Korinth, Sparta, Olympia und schließlich Mykene - kulturhistorisch interessierte Zeitgenossen geraten schier aus dem Häuschen bei diesen Städtenamen. Und man sollte Nafplio nicht vergessen. Nicht nur, dass die knapp 30 000 Einwohner zählende Gemeinde die erste Hauptstadt des modernen Griechenlands war, sie wird von vielen auch als dessen schönste Stadt angesehen. Dazu liegt der Ort strategisch ungemein günstig für alle jene, die unbedingt antike Stätten besuchen wollen.
Mykene etwa ist nur knapp eine halbe Autostunde entfernt. An einem Berghang finden sich hier 3500 bis 5000 Jahre alte Siedlungsspuren. Teile einer Burganlage sind noch relativ gut in den Grundmauern erhalten, das berühmte Löwentor kann gar in Gänze besichtigt werden. Und auch Epidauros, die bedeutendste antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios, ist nicht weit. Zwar nicht antik, aber deswegen nicht weniger sehenswert, ist die byzantinische Ruinenstadt in der Nähe von Mystras. Seit 1989 gehört diese zu den Denkmälern des Weltkulturerbes der UNESCO.

Griechisches Gibraltar

Wer historisches nicht nur sehen, sondern auch mal richtig erleben will, fährt weiter nach Monemvasia. Auch als griechisches Gibraltar bezeichnet, liegt die teils wieder aufgebaute einstige byzantinische Stadt auf einem Felsen mitten im Meer. In der Umgebung gibt es nicht nur menschenleere Strände mit reichlich Welle und schönem Kiesstrand. Mit der Monemvasia Winery findet sich nun erstmals wieder ein Gut, das in der Ursprungsgegend des Malvasiers Wein anbaut und produziert. Die Geschichte des Getränks reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und gründet sich gar auf Anfänge, die bis in die Antike reichen sollen.
Mit reichlich Kilometern auf dem Tacho und Erlebnissen im Kopf wäre dann Zeit für Erholung. Und auch dafür sind die Peloponnes bestens geeignet. Wer Richtung Kalamata weiter bis an den süd-westlichen Zipfel der Halbinsel fährt, wird mit vielen und phantastischen Stränden belohnt. Stein, Kies, Sand - der Möglichkeiten und Qualitäten sind reichlich, was dazu verleitet, jeden Tag einen anderen Beach auszuwählen. Das Wasser ist meist im Uferbereich lange flach und sagenhaft klar. Dazu ist die Gegend eine, in der auch die Griechen gern Urlaub machen, vorzugsweise von Mitte Juli bis Ende August. Es empfiehlt sich also früher oder später anzureisen. Dann kann man den Platz genießen, der sich bietet, sei es am Strand, im Restaurant oder den netten Dörfern und Städten entlang der Küste. Da die Temperaturen hier schon vor Saisonbeginn beständig die 30 Grad übersteigen, ist echtes Sommerfeeling für einen langen Zeitraum garantiert. Und auch zum Sightseeing gibt es noch Möglichkeiten. Methoni oder Pylos sind einen Tagesausflug wert. Letztgenannte Kleinstadt empfiehlt sich mit gemütlicher Innenstadt rund um den Hafen.

Kurze Wege in Athen bevorzugen

Derart erholt geht es knapp vier Stunden mit dem Auto zurück nach Athen. Schließlich warten hier einige Sehenswürdigkeiten, die auf der Liste eines jeden Griechenland-Urlaubers stehen. Da die Stadt eng und verstopft ist, sollte man vorher abwägen, sich durch den ständigen und lauten Verkehr zu zwängen oder ganz auf die Öffentlichen umzusteigen. Fakt ist in jedem Fall, dass gut beraten ist, wer Akropolis & Co besuchen will, sich möglichst in der Nähe eine Unterkunft sucht. Denn nah an den 40 Grad und bei Dauersmog sind auch U-Bahn oder Tram kein Vergnügen. Kurze Wege dagegen aber durchaus ein etwas teureres Hotel wert. Zentral gelegen hat die Hauptstadt einiges zu bieten, was über antike Schätze hinaus geht. Lifestyle, Bars, Restaurant und nicht zuletzt Unmengen an Geschäften. Und alles ist teils bis spät in die Nacht geöffnet. Wenn die Temperaturen angenehmer werden und sich das Leben draußen abspielt, zeigt sich Athen von seiner wandlungsfähigen Seite.
www.discovergreece.com/de

