Das Jahn-Stadion in Bad Freienwalde glich am 1. Juli einem Ameisenhaufen. Nach den Bereichsmeisterschaften der Jugendfeuerwehren der Altkreise Bad Freienwalde, Seelow und Strausberg gingen die besten Mannschaften der drei Wettbewerbe am 1. Juli in Bad Freienwalde an den Start. 18 Jungen und elf Mädchen-Mannschaften in jeweils zwei Altersklassen trugen die Kreismeisterschaften untereinander aus.
Wer ins Einsatzteam einer Feuerwehr will, muss körperlich fit sein. „Wir trainieren einmal die Woche“, sagt Lennox von der Feuerwehr Letschin. Ihm gefällt am besten dabei, durch das Fenster zu springen, eine realistische Übung fürs Einsatzgeschehen. Für die Wettbewerbe sind die Mitglieder der Jugendfeuerwehren aufgrund ihrer jeweils wöchentlichen Trainingseinheiten gut gerüstet. Letztlich kommt es aber auf das Zusammenspiel an. Das ist das A und O für eine funktionierende Feuerwehr.
Zwei Disziplinen gleichzeitig gestartet
Am Vormittag des 1. Juli standen zwei Disziplinen auf dem Plan: die Gruppenstafette und die fünfmal 80-Meter-Feuerwehrstafette. Der „Löschangriff Nass“, die Königsdisziplin im Feuerwehrsport, stand am Nachmittag auf dem Plan. Das Jahn-Stadion ist groß genug, um zwei Disziplinen gleichzeitig laufen zu lassen. Während je zwei Mannschaften auf der Bahn ihre Läufe absolvierten, traten auf dem Rasen zwei Mannschaften in der Gruppenstafette an.
Weil das Jahn-Stadion bestens für diese Wettbewerbe geeignet ist, hat Guido Bell viel Lob gehört. Er ist Bereichsjugendfeuerwehrwart für den Altkreis Bad Freienwalde und Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Bad Freienwalde, die zusammen mit ihrem Förderverein die Veranstaltung ausgerichtet hat.
Rotierende Wettbewerbsorte nicht realistisch
Eigentlich sei es vom Kreisfeuerwehrverband angedacht, dass Kreismeisterschaften von Ort zu Ort wechseln. „Das ist aber nicht realistisch, weil viele Feuerwehren nicht auf den Sportplatz ihrer Gemeinde kommen“, sagt Guido Bell. Darüber hinaus haben nicht alle Gemeinden einen derart geeigneten Platz. „Wir pflegen einen sehr guten Kontakt zum 1. SV Jahn-Bad Freienwalde“, fügt er hinzu. Deshalb kann sich Guido Bell gut vorstellen, die Veranstaltung nächstes Jahr wieder nach Bad Freienwalde zu holen.
Aufbaukommando mit 30 Kameraden
„Wir haben mit 30 Kameraden ein Aufbaukommando gebildet“, berichtet Bell. Sie bauten die für die Wettbewerbe erforderlichen Geräte auf und richteten sie nach jedem Wettkampf wieder ein. So müssen zum Beispiel die Wasserbecken beim Löschangriff nass immer wieder gefüllt werden. Dazu nutzt die Feuerwehr ihre gut gefüllten Löschfahrzeuge, die einen Wassertank an Bord haben. „Unsere Bereitschaft für mögliche Einsätze war trotzdem immer vorhanden“, betonte Bell.
Die einzelnen Disziplinen fordern den Teilnehmer des Wettkampfes einiges ab. Beim Fünf-Mal-80-Meter-Lauf müssen die Läufer eine Eskaladierwand überwinden, durch ein Fenster springen und am Ende mit der Kübelspritze einen Wasserstrahl auf einen Gegenstand zielen.
Bei der Gruppenstafette ist das Zusammenspiel gefragt
Bei der Gruppenstafette ist das Zusammenspiel gefragt, wie bei den Erwachsenen im Einsatz. Jeder hat eine bestimmte Aufgabe, die er im Einklang mit dem Team erledigen muss. Dabei müssen die Kinder verschieden starke Schläuche koppeln, drei Knoten knüpfen sowie mit einer Spritze drei Bälle treffen.
Mutter rollt die Schläuche auf
Die Kreismeisterschaften sind wie ein großes Familienfest. Viele Eltern und Großeltern feuern die Kinder an und machen ihnen Mut. Um ihre Tochter, die im Team der Jugendfeuerwehr Mallnow teilnahm, zu unterstützen, rollte eine Mutter nach dem Wettbewerb die Schläuche zusammen.
„Das sollen ja eigentlich die Kinder machen“, gab eine Ausbilderin zu Bedenken. Insgesamt herrschte gute Stimmung im Jahn-Stadion.
400 Feuerwehrleute im Einsatz
Jede Mannschaft hat sieben Mitglieder der Jugendfeuerwehr, den Jugendwart und einen Betreuer. 400 Feuerwehrleute seien am 1. Juli auf dem Platz gewesen, rechnet Bell vor. Für die Wettkämpfe war das wolkige Wetter gut geeignet. Die Siegerehrung war kurz vor 18 Uhr.
Bei den 15- bis 18-jährigen Jungen belegten Golzow, Letschin und Bad Freienwalde die ersten drei Plätze, bei den gleichaltrigen Mädchen Libbenichen, Neuenhagen (Insel) und Buckow. Bei den 10-14-jährigen Jungen gewannen Golzow, Mallnow und Altlandsberg, bei den gleichaltrigen Mädchen Lebus, Altranft und Bad Freienwalde.