Sich in einem fremden Land einzuleben ist nicht leicht. Das größte Hindernis für viele Flüchtlinge ist das Erlernen der deutschen Sprache. Kamen in den vergangenen Jahren meist Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan nach Deutschland, sind es jetzt Menschen aus der Ukraine. Eine schwierige Situation, besonders für kleine Gemeinden.

Solidaritätsfest in der Kunsthalle Wiesenburg

Auch in Wiesenburg hat sich die Zahl der Geflüchteten inzwischen drastisch erhöht. Die Gemeinde versucht, alle Ankommenden vernünftig unterzubringen. Am vergangenen Samstag gab es in der Kunsthalle ein Solidaritätsfest. Regine Schönenberg hatte diese Idee angeregt, die gemeinsam mit dem Familienzentrum umgesetzt werden sollte. Das war noch vor dem Ukraine-Krieg. Durch diesen hatte sich die Lage geändert. Das Familienzentrum war vorrangig damit beschäftigt, Unterkünfte für die Ukrainer zu suchen und Unterstützung zu organisieren. Eine Mammutaufgabe. Die Organisation des Integrationstreffens übernahmen vorrangig Regine Schönenberg und Bibliothekarin Irina Seeger.
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Auch ihre eigene ehemalige Patenfamilie von Rascha Rouh, die seit 2015 in Schmerwitz lebt, unterstütze sie. Diese hat inzwischen einen Catering Service und sorgte mit für das kleine Büfett, zu dem aber die Gekommenen etwas beisteuerten. „Alle kamen mit Töpfen, Blechen und Taschen für das Büfett“, so Regine Schönenberg gerührt und auch überrascht. Jedoch war alles, bedingt durch die Umstände, etwas chaotisch. „Wir haben die Informationen zwar breit gestreut, trotzdem kamen alle eher per Zufallsprinzip“, so Schönenberg. Johannes Blatt hatte einen Bürgerbus organisiert, der von Schmerwitz nach Wiesenburg fuhr.

Ein Fest für Begegnungen, Spiele, gemeinsames Essen

Die Kunsthalle war proppenvoll, schätzungsweise waren etwa 70 Personen gekommen. Für die Kinder war ein kleiner Indoorspielplatz aufgebaut. Es wurde beim Übersetzen geholfen. Besonders die älteren Menschen tun sich immer noch schwer mit Deutsch. Wie der 81-jährige Aniess Fuaad Ruh. Er lebt seit sechs Jahren in Schmerwitz, benötigt ein wenig Unterstützung bei der Übersetzung.
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Für die Kinder war die Veranstaltung ein großes Abenteuer. Sie sind weniger befangen und spielten gleich gemeinsam. Die Kleinen in der Halle, die großen am Kickertisch. Das war auch das Ziel dieser Veranstaltung, sich zu treffen, kennenzulernen und sich auch untereinander zu vernetzen. „So können diejenigen, die schon länger hier sind, ihr Potential an Know How an die Hinzugezogenen weitergeben“, so sich Regine Schönenberg. Sie würde es befürworten, wenn solche Treffen regelmäßig stattfinden.

Zahlreiche Hilfsangebote von Bürgern für Geflüchtete

Wichtig war Regine Schönenberg auch, dass sich Paten und Hilfsangebote finden. Einiges konnte sie zusammentragen. So gab es Angebote von Bürgern, die bei Behördengängen und dem Ausfüllen von Formularen helfen wollen und auch mehrere Angebote für Patenschaften in den verschiedenen Ortsteilen. Auch Angebote zum Deutsch lernen waren dabei. Geflüchtet hatten ihren Bedarf angemeldet. Diese Angebote will Regine Schönenberg jetzt zusammenbringen. Wer zukünftig seine Hilfe anbieten möchte, meldet sich bitte beim Wiesenburger Familienzentrum.
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