Nafplio - einst sogar Hauptstadt

Wirklich nett, aber die schönste Stadt Griechenlands? Nafplio vermag seine Reize nicht zwingend auf den ersten Blick in flirrender Sommerhitze entfalten. Nur das türkisblaue Wasser im Hafenrund und die pittoreske Festung mittendrin, einst Wohnsitz des Henkers, nehmen den Besucher sofort für sich ein. Doch bei näherer Betrachtung der Altstadt, und vor allem mit untergehender Sonne, zeigt sich Nafplio von seiner besten Seite. Dann, wenn die Gassen zu einem einzigen großen Restaurant werden, Einheimische wie Touristen über teils marmorierte Fliesen spazieren und oberhalb die Festung Palamidi angeleuchtet in den Nachthimmel strahlt, ja dann kann man sich der Faszination dieses Ortes kaum entziehen.
Als die Osmanen abzogen, war Nafplio im 19. Jahrhundert sogar mal für ein paar Jahre Hauptstadt des Landes und Residenz von Otto von Bayern, der griechischer König wurde. Eine gewisse Eleganz aus herrschaftlicher Zeit hat man sich erhalten, ebenso etwas vom Flair der späten 1970-er Jahre. Weite Flächen und gerade Strukturen vor allem am Wasser entlang, zeugen davon. Hier gibt es unglaubliche viele Restaurants und Cafés, die das gesamte Spektrum moderner Gastronomie abdecken.
Wer’s wirklich traditionell will, muss sich in einen der nüchternen neuen Vororte begeben. In Stavlos Taverne spielt Fleisch die Hauptrolle, werden auch schon mal ganze Hammel über die Terrasse in den Kühlraum getragen. Der Grill verrichtet Schwerstarbeit. Kulinarische Finessen sucht der Gast eher vergebens, dafür geht ursprünglicher griechisch kaum. Das ganze Gegenteil dazu stellt Kipos dar. Nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt und in einer Reihe mit der Konkurrenz, versucht man sich hier an der modernen Interpretation einheimischer Küche. Durchaus mit Erfolg. Nicht nur der Fisch, auch das breite Gemüseangebot in verschiedenen Variationen macht die Speisekarte leichter. Zudem weht vom nahen Hafen schon am frühen Abend  eine frische Brise rüber. Für Abkühlung sorgt auch das in Stein errichtete Freibad direkt am Hafenende. Das sieht man so auch nicht alle Tage.
https://stavlosnafplio.gr
www.kiposnafplio.gr

