Mit kriminalistischem Gespür hat Beate Wonde von der Mori-Ôgai-Gedenkstätte der Humboldt-Universität Friedrich Wilhelm Höhn ausfindig gemacht. Der Sohn eines Ölmüllers aus Güstebieser Loose ist als preußischer Polizeihauptmann 1885 bis 1891 nach Japan geschickt worden, um die Polizei nach preußischem Vorbild aufzubauen. Sie fertigte eine eindrucksvolle Ausstellung, die derzeit im Vorraum der Dorfkirche in Altranft gezeigt wird. In Japan war er lange Jahre als "Vater der Polizei" bekannt.
70 Jahre lang galt der Nachlass Höhns als verschollen. Einige von Höhns Dokumenten entdeckte Beate Wonde in der Polizeihistorischen Sammlung Berlin, wohin sie 1990 aus Privatbesitz gelangt waren.
Neben Fotos der Japan-Zeit enthält der Fund drei Dienstreise-Tagebücher sowie Dokumente aus Höhns dortigem Alltag, zum Beispiel die Auflistung seiner in Japan zurückgelegten Kilometer und Rechnungen für aus Deutschland eingeführte Konserven und Würste, da Höhn das japanische Essen nicht bekam.
Mori Ôgai (1862-1922) studierte von 1884 bis 1888 als  Regierungsstipendiat Hygiene und Heeressanitätswesen in Leipzig, Dresden, München und Berlin, unter anderem bei Robert Koch. Daneben beschäftigte er sich intensiv mit europäischer Literatur, Religion, Philosophie, Musik und Kunst. Seit 1984 betreut Beate Wonde die Gedenkstätte.