Tausende Menschen fahren täglich von Berlin und Brandenburg in den polnischen Grenzort Osinow Dolny bei Bad Freienwalde, um dort zu tanken, einzukaufen oder das vielfältige Dienstleistungsangebot zu nutzen. Doch der Polenmarkt Hohenwutzen, Eigentümer der alten Zellstofffabrik und des angrenzenden Areals, lockt nicht nur mit billigen Preisen. Ab. 1. Juli gibt es eine neue Attraktion für Kinder:
„Wir wollen, dass der Besuch bei uns zum Tageserlebnis für die ganze Familie wird“, sagt Geschäftsführer Nocolas Gesch. Deshalb eröffnet das Unternehmen im Dachgeschoss der großen Markthalle in der ehemaligen Zellstoffabrik am 1. Juli einen 500 Quadratmeter großen Indoor-Spielplatz, den einzigen weit und breit.
Indoor-Spielplatz auf dem Polenmarkt Hohenwutzen
Der nächste befindet sich erst in Eberswalde. „Der ist aber schon ein bisschen älter und kostet Eintritt“, ergänzt Gesch. Indoor ist Englisch und bedeutet, dass sich der Spielplatz in einem Haus befindet und nicht unter freiem Himmel. Der Indoor-Spielplatz könne bei gutem und bei schlechtem Wetter genutzt werden und sei über einen Aufzug erreichbar, erläutert der Geschäftsführer.
Geeignet sei er für Kinder von einem Jahr bis zwölf Jahren. Um mögliche Sicherheitsmängel zu beheben, habe der Polenmarkt eine Überprüfung in Auftrag gegeben. Der TÜV Rheinland habe die gesamte Anlage abgenommen, unterstreicht Gesch.
Mehrere Rutschen und eine Hängebrücke
Der Indoor-Spielplatz enthält: ein großes Labyrinth auf drei Ebenen mit Parcours und Hindernissen, eine Doppelrutsche, eine große Vierer-Rutsche, eine Reifenrutschbahn, eine große und eine kleine Spiralrutsche, drei Trampoline mit Schutznetz und Polsterung, eine große Hängebrücke und einen gläsernen Himmelstunnel sowie einen Bereich für Kleinkinder von einem Jahr bis drei Jahren mit Rutsche und Bällebad.
Ehemalige Fabrikgebäude werden nach und nach saniert
Der Polenmarkt Hohenwutzen saniert nach und nach die ehemaligen Fabrikgebäude und richtet darin Läden und Geschäfte ein. 750 Händler haben die Flächen rund um die Gebäude gepachtet, um ihre Waren feil zu bieten. Das Unternehmen betreibt die beiden Tankstellen auf dem Marktgelände, verkauft sonst nichts, schafft aber den möglichst attraktiven Rahmen für die Händler, damit sie möglichst viel Umsatz erwirtschaften
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„Die Kinder können sich auf dem Indoor-Spielplatz austoben, während die Eltern shoppen oder zum Frisör gehen“, sagt Gesch. Als erste durften Kinder aus Osinow Dolny den Indoor-Spielplatz ausprobieren und sie hatten jede Menge Spaß.
Maximal 50 Kinder gleichzeitig zugelassen
Jedoch stellt das Unternehmen keine Betreuung zur Verfügung. Bei den jüngeren Kindern müsse ein Elternteil die Aufsicht übernehmen, die älteren könnten den Spielplatz alleine nutzen, so der Geschäftsführer. Wachpersonal passt lediglich auf, dass nicht zu viele Kinder gleichzeitig den Indoor-Spielplatz nutzen und achtet darauf, dass die Hausordnung eingehalten wird: „Keine Straßenschuhe und kein Essen und Trinken innerhalb des Spielplatzes gestattet“, teilt die Unternehmensleitung auf ihrer Homepage mit. Geöffnet sei der Spielplatz zu den gleichen Zeiten wie der Markt, nämlich von 9 bis 17 Uhr.
Außenspielplatz enthält Minibagger mit richtiger Schaufel
Damit erweitert der Polenmarkt Hohenwutzen sein Angebot an Familien mit Kindern. Auf dem Gelände befinden sich außerdem ein Spielplatz für Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren mit Minibagger und hydraulische Schaufel, eine Schaukel mit Babysitz und um eine Museumsfeuerwehr. Es handelt sich dabei um einen Robur LF 8-TS 8 (Baujahr 1989) mit Anhänger von einer deutschen Feuerwehr. Kinder können in der Fahrerkabine Platz nehmen und die Sirene sowie Soundeffekte auslösen.
Auf der Ladefläche befindet sich eine begehbare Mannschaftskabine mit Helmen, Feuerlöscher und weiteren originalen Ausrüstungsgegenständen. Kinder ab sechs Jahren können mit einer Aufsichtsperson vorbeikommen, so das Unternehmen. Für Kinder und Erwachsene gibt es zudem eine Minigolfanlage mit 18 Löchern, die von Mai bis Oktober geöffnet und gegen ein Entgelt nutzbar ist.
Tanken und Einkaufen: Keine Angst vor dem Verbrenner-Aus
Nur Tanken und schnell noch etwas Einkaufen ist nicht so gut für das Geschäft. Gesch und seine Mitstreiter wollen, dass die Kunden länger auf dem Gelände verweilen. Dass der Besuch des Marktes unattraktiv werden könnte, wenn sich Elektroautos durchsetzen, befürchtet der Geschäftsführer indes nicht. In Polen sei der Strom nur halb so teuer wie in Deutschland. Daher ist er sich sicher, dass die Autofahrer auch zum Aufladen der Batterie kommen, und dann in der Zwischenzeit Einkaufen und die Dienstleistungsangebote wahrnehmen werden.