Monemvasia - Reise in die Vergangenheit

Vergessen sie Santorini, ein Insel, voll bis überlaufen, alte Gebäude und nicht zwingend preisgünstig. All dies bietet Monemvasia auch. Doch das Gibraltar Griechenlands erreicht man mit dem Auto. Fast zumindest. Denn kurz vor der Stadtmauer des einstigen byzantinischen Stützpunktes ist Schluss.
Ein mächtiges Tor bildet die Grenze zwischen heutiger Welt und gestriger. Schmale Gassen, keine zwei Meter breit, kugliges Kopfsteinpflaster, altertümliche Gebäude, nur wenige Stockwerke hoch mit dicken Mauern und kleinen Fenstern. Die Zeit scheint stehengeblieben. Zwischen Sonnenauf- und Untergang ist der bewohnte Felsen gnadenlos von Besuchern überlaufen, denn trotz oder vor allem wegen des historischen Flairs boomt der Tourismus. Doch nicht nur Ausländer zieht es hier her, auch die Griechen geraten regelmäßig ins schwärmen beim Namen Monemvasia. Wie viele Besucher den Weg zum Hotspot im Südosten der Peloponnes finden scheint unbekannt. Zumindest gibt es keine offiziellen Zahlen. Dass nur noch zehn Einheimische hier wohnen ist hingegen verbürgt.
Das historische Ambiente der Hafen- und Festungsstadt ist Segen und Fluch zugleich. Denn direkt neben dem unmittelbaren Zentrum bzw. auf dem Weg zum Dach des Felsens finden sich noch viele Ruinen, die auf Wiederaufbau warten. Gleichzeitig bieten sie die Chance, ins Innere und damit in die Geschichte von Stadt und Gebäuden zu schauen. Wer’s ganz genau wissen will, bucht sich einen Guide bei Monemvasia Tours und lässt sich fachkundig über Historie und Architektur aufklären. Efi beispielsweise hat als Archäologin selbst bei den Ausgrabungen mitgewirkt und lässt beim schweißtreibenden Aufstieg zur Agia Sofia die Vergangenheit des Ortes lebendig werden. Die Kirche auf dem obersten Plateau Monemvasias gehört zu den ältesten und bedeutendsten byzantinischen Griechenlands.
An Gotteshäusern herrscht auf dem mittlerweile Eiland - bis zu einem Erdbeben gab es eine feste Landverbindung, die später durch einen Damm ersetzt wurde - kein Mangel. Jede Bevölkerungsgruppe baute sich ihre eigenen Kirchen. Ähnlich vielfältig ist heutzutage die Hotel- und Restaurant-Landschaft. Abwechslungsreich ist auch das Thema im Matoula Restaurant. Seit fast 60 Jahren blicken hier Gäste über den Tellerrand auf Meer und Festland in der Ferne. Serviert wird einheimische Küche, typisch für Gegend und Land, jedoch nicht ganz so fleischhaltig. Vor allem Fisch vom Grill und frisches Gemüse stehen auf Speisekarte und bei den Gästen hoch im Kurs. Ouzo gibt es keinen, es sei denn, man bestellt einen. Dem Rest des Städtchens angepasst geht es vor allem eng zu. Das Personal ist aufmerksam und freundlich, aber auch auf Effektivität getrimmt. Wer lange aufs dann dunkle Wasser schauen möchte, sollte sich erst sehr spät zum Dinner einfinden.
www.monemvasiatour.com
www.matoula.gr/en

Athen mal anders erleben

Die griechische Hauptstadt ist ohne Zweifel der touristische Hotspot des Landes. Akropolis und New Akropolis-Museum wie auch die vielen Tempel ziehen Besucher aus aller Welt an. Die Folge, man ist nie allein, nirgends. Hinzu kommt, dass gerade auf den relativ großen Flächen auf und rund um die Akropolis es nicht immer einfach ist, alle nötigen Informationen zu sammeln. Wer vor Ort genau mitbekommen möchte, was war und wie es sich entwickelt hat, kommt um eine Führung nicht drumherum.
Alternative Athens hat es sich, wie der Name schon verrät, zur Aufgabe gemacht, Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Mythologie mal unter einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten. So erkundet man in kleinen Gruppen beispielsweise bei der "Young heroes: a family mythology tour" in knapp drei Stunden Akropolis mit Parthenon, Dionysostheater, Tempel der Athena Nike und Erechtheion sowie den außerhalb des Felsens gelegenen Tempel des Hephaistos. Grundlage dafür sind die griechischem Götter und Halbgötter, aus deren Sicht die Geschichten erzählt werden. Wert gelegt wird dabei auch auf Details, etwa das Loch, das Poseidons Dreizack in den Boden geschlagen hat, als er sich mit Athene um die Stadt zu Füßen der Akropolis stritt. Der Rundgang ist inhaltlich so aufgebaut, dass er auch Kinder und Jugendliche ob der direkten Verbindung zwischen Sehenswürdigkeiten und den Geschichten über Götter und Helden mitzunehmen vermag.
www.alternativeathens.com

