"Die neue Kirchengemeinde entstand nicht aus der Not heraus, weil wir immer weniger werden, sondern aus der Erkenntnis heraus, dass man eine stärkere Position hat, wenn man sich zusammenschließt", begründet Pfarrer Björn Ferch die Hochzeit. 2000 Gemeindeglieder seien für eine ländliche Kirchengemeinde eine gute Anzahl.
Die Evangelische Kirchengemeinde Bad Freienwalde bringe die meisten Gläubigen ein, so Ferch. Die Kirchengemeinde Altranft mit Altranft, Altgaul, Neugaul, Rathsdorf und Sonnenburg habe 150 Gemeindemitglieder. Die Evangelische Kirchengemeinde Hoher Barnim mit Wollenberg, Wölsickendorf und Steinbeck zähle 80 Mitglieder.
"Alle drei Gemeindekirchenräte stimmten Ende Januar dem Zusammenschluss zu", sagte Pfarrer Ferch. Die drei Gremien entschieden jeweils einstimmig. "Das ist für mich ein schönes Zeichen", fügte er hinzu.  Der Kreiskirchenrat und die Leitung der Evangelischen Kirche Berlin, Brandenburg, Schlesische Oberlausitz haben dem Zusammenschluss ebenfalls  zugestimmt. "In der Nacht vom 31. März zum 1. April gibt es eine juristische Sekunde, in der sich die alten Kirchengemeinden auflösen und sich die neue Kirchengemeinde bildet", schildert Ferch den Übergang.
Auch den Namen gaben sich die Gemeindekirchenräte selbst. Es ist die Rückbesinnung auf den ehemaligen Landkreis, dem sie alle angehörten. Nikolai ist der Namen der Stadtpfarrkirche in Bad Freienwalde, wo die meisten Mitglieder leben.
Ab 1. April werden die drei Gemeindekirchenräte (GKR) mit insgesamt 24 gewählten Ältesten  zunächst gemeinsam tagen und entscheiden. Wenn am 3. November Neuwahlen sind, sollen den Ältesten zwölf Sitze zur Verfügung stehen. "Wir haben den Zusammenschluss bewusst ins Wahljahr gelegt", sagt der Pfarrer.
Björn Ferch ist nicht nur das theologische Oberhaupt der Gemeinde, sondern zugleich Geschäftsführer des Betriebs. Denn die fusionierte Kirchengemeinde verfügt über ein Gemeindehaus in Bad Freienwalde, fünf Kirchen in Bad Freienwalde, Altranft, Wölsickendorf, Wollenberg und Steinbeck sowie vier Friedhöfe in Bad Freinwalde, Altranft, Wölsickendorf und Wollenberg. Einschließlich der Mitarbeiter im evangelischen Kindergarten und Hort übernimmt Pfarrer Ferch die Verantwortung über 20 bis 25 Mitarbeiter. "Das ist fast ein mittelständischer Betrieb", betont er. Deshab soll der GKR einen Bauausschuss und einen Finanzausschuss bilden.
Mit dem Gemeindekirchenrat, der sich aus dem Pfarrer als geborenes Mitglied und von der Gemeinde gewählten Ältesten zusammensetzt, will Ferch diskutieren, was die Gemeinde braucht und wohin sie sich entwickelt. "Wir haben uns auf den Weg gemacht und werden erleben, dass Gemeinde mehr als der eigene Kirchturm ist", sagt Ferch. Er freue sich darauf, mit einem großem GKR zu arbeiten. Gefeiert wird der Zusammenschluss zunächst am Ostersonntag um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche Wollenberg. Der offizielle Festakt sei erst am 15. September in der Nikolaikirche.
Im Pfarrsprengel Alte Oder gibt es ab 1. April einen weiteren Zusammenschluss. Die Kirchengemeinden Altglietzen mit Altglietzen, Hohensaaten, Neuenhagen und Neutornow sowie Oderberg mit Neuendorf und Bralitz schließen sich zur Evangelischen Kirchengemeinde Altglietzen-Oderberg unter der Leitung von Pfarrerin Susanne Heine zusammen.