Floristin Simone Rades und ihr Mann helfen mit. "Für mich ist das eine Premiere", sagt sie. Sie habe zwar die Richtkrone für die Staatsoper gefertigt, aber eine Erntekrone sei etwas Neues. Dass sie vom Fach ist, sieht auch der Laie. Flink geht ihr das Binden der Sträußchen von der Hand. Das Gebinde muss einiges aushalten. Denn die Erntekrone des Altranfter Traditionsvereins wird auf dem Leiterwagen des ATV beim Umzug zum deutsch-polnischen Erntefest in Altranft mitgeführt. Was mit den anderen Kronen passiert, sei noch unklar, sagt Anne Hartmann, die im Oderbruch-Museum unter anderem für landschaftliche Bildung und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Eine Ausstellung der Erntekronen beim Erntefest werde es jedoch nicht mehr geben.
Das Oderbuch-Museum Altranft hatte zur Veranstaltung am Fischerhaus eingeladen. Dort probierten weitere Kreative, eine Erntekrone zu binden. Heidrun Jürgens ist eigentlich für ihre Filzarbeiten bekannt. Für sie und Tochter Saren war die Teilnahme an "Ährensache" eine Premiere. Mit ungewaschener Schafwolle haben sie die senkrechten Stangen umwickelt. "Ich wollte die Zauberkräuter des Oderbruchs vorstellen. Deshalb hat sie Mistel, Beifuß, Weißdorn in der Krone verarbeitet. Die Erntekönigin in der Mitte der Krone hat Heidrun Jürgens gefilzt.
Erstmals dabei ist auch Heike Gassmann von Naturhof Gassmann Altreetz. Sie verarbeitet Eichenzweige und Ähren. Freunde helfen ihr bei der Arbeit. Der Familienbetrieb baut Getreide und Bio-Gemüse an, die in Berliner Bio-Märkten vertrieben werden.
Kerstin Eigenfeldt aus Altreetz hat schon mehrfach Erntekronen gebunden. Die aus dem vergangenen Jahr hängt unter dem Dach vor der Werkstatt ihrer Schwester, der Keramikerin Susanne Eigenfeldt. Sie bindet ihre Krone aus Grannenweizen, Roggen, Hafer, richtigem Weizen und Gerste. Zudem schmückt sie sie mit Lavendel, der mit seiner blauen Farbe an die Gewässer im Oderbuch erinnern soll.