Zur Begründung schreibt die Ahrensfelderin: Es sei morgens nur ein Bus auf der Linie 901 im Einsatz, der ab S Ahrensfelde über Lindenberg, Schwanebeck, Zepernick nach Bernau bis zum Barnim-Gymnasium fährt. "Dieser Bus ist mittlerweile so voll, dass die Kinder nicht mehr mitgenommen werden können. Sie werden stehen gelassen an den Bushaltestellen", schreibt Britta Römer.
So ist es ihrer Tochter, die die Schule Schwanebeck besucht, am vergangenen Mittwoch ergangen. Gemeinsam mit drei weiteren Achtklässlerinnen wurde sie an der Bushaltestelle "Neu-Lindenberg, Kriemhildstr." nicht mitgenommen. Dem Busfahrer wolle sie ausdrücklich keine Schuld daran geben, betont Britta Römer indes, besagter Bus sei einfach brechend voll gewesen. Glück im Unglück: Ein Elternteil einer anderen Schülerin konnte ihre Tochter zur Schule mitnehmen. Das dürfe jedoch nicht sein, findet die Ahrensfelderin. Sie fordert den "sofortigen Einsatz eines weiteren Busses, damit gewährleistet ist, dass unsere Kinder weiterhin die Schule besuchen können." Und noch etwas ärgert sie: "Das Problem besteht seit Jahren. Warum hat man es in den Sommerferien nicht gelöst?"
Dass Handlungsbedarf besteht – das hat man auch beim Landkreis Barnim erkannt. Die Busse der Linie 901 würden von rund 600 Fahrgästen am Tag genutzt, davon 90 Prozent Schüler. Zwei weitere Busse sollen auf der Linie 901 und ein weiterer Bus auf der Linie 869 zum Einsatz kommen. Die Busse der Linie 869, die zwischen "Bernau, Schwanebecker Chaussee" und "Lobetal, Dorf" verkehren, werden werktags von etwa 300 bis 400 Fahrgästen genutzt, davon etwa 50 Prozent Schüler.
Angedacht sei die Verstärkung von zwei Fahrten morgens auf der Linie 901 sowie einer Fahrt morgens und eventuell nachmittags auf der Linie 869, heißt es aus der Kreisverwaltung.
Subunternehmer für Linie 901 angefragt
Ab wann die Busse einsatzbereit sind, steht noch nicht fest. "So schnell wie möglich", erklärt man in Eberswalde. Subunternehmer wurden angefragt, die die zusätzlichen Leistungen auf der Linie 901 übernehmen. "In Bernau wird geprüft, ob durch Anpassungen im Stadtverkehr die Linie 869 verstärkt werden kann."
Die Frist zur Petition von Britta Römer endete am Mittwoch. 64 Bürger, davon 44 aus dem Landkreis, haben sie unterstützt. Die Ahrensfelderin hat die Petition an die Kreisverwaltung weitergeleitet. 27 Kommentare finden sich zur Petition. Darin: Begründungen für die Unterstützung. "Es ist von Nöten, dass genügend Buslinien eingesetzt werden, dass unsere Kinder ihrer Schulpflicht nachgehen können. In der heutigen Zeit ist es unvorstellbar, dass die Infrastruktur solche Probleme bereitet. Es geht nicht nur um Schwanebeck, sondern auch um das Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau. Es kann nicht sein, dass Kinder für die einzige Busverbindung an der Haltestelle stehen gelassen werden. Von den Corona-Regeln mal ganz zu schweigen, man könnte annehmen, dass es Corona im Barnim nicht gibt. Einfach völlig unverständlich," schreibt eine Nutzerin. Jemand anderes kommentiert: "Die Tochter meiner Mitarbeiterin muss zur Schule kommen, damit meine Mitarbeiterin zur Arbeit kommen kann."