Was geschah vor 110 Jahren in der Region? Das Zauch-Belziger Kreisblatt berichtet, dass in Mörz eine Grundwasserbeobachtungsstation eingerichtet wurde. „Zum Beobachter des Wasserstandes wurde auf Vorschlag vom Landratsamt Lehrer Krüger ernannt. Zum Beobachtungsbrunnen ist ein alter, aus Feldsteinen ausgeführter, im Rettigschen Gehöft stehender Gemeindebrunnen ausersehen. Mit den Messungen soll im nächsten Frühjahr begonnen werden. Sie haben alle acht Tage zu geschehen. Mörz ist die westlichste Station des Beobachtungsgebietes. Es handelt sich um Feststellung der Grundwasserschwankungen im Nuthe-Planetal. Eine Beschreibung des ausgewählten, so genannten ‚Püttbrunnens‘, von denen hier noch drei vorhanden sind, wurde aufgenommen. Auch der Schulbrunnen wurde untersucht und demselben eine Wasserprobe entnommen.“
Das Schulhaus in Locktow wurde durch Maurermeister Schulze fertig gestellt
Aus dem beschaulichen Locktow heißt es: „Das hiesige Schulhaus ist fertig. Der Bau ist abgenommen und zur vollsten Zufriedenheit aufgeführt worden. Maurermeister Schulze aus Niemegk hat mit Hochdruck gearbeitet, wenn man die kurze Aufenthaltsdauer – nur drei Monate – in Betracht zieht. Das Haus ist für trocken und gesund befunden worden und kann bezogen werden.“
Transport des Dampfkessels der früheren Doßmann´schen Schneidemühle in Neuehütten
Als zu schwer erwies sich der große Dampfkessel der früheren Doßmann´schen Schneidemühle in Neuehütten. Das Anwesen hatte der Handelsmann Senst aus Reetz erworben, der schon im Frühjahr die Baulichkeiten der Mühle abreißen ließ. Am 6. Oktober sollte der Dampfkessel in eine Roheisenhandlung nach Zerbst gebracht werden. Die betreffende Firma hatte einen Wagen zum Transport des Dampfkessels nach Neuehütten geschickt. „Leider machte man nach dem Aufladen des Kessels die Erfahrung, dass der Wagen noch zu schwach war und ein Fortkommen bei den lockeren Bodenverhältnissen auf dem Gelände des früheren Sägewerkes ausgeschlossen erschien. Man kam jetzt zu dem Entschluss, einen Teil zu demontieren, und wird derselbe nun, auf einem stärkeren Wagen verladen, die letzte Reise antreten.“
In Belzig nahm die städtische Kommission für das Elektrizitätswerk eine Besichtigung der Straßenbeleuchtung vor. Die mit dem Herbst wieder früher einsetzende Dunkelheit eignete sich hervorragend für diese Aufgabe. Die Beleuchtung wurde für gut befunden, nur einige wenige Änderungen wurden beschlossen.
In Mahlsdorf wurde zur Jagd geblasen. Auf dem Hinterrevier der herrschaftlichen Forst wurden 43 Hasen, zwei Kaninchen und fünf Rebhühner zur Strecke gebracht.
Hans Grade baute eine elegante Villa in Bork
Neuigkeiten kamen auch aus Bork (heute Borkheide). „Endlich, nach langer Zeit, ist wieder mal, ein Neubau hier in Sicht, und es ist diesmal kein anderer, als der von uns allen verehrte Hans Grade, der mit dem Bau einer eleganten Villa noch in diesem Herbst beginnen will, sodass im Juli das neue Heim bezogen werden kann. Ausgeführt wird der Bau von den Herren Meißgeier und Gieche aus Brück, die Hoflieferanten für die hiesige Gegend.“
Bauliche Veränderungen auch am Fliegerheim in Bork
Auch am Fliegerheim standen Veränderungen bevor. Dessen damaliger Besitzer Vogler beabsichtigte sein Hotel „bedeutend zu vergrößern und unter anderem den so dringend notwendigen Saal anzubauen“. Außerdem hatte Kommerzienrat Schroeder das umgebaute Haus Bork „in ein ansehnliches Schloss umgewandelt“.