Die Gemeindevertretung Wandlitz hat sich auf eine aktuelle Kita- und Schulbedarfsplanung verständigt. Eine eigene Arbeitsgruppe widmet sich demnächst der Suche nach einem geeigneten Grundschul-Standort.
Es war am Donnerstagabend eine engagierte Debatte mit einem Beschluss, der letztlich als Kompromiss gelten kann. Demnach besitzt die Gemeindeverwaltung jetzt Klarheit über die nötigen Kita-Neubauten in den Ortsteilen, um dem sich abzeichnenden Bedarf gerecht zu werden. In Klosterfelde wird eine neue Kita entstehen, die der Internationale Bund (IB) mit einer Kapazität von 100 Plätzen errichten wird. In Lanke eröffnete gerade die neue Kita, spätestens im Mai wollen die Fachverantwortlichen entscheiden, ab die alte Lanker Kita noch länger vorgehalten wird. In Schönerlinde stehen in der Kita „Märchenland“ Sanierungsarbeiten an, in Schönwalde gewinnt die Kita „Traumland“ gerade neue Kapazitäten.
Für Basdorf stehen gleich mehrere Neubauten auf der Agenda. 120 Plätze entstehen mit einer großen Kita, die durch die Johanniter-Unfall-Hilfe gebaut wird. Eine weitere Einrichtung soll der Investor Stonehedge in die Landschaft setzen. Parallel prüft die Verwaltung den Bau einer vierten Kita. Auch Stolzenhagen profitiert vom Wachstum, dort werde links neben der bestehenden Kita eine weitere Kita mit 30 Plätzen entstehen.
Damit zeichnet sich klar eine Entwicklung ab: Nachdem in den vergangenen Jahren lediglich in Lanke eine neue Kita der Gemeinde entstanden war, liegt vor dem ohnehin schon stark belasteten Bauamt jetzt ein gewaltiger Berg an Arbeit. Bis zu acht neue Kitas warten in der Pipeline - Kontinuität sieht möglicherweise anders aus.
In Sachen neuer Grundschule wurde klargestellt, dass ein einsamer Standortbeschluss der Verwaltung keineswegs im Interesse der Gemeindevertreter liegen würde. Daher soll eine Arbeitsgruppe die Grundschul-Untersuchung fortsetzen, die 2018 mit den Optionen am Standort der jetzigen Wandlitzer Grundschule schon einmal begonnen wurde. Nunmehr weitet sich das Blickfeld der Bildungsexperten auf den gesamten Gemeindebereich. Irgendwann müssen sie klar sagen, in welchem Ortsteil die vierte Grundschule entstehen soll.
Bürgermeisterin Jana Radant bemühte sich redlich, Sorgen über einen Alleingang der Verwaltung zu zerstreuen. „Wir treffen hier keinen Beschluss zu einem Grundschulstandort. Wir bereiten diesen Beschluss vor und haben natürlich kein Problem damit, die Ortsbeiräte in diese Debatte einzubeziehen“, sagt sie mehrfach in Variationen. Der Wandlitzer Ortsvorsteher Oliver Borchert hatte gleich zu Beginn der Debatte eine Abkopplung der Kita-Planung von der Schulentwicklungsplanung gefordert. Es befand „die Thematik Schule“ als zu komplex, um sie mit der Kita-Planung zu koppeln. Das Echo auf diese Sichtweise fiel unterschiedlich aus. Uwe Liebehenschel und Thomas Rüdiger (beide CDU) konnten die Sorge vor „plötzlichen Fakten“ durchaus nachvollziehen. Monika Braune (EBWP) forderte hingegen die Verwaltung auf, „sich Gedanken zu machen und etwas auf den Tisch zu legen“. Das könnten dann die Gemeindevertreter diskutieren.
Die Linken-Fraktionschefin Gabriele Bohnebuck verwies auf einen heiklen Punkt: Sie warnte davor, der Verwaltung die Entscheidung über die Besetzung der Arbeitsgruppe zu überlassen. „Wir alle müssen uns darüber Gedanken machen, und auch die Ortsbeiräte müssen einbezogen werden“, so ihre Forderung. Mit diesen verbalen Einkleidungen und einer Ergänzung zur Arbeitsgruppe ging die Vorlage der Verwaltung schließlich durch.