Es ist ein Elend - ein Katzenelend. Laut Gabriele Brückner vom Landestierschutzverband Brandenburg leben rund 70.000 freilebende Katzen im Land Brandenburg. Deutschlandweit sollen es rund zwei Millionen Tiere sein. Dringend notwendig ist die Kastration dieser Tiere, damit der Ausweitung des Bestandes und somit des Tierelends Einhalt geboten wird.
Kranke Tiere, mangelhaft ernährte Kitten, bei Revierkämpfen schwerst verletzte Kater, ausgemergelte Muttertiere, die bis zu drei mal jährlich Kätzchen gebären - die Situation ist für Tierschützer kaum zu ertragen.

Tierfreunde im Fläming lassen pro Jahr bis zu 90 Katzen kastrieren

Tierfreunde, Tierschützer kümmern sich liebevoll um freilebende Tiere an Futterstellen, können so die Population im Blick behalten, bei Krankheit oder im Falle einer notwendigen Kastration gleich eingreifen. Auch die Tierfreunde im Fläming e.V. haben sich die Kastration freilebender Tiere auf die Fahnen geschrieben.
Bis zu 90 derer werden jährlich eingefangen, kastriert und medizinisch versorgt. „Die Tiere werden dann an den gewohnten Futterstellen wieder freigelassen, die Kitten nach Möglichkeit in ein Zuhause vermittelt“, berichtet Vereinsvorsitzende Monika Wieger. Um diese Arbeit verrichten zu können ist der Verein auf Fördermittel angewiesen. „Es geht wirklich nur darum, die Kosten für die Kastrationen zu decken“, so Wieger engagiert.

Fördermittel nur noch an Vereine mit Auffangstation oder Tierheim

Von Seiten des Landes Brandenburg erreichte nun eine Hiobsbotschaft die Tierschützer. In diesem Jahr sollen die Fördermittel nur noch an Vereine mit angeschlossener Auffangstation oder Tierheim vergeben werden! Was bedeutet, dass viele kleine Tierschutzvereine keine Gelder mehr erhalten.
Auch die Tierfreunde im Fläming gehen in diesem Falle leer aus! „Wir sind entsetzt!“ Katastrophal sieht auch Rico Lange, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Brandenburg, diese Vorgabe. „Gerade unsere kleinen Vereine, die kein angeschlossenes Tierheim betreiben, leisten den Großteil der Kastrationsarbeit“.

Viele Vereine werden künftig von der Förderung ausgeschlossen

Im letzten Jahr haben drei Vereine (von 26) knapp 30 Prozent der Kastrationen durchgeführt. Es handelt sich hierbei um Vereine, die in Zukunft von der Förderung ausgeschlossen würden, ist in einer Pressemitteilung zu lesen.
Die Tierfreunde im Fläming lassen sich nicht entmutigen. „Den Antrag auf Förderung haben wir dennoch gestellt. Als Antwort habe wir bisher erhalten, dass dieser geprüft wird. Immerhin bisher keine Absage“, so Monika Wieger.