Am Anfang ist das Knistern. Immer wieder greift Marie (Johanna-Sophie Voigt) in die Tüte mit den kleinen Brezeln. Nacheinander treten Mitschülerinnen und ein Mitschüler an das Mädchen heran. Am Ende ist Marie von vier Gleichaltrigen umgeben, die sie für ihr Essverhalten und ihre Figur mobben. „Mach doch mal Sport!“, knallt ihr jemand an den Kopf. Anschluss an die Gruppe findet Marie nicht, sie wird ausgeschlossen. In ihrer Einsamkeit führt die Schülerin Gespräche mit imaginären Freunden. Mittels Einsatz eines Overheadprojektors werden diese „Freunde“ auf die Wand hinter dem Mädchen projiziert.

Ernstes Thema in Bernau behandelt

Es sind Ideen wie diese, die das Theaterstück, das am Sonnabend im Freizeithaus Konfetti aufgeführt wurde, nicht nur thematisch, sondern auch künstlerisch wertvoll machen. Es wird gespielt mit Licht, Farben und Musik. In allen Belangen konnten sich die sechs Jugendlichen aus Bernau uns Eberswalde im Alter zwischen zehn und 15 Jahren, die an dem Stück mitgewirkt haben, einbringen. Entstanden ist es während eines zweiwöchigen Workshops in den Sommerferien. Begleitet wurde der Prozess von der Theaterpädagogin Jaya Härtlein und Stephanie Lehmann vom Freizeithaus Yellow.

Verschwinde

„Verschwinde!“, wird Marie von einer Mitschülerin irgendwann angefaucht. Verschwinde(n) ist auch der Titel des Theaterstückes. Marie tut, was ihr aufgetragen wird. Und die anderen? Die beginnen sich Sorgen zu machen. Ob sie beim Arzt sei, fragen sie sich. Das ist das Mädchen nicht. Sie macht Urlaub mit ihrer Mutter und schwört den Brezeln auf ewig ab. Als Marie wieder zurückkehrt, sind die anderen erleichtert. „Wo warst du?“, fragen sie sie. Marie ist überrascht: „Ihr redet mit mir?“