Wer an einem eingetragenen Denkmal oder Bodendenkmal Veränderungen vornehmen möchte, oder es sich um ein Objekt handelt, dessen Denkmalwert erkannt ist, aber die Eintragung in die Denkmalliste noch in Bearbeitung ist, benötigt im Vorfeld eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis.
Um diese zu bekommen, mussten Bürgerinnen und Bürger bisher das Bauamt aufsuchen oder auf dem Postweg einen Antrag stellen. Das ist nicht mehr erforderlich. „Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger online auf der Internetseite des Landkreises Märkisch-Oderland stellen“, teilte Thomas Berendt, Pressesprecher des Landkreises MOL, am 21. Juli mit.
Dazu zählen Modernisierungs-, Instandsetzungs- oder Wiederherstellungsmaßnahmen, aber auch der geplante Abriss von Bestandsgebäuden sowie Neubauvorhaben und Erschließungsmaßnahmen in Bodendenkmalen, geschützten Denkmalbereichen und der Umgebung von Denkmalen.

Menschen sollen zu jederzeit Anträge stellen können

Die Kreisverwaltung baut Stück für Stück ihr Angebot an Onlinediensten für die Bürger aus. „Wir wollen, dass die Menschen bequem von zu Hause aus Anträge zu jeder Tag und Nachtzeit stellen können und nicht zu uns in die Kreisverwaltung kommen müssen“, erläutert Berendt. Viele Bürgerinnen und Bürger sind Pendler, haben wenig Zeit und müssen für Behördengänge frei oder Urlaub nehmen.

Warnung per Smartphone

Der Landkreis arbeitet schon länger an seinen digitalen Angeboten. Seit 2017 gebe es bereits die BIWAPP, das regionale Warn- und Informationssystem vieler Kommunen in Deutschland, so der Kreissprecher.
Die App dient Städten und Landkreisen dazu, ihre Bürgerinnen und Bürger über das Smartphone vor akuten Gefahren, Risiken und örtlichen Einschränkungen zu warnen.

Informationen für Eltern aus einer Hand

Seit Anfang Januar dieses Jahres gibt es in MOL die Abfall-App und seit Ende April die Elina-App. Bei Elina handelt es sich um ein digitales Eltern-Informationssystem, welches zur Bekanntmachung regionaler Unterstützungsangebote in Fragen der Kindesentwicklung entwickelt wurde. Elina enthält umfassende Informationen für Schwangere und Eltern mit Neugeborenen oder Kleinkindern von null bis drei Jahren bereit und führt fast 1.000 Angebote rund um Schwangerschaft, frühe Kindheit und Elternschaft.
Dazu zählen Informationen zur Geburtsvorbereitung, zum „Netzwerk Gesunde Kinder“, zur SchreiBabyAmbulanz, zu Geburtskliniken und Kitas sowie zur Tagespflege. Durch die Verlinkung auf andere Informationsquellen, wie Kindergeld, Elterngeld, Unterhaltsvorschuss entfällt die Suche auf verschiedenen Webseiten. Mit dieser App erhalten Eltern Informationen aus einer Hand.

Sperrmüllantrag per App

Die Abfall-App erinnert an Abfuhrtermine, die Bürger können mit ihrer Hilfe Sperrmüll beantragen und erfahren, wo sich die nächsten Glascontainer, Annahmestellen für Wertstoffe befinden und wie die Tourenpläne verlaufen.
Bereits seit 2. November 2020 verfügt der Landkreis MOL über ein Kita-Portal. Dabei handelt es um ein System zum Suchen, Vergeben und Verwalten von Kinderbetreuungsplätzen. Mit dem Kita-Portal wurde ein weiterer Baustein der Onlinestrategie des Landkreises umgesetzt. Eltern können Plätze bei allen 85 Tagesmüttern in MOL sowie Kitas suchen. Die Anwendung bietet ihnen die Möglichkeit, für ihre Kinder nach öffentlich geförderten Kitas in MOL zu suchen. Sie können online den Bedarf anmelden und sich bei den ausgewählten Einrichtungen bewerben.

Gesundheitszeugnis per Computer und ohne Termin

Auch bei der Ausländerbehörde können Anträge online gestellt werden. Wer für die Arbeit in der Gastronomie oder im Lebensmittelhandwerk ein Gesundheitszeugnis benötigt, kann die Bescheinigung des Gesundheitsamtes über die Teilnahme an einer Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz online bekommen. Die Bescheinigung ist bundesweit und unbegrenzt gültig.
Im Straßenverkehrsamt können Bürgerinnen und Bürger online ein Wunschkennzeichen reservieren, ihr Auto abmelden, wieder zulassen, umschreiben sowie ihre Adresse ändern lassen.

Weiterer Service in diesem Jahr geplant

Der Landkreis plant in diesem Jahr, dass Wohngeld, Führerscheine und Fahrtenschreiberkarten online beantragt werden können. Auch Autohäuser sollen ihr Fahrzeuge digital anmelden können. Verantwortlich ist Marcel Prütz, Leiter des Fachdienst IT. Als Chef der IT sei er zudem der „Chief Digital Officer“. „Der CDO ist der oberste Verantwortliche für die Digitale Transformation in der Kreisverwaltung und somit der Hauptverantwortliche beim Thema Digitalisierung“, erläutert Berendt.
Der Onlineservice funktioniert direkt über die Internetseite des Landkreises Märkisch-Oderland.