Inzwischen herrscht ein bisschen Klarheit. Klar ist etwa, dass dem Schulbeginn der Erstklässler am 10. August nichts im Wege steht, wie das Landes-Bildungsministerium bestätigt. Und dort heißt es auch: "Der Unterricht soll grundsätzlich als Präsenzunterricht stattfinden", so Sprecherin Antje Grabley.
Bei den Einschulungsfeiern ist die Regelung wie folgt: Da die Feiern "keine pflichtige schulische Veranstaltung" ist, liege die Entscheidung darüber, ob und wie gefeiert wird, ausschließlich bei der jeweiligen Schulleitung – in Absprache mit Eltern-, Schüler, Lehrervertretung.
Doch wie konkret organisieren die Grundschulen diesen Tag, der für viele Kinder und auch ihre Eltern ein ganz besonderer ist – wir haben uns dazu an drei Niederbarnimer Schulen umgehört.

Grundschule Zepernick

Wenig überraschend fällt an der Grundschule Zepernick, auf die 670 Schüler gehen, zur Einschulung eine große Sause Corona-bedingt aus. Gefeiert wird am 8. August, dem Sonnabend vor dem Schulstart, aber trotzdem. "Es gibt für jede der sechs ersten Klassen eine kleine Feierstunde in der Mensa", sagt Schulleiterin Martina Kruschke. Ablaufen wird das staffelweise. Den Anfang macht um 9 Uhr die 1a. Um 10 Uhr folgt die 1b. Die letzte Klasse, die 1e, bildet um 13 Uhr den Abschluss. Zwischendurch wird die Mensa vom Hausmeister immer wieder frisch desinfiziert. Erlaubt sind neben den Eltern auch die Geschwisterkinder. Gesungen wird jedoch nicht, dafür sind Videoprojektionen geplant. "Das ist eine Mammutaktion für alle Beteiligten, aber das ist es uns wert, wir gehen da positiv ran", betont Kruschke. Ihr ist es von Herzen wichtig, dass die 121 Erstklässler, die sie im neuen Schuljahr begrüßt, eine Einschulungsfeier bekommen. "Das ist etwas einmaliges, da erinnert man sich ewig dran", so Kruschke. Nach dem abgespeckten Festakt gehen alle Einser-Klassen in ihre Räume – für eine traditionelle "Schnupperstunde". Auch die Zuckertüten sollen am Ende nicht fehlen.

Grundschule Basdorf

Abgespeckt läuft die Einschulungszeremonie auch an der Grundschule Basdorf ab. Die große Einschulungsfeier in der Sporthalle, die für die neuen Abc-Schützen sonst zelebriert wird, fällt aus. "Es wird dafür eine kleine Feier im Klassenverband geben", sagt Schulleiterin Karin Löwe. Man nenne das Einschulungsstunde. Eine wesentliche Einschränkung dabei: Eltern sind nicht erlaubt – wegen der Abstandsregeln. Für die Kinder geht es aber nicht direkt zur Einschulungsstunde. Zunächst sollen sich alle 82 Erstklässler auf dem Schulhof treffen, jeweils klassenweise in einem bestimmten Bereich. Erst wenn alle vollzählig sind, geht es in die Räume. Bei schönem Wetter ist geplant, im Anschluss noch eine kleine gemeinsame Zeremonie auf dem Hof der Basdorfer Grundschule abzuhalten. "Wir hoffen, dass das klappt", sagt Leiterin Löwe.

Grundschule am Blumenhag

Mit mehr als 520 Kindern gehört die Grundschule am Blumenhag zu den größten in Bernau. 95 Erstklässler werden im August erwartet. Gefeiert wird aber auch hier anders als sonst. "Leider", gesteht Schulleiterin Marion Marquardt. Der große Festakt in der Dreifelderhalle muss entfallen. Stattdessen geht es für ein kleines Programm in die Rotunde. Die Eltern dürfen dabei sein, Geschwister allerdings nicht. Der Ablauf ähnelt dabei dem der Grundschule Zepernick: Gefeiert wird ebenfalls klassenweise. Start ist um 9 Uhr, zunächst mit den ersten beiden Flex-Klassen. Es folgen, etwa 45 Minuten später, die Kinder von zwei weiteren Flex-Klassen, dann kommt die 1a und zu guter Letzt die 1b. Im Rahmen des kleinen Programms werden Gedichte vorgetragen, zudem plant die Musiklehrerin etwas mit Instrumenten. Anschließend geht es für die jungen Schulanfänger in die Unterrichtsräume – zum gemeinsamen und gegenseitigen Beschnuppern und Kennenlernen.

Rund 1800 neue Abc-Schützen

Im Barnim werden analog der letzten Jahre zum neuen Schuljahr 2020/21 etwa 1800 Kinder eingeschult. Erster Schultag ist der 10. August. Die Einschulungszeremonien finden traditionell am Sonnabend davor statt, in diesem Jahr also am 8. August. Gefeiert wird wegen Corona aber nur in stark abgespeckter Form. Jede Schule bestimmt selbst, wie gefeiert wird.
In ganz Brandenburg werden zum Schuljahr 2020/21 voraussichtlich 23 400 Mädchen und Jungen eingeschult.
Die konkreten Hygiene-Vorgaben für den Schulstart werden derzeit noch erarbeitet, heißt es auf Nachfrage aus dem Bildungsministerium. Sprecherin Antje Grabley betont aber, dass ab 25. Juni die Abstandsregeln von 1,50 Meter unter Schülern und auch zwischen Schülern und Lehrern wegfallen. Nur bei Lehrern untereinander gelten sie weiter. che