Die Augen des Arztes beginnen zu funkeln, wenn er die Vorzüge preist: "Das MRT spürt chemische Verbindungen im Körper auf und ist für die Diagnostik ein Segen." Das Ultraschallverfahren wird zur Untersuchung von weichem Körpergewebe eingesetzt, das Röntgen für hartes, wie den Knochen: "Das MRT kann beides und besser." Zudem entfalle die Belastung durch Strahlen, da bei der Magnetresonanztomographie Magnetfelder eingesetzt würden.
Signale werden gesendet
Die Untersuchungsmethode basiert auf der Bewegung der Wasserstoffkerne, die im menschlichen Körper am häufigsten vorkommen und deren Reaktion auf Magnetfelder. Die unterschiedliche Signale, die verschiedene Gewebetypen aussenden, werden in Bildern umgewandelt, die es ermöglichen, gesundes von krankem Gewebe abzugrenzen. Mittels verschiedener Mess-Einstellungen am Gerät, kann der Radiologe am Computer die Darstellung bestimmter Gewebearten verstärken oder abschwächen. "Es besteht selbst die Möglichkeit, das kranke Hüftgelenk eines Patienten dreidimensional auszudrucken und so das Problem plastisch sichtbar zu machen," so Winter.
Dazu kommt, dass dieses Gerät selbst für Menschen mit Platzangst geeignet sei, da es eine offene Hufeisenform habe. "Auch ist dieses MRT viel leiser als die großen Geräte in anderen Häusern und Patienten können sich während der Untersuchung im Raum umsehen." Dr. Markus Winter, der eine ästhetische Freude an der Radiologie gefunden hat, fiebert der Arbeit mit dem MRT entgegen.
Noch steht der 15 Tonnen schwere Koloss mit dem Magneten in Hufeisenform noch etwas derangiert da. "Bevor wir das Gerät nutzen können, kalibrieren Techniker das gesamte Innenleben", so der Radiologe. Und das werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Krankenhaus fiel die Entscheidung ganz bewusst auf eine kleine Lösung. "Für ein Haus wie unseres, mit 150 Betten, ist so ein Gerät schwer auszulasten", erklärt der Mediziner. Auch die Kosten seien immens: "Große Geräte wie beispielsweise in Frankfurt (O.) kosten etwa 2,5 Millionen Euro. Dazu kommen Kosten für Strom, Helium und Wartung, die sich im Jahr dann auf etwa 100 000 Euro belaufen."
Geringer Stromverbrauch
Nach einem geeigneten kleineren Gerät musste Marcus Winter lange suchen. Es gab eine europaweite Ausschreibung, im Februar wurde das MRT bestellt. Jetzt wird es für den Betrieb vorbereitet. Die Kosten mit Einbau belaufen sich auf 800 000 Euro und sind damit vergleichsweise gering. Genauso wie die Betriebskosten. "Unser Gerät benötigt kaum Strom, kein Helium, lediglich die regelmäßigen Wartungen. Daher werden wir jährlich weit unter 100 000 Euro bleiben", sagt der Arzt. Und: "Wir haben jetzt ein Gerät von erstklassiger Qualität mit vertretbaren Kosten."
Das MRT-Gerät steht nach der offiziellen Einweihung, die zu Beginn des neuen Jahres im Februar geplant ist, in erster Linie den Patienten des Krankenhauses für Standartuntersuchungen von Kopf, Bauch sowie dem Bewegungsapparat zur Verfügung. Auch Patienten, die unter Platzangst leiden, können sich hier untersuchen lassen: "Das funktioniert allerdings nur, wenn sie  eine Behandlung bei uns im Vorfeld mit ihrer Krankenkasse abklärt haben."