Hotel-Tipps

Tausende Touristen, volle Straßen, gut beraten ist, wer sich in der Nähe der touristischen Hotspots eine Unterkunft sucht. So hat man etwa von der Dachterasse des Athens Gate Hotels sowohl die Akropolis mit Parthenon bestens im Blick wie sich die gesamten Überreste des Tempels des Olympischen Zeus auf der anderen Seite vor dem Besucher ausbreiten. Das Vier-Sterne-Haus steht zudem nur einen Katzensprung vom New Akropolis Museum entfernt. Wer zwischen den Besichtigungstouren sich in den modern und zweckmäßig eingerichteten Zimmern frisch machen will, hat es nicht weit. Ebenfalls gleich um die Ecke befindet sich das griechische Parlament. Abends schließlich lockt das Restaurant- und Shopping-Viertel, das in knapp zehn Fußminuten zu erreichen ist.
Auch wenn die Aussicht verlockend erscheint, Reisenden mit leichtem Schlaf sind eher die rückwärtigen Zimmer empfohlen, da der Verkehr auf der sechspurigen Straße vorneraus nur wenige Stunden in der Nacht ruht.
www.athensgate.gr
Lage, Lage, Lage gilt auch fürs Amphitryon in Nafplio. Mit direktem Blick auf Hafen und Festung wohnt man buchstäblich in der ersten Reihe. Außen mit den typischen grauen Steinen verkleidet, innen dazu viel Holz, versprüht das ganze Haus zeitlose Eleganz und die vergangener großer Tage. Zudem erlaubt man sich den Luxus, viel Platz in allen Räumen herzugeben. Allein die großzügige Treppe, der in einem Kreuzfahrtschiff ähnlich, macht den engen Fahrstuhl nahezu überflüssig. Wer einen Pool braucht, kann den im Schwesterhotel Nafplio Palace mit benutzen. http://amphitryon.gr
Urig, fast wie im Museum, die Zimmer des Malvasia Traditional Hotel Monemvasia passen zum Motto des Hauses "Der Felsen, die See und nichts weiter". Man muss jedoch nicht ganz auf moderne Annehmlichkeiten verzichten. Durch die Kamine pfeift der Wind, die Klimaanlage hat ob der zum Dach hin offenen Bauweise schwer zu kämpfen und von den Terrassen lässt sich ein phantastischer Sternenhimmel beobachten. Insel und Hotel sind irgendwie ein Gesamtkunstwerk, der Gast mittendrin. www.malvasiahotel-traditional.gr
Wer die späte Maschine nach Athen nimmt, ist gut beraten, erst am nächsten Morgen zur Zieldestination aufzubrechen. Für die erste Nacht bietet sich das Sofitel am Athener Flughafen an. Von außen unspektakulär überzeugt es innen um so mehr. Modern und stylisch eingerichtet sind Zimmer sowie Restaurants, Bars und öffentliche Räume. Dazu sind die Unterkünfte absolut ruhig, vom Flugbetrieb stört nichts den Schlaf. https://sofitel.accorhotels.com/de

Unterwegs auf die Peleponnes

Die größte griechische Fluggesellschaft Aegean Airlines fliegt von sieben deutschen Flughäfen zu fünf in Griechenland und mehrmals wöchentlich von Berlin-Tegel nach Athen. Die Flugzeit beträgt ungefähr zweieinhalb Stunden. Aegean ist Mitglied der Star Alliance wie z.B. auch die Lufthansa. Da die Griechen wohl über den geringsten Sitzreihenabstand innerhalb des Verbundes verfügen, sind für Reisende ab 1,90 Meter die Zusatzkosten für Plätze mit mehr Beinfreiheit gut investiertes Geld. Checkin und Sitzplatzwahl, ebenso wie Sonderwünsche sind problemlos über die App der Airline zu handhaben. https://de.aegeanair.com
Mit Herzt steht am Athener Flughafen auch einer der größten Mietwagenverleiher zur Verfügung. Die Fahrzeuge sind in einem guten Zustand und meist recht neu. Nicht wundern, dass vor allem kleinere Modelle im Angebot sind. Spätestens in engen Gassen von Küstendörfern ist man froh, nicht mehr Blech um sich herum zu haben. In Griechenland gelten ähnlichen Verkehrsvorschriften wie in Deutschland, einige davon dienen den Einheimischen aber lediglich als grobe Orientieren. Strafzettel sind eher selten, Touristen und Mietwagenfahrer trifft es am ehesten. Und die Bezahlung der Knöllchen kann sich zu einem Abenteuer entwickeln. www.hertz.com/p/car-rental/greece