„Wo sind diese Tage, an denen wir glaubten, wir hätten nichts zu verlieren“, singt Campino mit seiner Band Die Toten Hosen im Lied „Altes Fieber“ aus dem Jahr 2012. Es ist einer der großen Hits der Band aus Düsseldorf und stammt aus dem Album „Ballast der Republik“.
Im dazugehörigen offiziellen Musikvideo spielen sie in historischer Kleidung amerikanische Bankräuber. Die bewaffnete Gang ist auf der Flucht und rennt quer durch ein Getreidefeld - ebenfalls bewaffnete Verfolger haben es auf sie abgesehen. Die Toten Hosen schaffen es im Video gerade noch so in eine Scheune am Feldrand. Es kommt zum Gemetzel.
Empfohlener Inhalt der Redaktion

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Youtube angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Was das alles mit einer Scheune in Platzfelde zu tun hat, die in Sonnabendnacht abgebrannt ist? Viel mehr, als man zunächst vermuten könnte.
Das sind die Fakten vom Brand: Die Feuerwehr musste zu einem nächtlichen Einsatz nach Platzfelde, einem Ortsteil von Dannenberg/Mark (Märkisch-Oderland) ausrücken. Aus bisher ungeklärter Ursache ist eine alte Scheune direkt an der Kreuzung der B158 mit der L35 in Brand geraten. Das Feuer brach nach ersten Erkenntnissen am Sonnabend (14. Mai) gegen 22.15 Uhr aus. Als die Feuerwehrleute eintrafen, waren die Flammen weithin sichtbar.

„Altes Fieber“-Scheune in Platzfelde war nicht zu retten

„Als wir die Scheune erreichten, stand sie bereits in Vollbrand, da war nichts mehr zu retten“, bestätigte Mario Sarre, Amtsbrandmeister des Amtes Falkenberg-Höhe, am Morgen des 15. Mai. „Wir konnten nichts mehr tun, als zu verhindern, dass das Feuer aufs benachbarte Wohnhaus übergreift“, ergänzte er. Das Haus sei seit vielen Jahren unbewohnt, sodass keine Menschen in Gefahr waren.
Bei großen Bränden dieser Art werde automatisch der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Freienwalde mit dem Einsatzleitwagen und der Drehleiter alarmiert. Doch diese konnte bald wieder umkehren, als klar war, dass die Feuerwehr mit ihr nichts ausrichten konnte.
Während der Löscharbeiten stürzte die gut 100 Jahre alte Scheune komplett ein, führte der Amtsbrandmeister weiter aus. In dem Gebäude lagerten 30 größere Heurollen. Mithilfe eines Radladers eines landwirtschaftlichen Betriebs seien die Heuballen auseinander gezogen und dann von den Einsatzkräften gelöscht worden. Um 4.30 Uhr war das Feuer aus. Am Morgen des 15.Mai musste die Feuerwehr erneut zu Nachlöscharbeiten nach Platzfelde ausrücken.
Wie es genau zu dem Feuer kam, ist unklar und wird von der Polizei ermittelt. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Die B158 und die L35 waren für die Zeit des Einsatzes in alle Richtungen komplett gesperrt.
Im Einsatz waren die gesamte Amtsfeuerwehr des Amtes Falkenberg-Höhe mit 50 sowie die Bad Freienwalder Feuerwehr mit 20 Einsatzkräften.
Die abgebrannte Scheune in Platzfelde im Musikvideo der Toten Hosen zum Lied "Altes Fieber" aus dem Jahr 2012.
Die abgebrannte Scheune in Platzfelde im Musikvideo der Toten Hosen zum Lied „Altes Fieber“ aus dem Jahr 2012.
© Foto: Screenshot: Youtube/Die Toten Hosen // Altes Fieber
Und nun kommen Die Toten Hosen ins Spiel: Das Feuer vernichtete nicht nur einfach eine Scheune, sondern auch die Kulisse eines Videos. Die Punkrockgruppe drehte einst dort, vollkommen abgeschirmt von der Öffentlichkeit, den Clip zu ihrem Song „Altes Fieber“.
Die abgebrannte Scheune in Platzfelde im Musikvideo der Toten Hosen zum Lied "Altes Fieber" aus dem Jahr 2012.
Die abgebrannte Scheune in Platzfelde im Musikvideo der Toten Hosen zum Lied „Altes Fieber“ aus dem Jahr 2012.
© Foto: Screenshot: Youtube/Die Toten Hosen // Altes Fieber
Korrektur: In einer ersten Version des Textes hieß es, dass die Scheune einem Feuerwehrmann gehört haben soll. Diese Information erwies sich als falsch. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.