Tausende Besucher aus nah und fern erwartet die Stadt Bad Freienwalde beim traditionellen Altstadtfest am 8. und 9. September. Nach dem ersten Fest im Jahr 2000, das noch die Erfolge der Sanierung der Innenstadt öffentlich sichtbar machen sollte, hat sich das Fest zum größten Party-Event der Region entwickelt, das selbst die Sommerfeste größerer Städte in der Region in den Schatten stellt.
Die Corona-Pandemie unterbrach das Erfolgsmodell Altstadtfest, das jetzt neu anfängt und in das die Kurstädter große Hoffnung setzen. Denn viele Einheimische, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimatstadt verlassen haben, kommen zum Altstadtfest zurück.

Spagat zwischen Ansprüchen und Finanzen

Die Bad Freienwalde Tourismus GmbH, die im Auftrag der Stadt das Fest organisiert, dürfte der Spagat zwischen den Erwartungen der Festgäste und dem finanziellen Rahmen gelungen sein.
Denn Event-Manager Martin Koschnitzki und Geschäftsführerin Ilka Krüger stützen sich auf Bewährtes und sind dennoch bestrebt, neue Akzente zu setzen.

Erstmals Oldtimer-Ausstellung in der Fischerstraße in Bad Freienwalde

Das Festgelände erstreckt sich über die Karl-Marx-Straße bis zur Kreuzung mit der B 167 (Bahnhofstraße/Kanalstraße/Wasserstraße), Uchtenhagenstraße bis zur Einmündung Rosmarinstraße, Grünstraße bis zur Ecke Neue Bergstraße, Königstraße, Amtsstraße und erstmals auch bis zur Fischerstraße.
„Dort wird es am Sonnabend von 11 bis 17 Uhr eine Oldtimer-Ausstellung geben“, kündigt Koschnitzki an. Bisher haben sich 20 Fahrzeuge – Autos und Motorräder – angemeldet. Darunter seien Fahrzeuge aus DDR-Produktion, aber auch Außergewöhnliches wie ein Mercedes W136 von 1952, der aus Frankfurt (Oder) kommt, und ein GMC-Pickup „Hot Rod“ von 1953. „Wer kurzfristig teilnehmen möchte, kann sich melden, wir sind für alles offen“, so der Event-Manager.

Simson-Freunde eröffnen die Festmeile

Motoren erklingen auch zur Eröffnung des Altstadtfestes am Freitag um 17.40 Uhr. Die Simson-Freunde knattern von der Königstraße, vorbei am Marktplatz zur Fischerstraße. Die Moderation auf der Bühne übernimmt Mario Licks. Erster Showact auf der Hauptbühne werden „Oderdammis“(18.30 Uhr) sein. Anschließend spielt „Brown Sugar“, eine Rolling-Stones-Cover-Band 20.15).
Die DJs Gebrüder L (22 Uhr) und Tiefenrausch (ab 24 Uhr) bestreiten das Abend- und Nachtprogramm. Für Abwechslung sorgt die Feuerwehr, die in der Grünstraße, der „Feuerwehrgasse“ ab 19.30 Uhr „Die Rockenden Fünf“ erklingen lässt. „Disco-Papst“ DJ Bernd zeigt ab 22 Uhr, was er kann.
Von einer Gewohnheit haben sich die Veranstalter verabschiedet: „Wir sprechen nicht mehr von Höfen, sondern von Veranstaltungsflächen“, betont Ilka Krüger. Grund ist, dass nicht mehr alle Höfe bespielt werden können. Weg fallen zum Beispiel der Museumshof oder der Rock- und Medienhof, weil Haus und Hof zum Verkauf stehen. Die handgemachte Rockmusik gibt es stattdessen im Hof Uchtenhagen, direkt am Standort der Tourist-Information.

Fläche für Kinderspaß größer als je zuvor

13 Veranstaltungsflächen prägen das Festgelände. Der Kirchenvorplatz steht Sonnabend, 11 bis 17 Uhr, den Kindern zur Verfügung. Bei keinem Altstadtfest zuvor sei den Kindern so viel Raum eingeräumt worden, wie dieses Mal, so die Tourismus-Geschäftsführerin, deren Credo es ist, Angebote für die ganze Familie zu schaffen.
Jeweils an den Eingängen zum Fest sind am Sonnabend erstmals Themenmärkte positioniert: Ein Handwerkermarkt in der Uchtenhagenstraße, ein Regionalmarkt in der Königstraße und ein Flohmarkt in der Karl-Marx-Straße. Eröffnet wird das Stadtfest am Sonnabend um 11 Uhr mit dem Konzert des Jugendorchesters auf dem Marktplatz.

Autor Wladimir Kaminer liest im Hof-Theater

Der Lions-Pub beteiligt sich mit einer Streetfood-Strecke, das Geschäft „Barrique“ in der Königstraße lädt am Sonnabend zur Whiskey-Rum-Lounge und hat einen Zigarrendreher eingeladen, der sich über die Schulter blicken lässt.
Das Hof-Theater hat Freitag ab 19 Uhr Bestseller-Autor Wladimir Kaminer zu Gast und lädt am Sonnabend ab 15 Uhr zu Klezmer-Musik ein. Ab 19 Uhr spielen dort Leeman and the Gang Rock- und Popklassiker. Augenoptiker Ralf Dahlke (Königstraße) lädt zu kostenloser Iris-Fotografie ein, bei Augenoptiker Dietmar Ortel (Karl-Marx-Straße) können Feiernde am Glücksrad drehen.
Zu den traditionellen Veranstaltungsflächen gehört die Konzerthalle, wo am Freitag um 17 Uhr die Foyerausstellung „Interferenzen“ der Malerin Ingrid Panse eröffnet wird. Am Sonnabend spielen dort Los Knackos, die Bigband des Brecht-Gymnasiums, und das Salonorchester Eberswalde.