Das Thermometer zeigte gerade einmal 3 °C, der Himmel war diesig, als sich die Sängerinnen und Sänger des Chors CantaBel von der Kreismusikschule Potsdam-Mittelmark auf der Burg Eisenhardt trafen. Perfektes Wetter für eine handgemachte heiße Schokolade von der Chocolaterie im Burginnenhof – und für das eine oder andere Weihnachtslied unter freiem Himmel.
Ab 11.00 Uhr trudelten mehr und mehr neugierige Zuhörer ein, die über kurz oder lang zu tatkräftigen Mitsängern wurden. Denn das Mitsingen war beim Konziergang ausdrücklich erwünscht, weshalb sich die Chormitglieder nach einem musikalischen Willkommensgruß munter unter das Publikum mischten. Zu Weihnachtsklassikern wie „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ oder „Sind die Lichter angezündet“ wurde gesungen oder sich einfach gemütlich im Takt gewogen.
Musikalischer Spaziergang - eine pandemiebedingte Erfindung
Der Konziergang des Chors CantaBel ist eine pandemiebedingte Erfindung: Nachdem klassische Weihnachtskonzerte aufgrund diverser Beschränkungen kaum durchführbar waren, entstand beim Chor die Idee eines musikalischen Spaziergangs. Die schöne Wortneuschöpfung „Konziergang“, die sich treffend aus den Begriffen „Konzert“ und „Spaziergang“ zusammensetzt, stammt von einem der Chorsänger selbst.
Angeleitet wurde die Veranstaltung von Nicolas Bajorat, dem Regionalleiter der Kreismusikschule Bad Belzig und Chorleiter bei CantaBel. „Wir haben uns über das Publikum auf der Burg sehr gefreut“, resümiert er, „gesungen hätten wir auch für uns und den Chocolatier, aber so war es natürlich noch schöner.“
Am Marktplatz in Bad Belzig und am Krankenhaus wurde weiter gesungen
Anschließend ging es zum Marktplatz, wo der leicht verspätet eintreffende Chor bereits von einem weihnachtlich gestimmten Grüppchen erwartet wurde. Zur Begrüßung dort trällerte man „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“ – stilecht unter der großen städtischen Lichttanne. Die CantaBel-Mitglieder hatten sichtlich Freude an ihrer Jahresabschlussveranstaltung, und auch Passanten empfanden den Konziergang als nette Geste in einer sehr speziellen, weil so ganz anderen als der gewohnten Adventszeit.
Als dritte Station wurde gegen 12.15 Uhr das Ernst von Bergmann Krankenhaus angelaufen, wo etliche geöffnete Fenster das Interesse der Patienten zeigten. Geschäftsführerin Katrin Eberhardt begrüßte die Singenden persönlich und dankte im Namen der Patienten für den musikalischen Gruß.
Eine Idee, die begeisterte und sicherlich 2022 eine Fortsetzung findet
Wer den Konziergang verpasst hat, kann sich auf die nächste Adventszeit freuen: Denn es soll im nächsten Jahr definitiv einen nächsten Konziergang geben. Im Chor CantaBel sprudelt es nur so vor Einfällen. „Schon bei der Verabschiedung entstanden bei uns die nächsten Ideen“, berichtet Chorleiter Bajorat. So wolle man beim nächsten Konziergang auf Liederwünsche eingehen, und noch mehr: „Wer in der Innenstadt wohnt und sich ein Lied wünscht, zu dem kommen wir und singen eines.“
Man wolle sogar in den Ortsteilen von Bad Belzig Jung und Alt mit Weihnachtsmusik zum Mitmachen erfreuen. Außerdem stehe ein Mitsingkonzert auf der Burg ganz oben auf der Wunschliste. Übrigens: Der Chor CantaBel trifft sich wöchentlich in der Musikschule in der Puschkinstraße und freut sich stets über ambitionierte Hobbysänger. Einzige Aufnahmebedingung ist gute Laune.