungsparks finden sich hier. Wer es ruhiger mag wohnt mehr im „Hinterland“, dort, wo die Locals leben. Der Weg zum Ozean ist dann zwar weiter, aber im Auto-Land USA nicht wirklich ein Problem. Zumal es sich lohnt, verschiedene Strände auszuprobieren.
Empfohlener Inhalt der Redaktion
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Youtube angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Die bewachten von Ocean City sind nicht nur dank der filmreifen Baywatch-Leute zu empfehlen. Alkohol, Musik und nackte Haut (natürlich) will man hier nicht sehen, rauchen ist nur an bestimmten Orten gestattet. Und die Beach-Patrol sorgt dafür, dass sich alle dran halten. Der typische Mallorca-Urlauber müsste sich also stark umgewöhnen. Die volle Ladung Touri-Spaß bietet der knapp drei Kilometer lange und holzbeplankte Boardwalk, der vom Pier aus startet. Souvenirs, Fastfood, Krimskrams und Leute gucken. Möchte man ernsthafter seine Garderobe aufhübschen oder scheint mal wirklich nicht die Sonne, warten natürlich zahlreiche Shopping-Center.
Virginia Beach für jeden etwas
Noch eine Nummer größer auf den ersten Blick erscheint Virginia Beach. Und tatsächlich wirbt der Ort mit dem längsten Vergnügungsstrand der Welt. 40 Kilometer soll der messen. Bei näherer Betrachtung jedoch haben wir es mit drei und dazu nahezu komplett unterschiedlichen Abschnitten zu tun. Im Zentrum der eigentliche Virginia Beach, ähnlich angelegt wie Ocean City. Der Boardwalk ist nicht so überladen mit Geschäften und Imbissbuden, Radfahrer und Fußgänger nutzen parallele Bahnen entlang der Küste.
Empfohlener Inhalt der Redaktion
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Youtube angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Der Strand ist breit und leicht abfallend, Rettungsschwimmer achten darauf, dass nichts passiert. Im Norden trennt der First Landing State Park den quirligen vom ruhigen Abschnitt, der Chesapeake Bay. Badewanne pur, so gut wie nie Wellen, leere Strände, kaum Hotels und die Privatbauten stehen fast am Strand. Hier sind vor allem Ruhesuchende und Familien mit kleinen Kindern gut aufgehoben. Wer es noch ursprünglicher mag fährt fast 40 Kilometer weiter in den Süden. Am Sandbridge Beach stehen die Häuser teils in den Dünen, mitunter braucht es einen Allrader, um dorthin zu gelangen. Es gibt wilde Pferde und Delphine sind, wie übrigens die gesamte Küste entlang, auch vom Ufer aus zu sehen.
Naval Air Station Oceana im Hinterland
Dass es mitunter dennoch nicht so ruhig ist, wie die Gegend glauben machen will, liegt am Hinterland. Mit über 400 000 Einwohnern ist Virginia Beach die bevölkerungsreichste Gemeinde des Bundesstaates, mit entsprechender Infrastruktur. Dazu gibt es die Naval Air Station Oceana, einen der größten und modernsten Militärflughäfen der Welt. 17 Flugstaffeln haben hier ihre Heimatbasis und die F/A 18 sind auch immer wieder am Himmel zu sehen. Langweilig wird es also nie, da zu Lande, im Wasser und in der Luft immer etwas los ist.
Was man unbedingt noch erleben sollte
Berlin: Sie nennt sich selbstbewusst "America's coolest small town" und ist tatsächlich, wie die große Schwester, eine Reise wert - Berlin, Maryland. Süße enge Straßen und herausgeputzte Häuser. Wenn man sich die Autos als Kutschen denkt, geht die Reise im Kopf schnell 150 Jahre zurück. Hotel, Kaffeehaus, Restaurants und vor allem Antik-Läden prägen das Bild des Ortes. Nur knapp zehn Autominuten von Ocean City entfernt wartet hier das Kontrastprogramm zur Touristen-Hochburg.
Busch Gardens: Der Blick der Amis auf den alten Kontinent ist bekanntlich teils abenteuerlich. Einen Eindruck davon bietet Busch Garden Williamsburg in Virginia. Denn der Themenpark ist in Bereiche aufgeteilt, die nach europäischen Ländern benannt sind. Neben Italien, Irland, Deutschland, Frankreich wird dort auch Bayern als ein solches geführt. Die Fahrgeschäfte hören auf Namen wie Autobahn (was sonst), Wirbelwind, Verbolten oder Alpengeist. Spätestens nach dem dritten Looping aber ist das auch egal.
Colonial Williamsburg: Die erste dauerhafte Siedlung in Jamestown, die Schlacht von Yorktown, die dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein Ende setzte und schließlich die Schlachten während des amerikanischen Bürgerkrieges rund um Williamsburg - das Historic Triangle wird nicht von ungefähr als Wiege der Vereinigten Staaten angesehen. Heute ist es vor allem das große Freiluftmuseum Colonial Williamsburg, das an diese Zeiten erinnert, aber auch der National Historical Park von Jamestown.
Assateague Island: Sie stehen auf der Straße, in den Dünen und im Wasser. Die Pferde vom Assateague State Park in Maryland sind beliebt und berühmt, bei Campern wie auch Tagestouristen. Sie sind das perfekte Fotomotiv bei schönem Wetter.
Jolly Roger Amusement Park: Wer Abwechslung zum Strand braucht, ist hier richtig. Fahrgeschäfte und Riesenrad, Losbuden, eben das ganze Rummelprogramm. Dazu locken mit der Speedworld gleich mehrere Kartbahnen am Stück. Zur Abkühlung wartet der Splash Mountain Wasserpark gleich um die Ecke.
Blaukrabben: Ob als ganze (Softshell), als Crabmeat oder Crabcake - die Meerestiere gibt es die ganze Küste entlang - im Wasser, auf nächtlichen Strandstraßen und in den Restaurants natürlich. Die Art der Anrichtung ist zwar meist ähnlich, aber immer lecker. Blaukrabben tauchen in allen Gängen eines Dinners auf.
Delphine: Die Meeressäuger sind allgegenwärtig und mitunter auch vom Ufer aus zu sehen. Wer sicher gehen will, unternimmt eine Boots- oder Kanu-Tour. Die Erfolgsaussichten sind hervorragend, manche Veranstalter wie Rudee geben Garantien.
Capitol Region USA
Anreise: Der Dulles International Airport (IAD) ist das Tor in die Capital Region USA (Washington DC, Maryland,Virginia) und wird von allen großen europäischen Flughäfen angesteuert. Zu den Küsten sind es etwa drei bis vier Autostunden.