Ein bisher einmaliges Kunstprojekt in der Stadt Brandenburg hat dieser Tage seinen Anfang genommen: Als geriatrische Fachklinik ist die Caritas-Klinik St. Marien besonders auf die komplexen Probleme älterer Patienten spezialisiert. Gemeinsam mit der Wredow´schen Zeichenschule hat sie nun ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, insbesondere Menschen mit kognitiven Einschränkungen Orientierungshilfen zu geben. Dafür sollen in dem 2018 eröffneten Erweiterungsbau des Krankenhauses, der hochmodern und medizinisch für die Bedürfnisse der Patienten ausgestattet ist, zwei Stationen gestaltet werden, die durch eine optimale Raum- und Wandgestaltung dafür sorgen, dass sich kognitiv eingeschränkte und Palliativpatienten besser orientieren können und sich wohler während ihres Aufenthaltes fühlen.
Mehrere Gruppen sammeln Ideen
Dabei sollen starke Kontraste und eingängige Motive mit regionalem und persönlichem Bezug der Patienten im Fokus stehen. Zum Projektbeginn trafen sich nun für einen ersten Durchgang und im Rahmen des Praxisanteils des Kunstunterrichts Schüler der zehnten Klasse des Evangelischen Domgymnasiums mit Kursleiter Tobias Öchsle in der Wredow`schen Zeichenschule um Ideen zusammenzutragen. Nach der Einführung und der Klärung der Frage: Was sind eigentlich kognitive Beeinträchtigungen? bildeten sich sechs Gruppen, die nun in den kommenden Wochen damit beschäftigt sein werden, ihre Ideen zusammenzutragen und an Modellen zu arbeiten, die dann der Klinikleitung vorgestellt werden sollen.
Ideen werden praktisch umgesetzt
In einer der Gruppen gingen unter anderem Coleen Teuber, Julia Holzrichter und Aaron Mühlnikl der Frage nach: Was gehört zum Alltag? - Und: Wie können wir es so darstellen, dass auch die beeinträchtigten Menschen es wiedererkennen?! - Hochmotiviert gingen die Jugendlichen ans Werk und lobten das Projekt auch insgesamt: „Das ist wirklich cool, wir arbeiten praktisch, unsere Ideen werden umgesetzt, wir können einen Beitrag für die Stadt leisten und man kann sehen, was man geschaffen hat“, sind sie sich einig. Das, so Kursleiter Tobias Öchsle, sei auch der Wunsch der Klinik, die mit ihrer Idee an ihn herangetreten sei. Geplant sind nun neben einer - natürlich unter den entsprechenden Hygieneregeln - Besichtigung auch Gespräche und Interviews mit Ärzten, Pflegenden, Therapeuten und Psychologen des Krankenhauses. Das Projekt ist bis Ende Mai 2021 angesetzt.