In der Morgendämmerung hatten sich Beamte der Polizei und des Zolls aus Berlin und Brandenburg auf die Lauer gelegt. In einer groß angelegten Kontrollaktion hatten die Einsatzkräfte so einiges ans Tageslicht gefördert. So zum Beispiel, dass erschreckend viele Fahrer schon am frühen Morgen unter dem Einfluss von Drogen hinterm Steuer saßen. Aber auch alkoholisierte Fahrer und solche, die per Haftbefehl gesucht wurden, gingen den Beamten ins Netz.
Pünktlich um sechs Uhr starteten die Beamten aus Berlin und Brandenburg mit den Kontrollen an der B158 in Ahrensfelde. Es dauerte nicht lange, bis der erste Fahrer mit einem positiven Drogenschnelltest ins Netz ging.
24 Fahrzeugführer mutmaßlich unter Drogeneinfluss
Auf zwei großen Parkplätzen an der B158 hatten die Beamten zuvor Kontrollstellen errichtet, in die die Autofahrer und Pendler gelotst wurden. Insgesamt 24 Mal fielen Drogenschnelltests dabei positiv aus. Bei zwei weiteren Personen besteht der Verdacht des Fahrens unter Alkoholeinfluss.
Die Autofahrer mussten vor Ort eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Ihnen droht nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Laut Till-Justus Hille, dem Pressesprecher der Polizeidirektion Ost, könne den Fahrern beim Fahren unter Betäubungsmitteleinfluss auch der Entzug der Fahrerlaubnis drohen. Die Führerscheinstelle ordnet dann eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU), im Volksmund „Idiotentest“, an.
Laut eines Experten, der vor Ort die Beamten beim Umgang mit den Schnelltests beriet, ist die Genauigkeit dieser Tests bei nahezu 99 Prozent. Nur in wenigen Fällen sei das Ergebnis falsch. Dies passiert zum Beispiel durch die Einnahme von Medikamenten, so der Experte.
Polizei stellt Betäubungsmittel sicher
Neben den Einsatzkräften kamen auch Drogenspürhunde zum Einsatz. Den Vierbeinern gelang es erfolgreich, mit ihrer Spürnase weitere Betäubungsmittel zu finden. Laut Hille konnten so 26 weitere Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet werden. In einem Fall besteht der Verdacht des Betäubungsmittelhandels.
Bei einer weiteren Person ergab eine Abfrage, dass ein offener Haftbefehl ausgeschrieben war. Der Mann, der keine gültige Aufenthaltserlaubnis hatte, muss das Land nun selbst verlassen.
Betäubungsmittel immer häufiger im Straßenverkehr
Laut Till-Justus Hille sind in Ost-Brandenburg im Jahr 2022 fast 1000 Personen festgestellt worden, die unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln ein Kraftfahrzeug führten. Davon allein 327 im Bereich der Polizeiinspektion Barnim. Das seien den Angaben zufolge 147 Fälle mehr, als im Jahr 2021.
Autofahrer reagieren positiv auf Kontrollen
Ein Großteil der kontrollierten Autofahrer und Autofahrerinnen reagierte positiv auf die Kontrolle. „Man müsste das viel öfter machen, um die ganzen schwarzen Scharfe zu erwischen“, so ein LKW-Fahrer gegenüber moz.de. Kritik gab es nur in wenigen Ausnahmen, aufgrund der „verlorenen“ Zeit.
Lob gab es auch aus den eigenen Reihen. Die Kontrollen wurden durch die Brandenburger Polizei, in enger Zusammenarbeit mit dem Zoll, der Polizei aus Berlin, der Hochschule der Polizei Brandenburg, dem Landeskriminalamt und der Berliner Polizeiakademie durchgeführt. Laut eines Beamten ist dies nicht nur für eine gute Zusammenarbeit wichtig, sondern fördert den Erfahrungsaustausch. Für die Beamten sind solche gemeinsamen Einsätze deshalb wichtig.