LOS-Amtstierärztin Petra Senger bestätigte am Mittwoch den Fund von fünf weiteren toten Wildschweinen in der Nähe von Neuzelle. Sie erwartet weitere Funde aus der Region. Das Dorchetal sei offenkundig das Gebiet mit akutem Infektionsgeschehen. Kranke Tiere würden sich dorthin zurückziehen. Diese bevorzugten Rückzugsorte in Wassernähe. „Wir müssen sie dort in Ruhe sterben lassen“, sagte die Amtstierärztin auf die Frage, warum im Gefährdungsgebiet nicht sofort die Jagd intensiviert werde. Man brauche Ruhe im Gebiet, wolle die Tiere nicht unnötig aufscheuchen.
Gleichzeitig werde die Suche nach toten Wildschweinen verstärkt. Auch Mitarbeiter der Landesforst sind dafür im Einsatz. LOS-Landrat Rolf Lindemann kündigte zudem den Einsatz von Mitarbeitern aller Bereiche des Landratsamtes an. Bereits am Freitag hatte er erklärt, dass notfalls die gesamte Verwaltung mit 1000 Mann ausrücke.

Hubschrauber unterstützen Suche

So weit ist es aber noch lange nicht. Derzeit wird der Kreis bei der Suche von Hubschraubern unterstützt, die die Region überfliegen und Fotos mit Wärmebildkameras liefern, die zeigen, wo sich Wildschweine aufhalten.
Am Donnerstag wird sich Landrat Rolf Lindemann auf dem Klosterhof in Neuzelle den Fragen der Bürger zur Afrikanischen Schweinepest stellen. Er wolle größtmögliche Transparenz, betonte er.
Ehepaar aus Neuzelle findet nicht nur ein totes Wildschwein auf der Terrasse
Afrikanische Schweinepest
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Neuzelle
Tierärztin Senger kündigte an, dass nach den neuen Funden die Kernzone, die nicht betreten werden darf, ausgeweitet wird. Die Gefährdungszone, in der unter anderem die Feldbewirtschaftung und die Jagd untersagt sind, soll aktuell nicht vergrößert werden.