Umdenken in der städtischen Verkehrsplanung, mehr Raum für umweltfreundliche Fortbewegungsarten und die Umsetzung gültiger Standards sind einige Forderungen, die Markus Schaefer von der Initiative "Bernau tomorrow" aktiviert haben. "Ich fahre täglich mit dem Rad nach Berlin zur Arbeit", macht der Familienvater deutlich. Nun hat er einen Critical Mass, einen Protestzug, organisiert. 35 Mitstreiter auf zwei Rädern folgen beim Auftakt am Freitag.
"Als Radfahrer wird man als Verkehrshindernis betrachtet", sagt er. Auch die Kollisionsgefahr auf Gehwegen zwischen Fußgängern und Radlern sieht er kritisch: "Radwege wurden zu Gehwegen zurückgeschildert." Flächendeckend Tempo 30 in der Innenstadt von Bernau und auf dem Ring einzurichten, ist eine seiner Forderungen. Auf eine Nachfrage in der Stadtverordnetenversammlung habe der Bürgermeister der Stadt Unkenntnis über die Länge der Radwege in Bernau eingeräumt. Schaefer schätzt ein, dass es weniger geworden sind. Auf einer etwa einstündigen Runde über Nibelungen, Friedenstal und den Ring zurück zum Bahnhof startet die Gruppe, die wie ein langsamer Bus kompakt über alle Ampeln rollt.
Maja Seidling aus Panketal, die vor einem Jahr dort eine ADFC-Gruppe gegründet hat, hofft auf eine ähnliche Initialzündung in Bernau. Der 68-jährige Karl Jährling aus Wandlitz möchte klar machen, "dass innerstädtisch in Bernau viele Radwege fehlen". Familie Müller, die seit zehn Jahren in Bernau lebt, besitzt kein Auto. Tochter und Sohn radeln zu ihren Schulen und haben schon manche kritische Situation erlebt. Für die Grüne Gisela Haas mit ihrem Hovawart-Mix Bodho, die alles mit dem Rad erledigt, wird es Zeit, dass die Defizite im Radverkehr öffentlich registriert werden, "dass sich was bewegt".
Künftig soll an jedem zweiten Freitag die Demo bis Oktober in Bernau starten. Kontakt: Markus Schaefer 0151 56924369.