Wer hat die Strohballen in Rüdnitz angezündet? Und was ist mit den Waldbränden in Lobetal und Ladeburg? Noch gibt es bei der Polizei offenbar keine heiße Spur, was den oder die möglichen Täter der jüngsten Brände im Raum Bernau angeht. Offiziell wird in verschiedene Richtungen ermittelt.
Es hat aber bereits die Befragung eines 20-jährigen Mannes im Fall des Strohballen-Brandes vom Dienstag in der Nähe von Rüdnitz gegeben. Entsprechende MOZ-Informationen bestätigte die Polizeiinspektion Barnim. Der junge Mann soll beobachtet haben, wie zwei Jugendliche vom Brandgeschehen weggerannt sind. Er besitzt bei der Polizei den Status als Zeuge. Mehr ist nicht bekannt.

So löschte die Feuerwehr den Brand:

Insgesamt sind vier Ermittler bei der Polizeiinspektion Barnim mit den aktuellen Bränden befasst. Die Schwierigkeit ihrer Arbeit liegt darin, belastbare Beweismittel zu sammeln. Verdachtsmomente allein sind zu wenig. Allerdings lassen sich DNA-Spuren oder ähnliches bei Feuern in der Regel nicht sicherstellen. Und es reicht auch nicht, wenn jemand in "Tatortnähe" nur gesehen wird. Es braucht mehr, um vor Gericht Bestand zu haben.
In Feuerwehrkreisen herrscht derweil erhöhte Anspannung. "Wir sind in einer Halbachtstellung", gesteht Roman Wieloch, der Amtswehrführer von Biesenthal. Unter den Feuerwehrkräften würden sich viele fragen: "Wie geht es jetzt weiter, wo brennt es beim nächsten Mal?"
Beim Großeinsatz am Dienstagabend, als auf einem Feld an der L200 gleich an zwei Stellen Strohballen brannten, waren mehr als 60 ehrenamtliche Kräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt, einige sogar bis in die frühen Morgenstunden. "Das hat vielen zugesetzt, weil sie ja auch berufstätig sind und am nächsten Morgen zur Arbeit müssen", sagt Wieloch. "Diese Nacht Schlaf fehlt ihnen jetzt."
Feuerteufel stecken Strohmiete bei Rüdnitz in Brand

Bildergalerie Feuerteufel stecken Strohmiete bei Rüdnitz in Brand

Viele Arbeitgeber seien zwar in der Regel flexibel, wenn mal jemand früher weg müsse oder später komme. Aber am Ende müsse die Arbeit trotzdem gemacht werden. Von den 40 Feuerwehrleuten, die die Rüdnitzer Wehr umfasst, waren laut Wieloch allein Dienstagnacht in Spitzenzeiten 28 im Einsatz.

"Das ist nervenaufreibend"

Groß ist die Anspannung wegen der aktuellen Brand-Serie auch bei den Bernauer Wehren, besonders  in Lobetal und Ladeburg. Sie mussten seit dem Wochenende bereits mehrfach wegen Waldbränden ausrücken, zuletzt am Mittwoch, als es zwischen Lanke und Ladeburg auf einer Fläche von fast 700 Quadratmetern loderte. Wie bei den anderen Feuern wird auch hier von Brandstiftung ausgegangen. "Das ist schon nervenaufreibend für die Kräfte, weil es ja  jeden Moment wieder einen Alarm geben kann", sagt Bernaus stellvertretender Stadtbrandmeister Ronny Lendzian, der mit den Löschgruppen Bernau und Birkholz am Mittwoch ebenfalls im Einsatz war.
Zum Glück seien die Wehren bislang immer rechtzeitig da gewesen, um Schlimmeres zu verhindern, sagt Lendzian. Doch das Feuer am Mittwoch sei schon sehr groß gewesen. Erschwerend hinzu komme die Hitze, so Lendzian. Gleiches betont auch Wieloch: "Gerade bei Temperaturen von bis zu 30 Grad ist das Löschen eines Waldbrandes ein hohe körperliche Belastung."
Und, als hätte er es kommen sehen: Am Donnerstagabend mussten die Niederbarnimer Wehren – unter anderem aus Lobetal, Ladeburg, Bernau und Rüdnitz – erneut ausrücken, diesmal zum Waldstück am Hellmühler Weg. Gleich drei Brandstellen waren hier zu bekämpfen.
Doch die Hoffnung in den Barnimer Feuerwehren rund um Bernau ist groß, dass der oder die mutmaßlichen Feuerteufel bald dingfest gemacht werden. Ob das gelingt, bleibt vorerst offen. Zumal sich die aktuellen Brände in eine Serie von Brandstiftungen einreihen. Bereits seit Anfang des Jahres hat es im Waldgebiet zwischen Ladeburg, Lobetal und Lanke immer wieder gebrannt.