Dort soll dann das weitere Vorgehen besprochen werden. Anlass für den Unwillen der Bürger liefern nicht allein die Vorschläge des Basdorfer Ortsvorstehers Peter Liebehenschel (F.Bg.W.), Schleichwege rund um Basdorf für den Verkehr zu öffnen. "Wir brauchen kluge Ideen, um den Verkehrsinfarkt abzuwenden. Es kann nicht der Weg sein, die Fahrzeuge durch die Wohngebiete abzuleiten", reagiert nun Pfeiffer.
Er aktivierte Mitstreiter einer Bürgerinitiative aus dem Jahr 2007, die sich damals erfolgreich für die Entwidmung des Bernauer Waldweges als kurze Piste zur B 273  eingesetzt hatte. Im Internet kursiert bereits ein Flugblatt Pfeiffers, das mit dem Frage "Sie wollen Durchgangsverkehr inklusive Gewerbe- und Schwerlastverkehr vor Ihrer Haustür?", beginnt. Es folgt ein Votum für Tempo-30-Zonen in den Siedlungsgebieten, um Ältere und Kinder nicht zu gefährden. Der Aufruf ist klar formuliert: Die Bürger sollen ihre Interessen selbst in die Hand nehmen und die Meinungen bündeln.
Pfeiffers Argumentation: "Schleichwege zu öffnen und neue Schleichwege zu schaffen, sind der völlig falsche Ansatz. Die Lösung des Problems des zunehmenden Verkehrs auf der L100 ist nicht die Flutung der Wohngebiete, sondern die Schaffung eines umfassenden Infrastruckturprogrammes. Das ist auch nicht ein Konzept für Umgehungen und Umleitungen, sondern ein Plan zur Verkehrsvermeidung. Busse, Bahnen, Radstraßen könnten deutlich leistungsfähiger sein."
Außerdem thematisiert Pfeiffer die bereits öffentlich gewordene Forderung nach einem Baustopp in der Gemeinde. Demnach dürften sich die Bebauungspläne nicht nach dem Willen des Investors richten, sondern nach der Verträglichkeit mit den gemeindlichen Erfordernissen. "Wenn die Gemeinde keine Kita, keine Schule, kein sauberes Wasser und kein Verkehrskonzept anbieten kann, dann kann eben nicht gebaut werden", verdeutlicht Pfeiffer.
Michael Siebert, Fraktionschef der Freien Bürgergemeinschaft Wandlitz (F.Bg.W.), plädiert unterdessen für bessere Angebote bei Bus und Bahn. "Wir müssen langsam, wie in den Ballungszentren, bewusst auf den Pkw verzichten. Die Lösung unserer Probleme besteht nicht in mehr Straßen und Parkplätzen", reagiert er auf die Frage nach den Konzepten der Fraktion.
Unterstützung für Borchert
Bei dieser Gelegenheit stärkt Siebert dem Bürgermeister Oliver Borchert (F.Bg.W.) den Rücken. Borchert gerät insbesondere in den sozialen Medien zunehmend in den Ruf, der Wandlitzer Bau-Bürgermeister zu sein und wird dafür teilweise hart angegangen. "Die Kritik am Bürgermeister finde ich nicht gerechtfertigt, denn unsere Väter haben das verpennt, worunter wir heute leiden. Vor 30 Jahren wurden die ersten Baugebiete angelegt. Unter Udo Tiepelmann, Reinhold Dellmann und Jana Radant sind die Projekte vorangetrieben worden, ohne dass in nötigen Maß an Kitas, Schulen und Verkehrswege gedacht wurde", verteidigt Siebert. Über einen Baustopp hätte er sich noch keine Gedanken gemacht.

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