„Für Böller können wir auch in diesem Jahr kein Geld ausgeben, also lässt es sich in Silvesterpfannkuchen investieren. Und diese sollten wir unbedingt bei Bäcker Bärmann in Wiesenburg kaufen“, so Eva Loth aus Reetz.
Denn 20 Cent von jedem verkauften Pfannkuchen gehen an die Tierrettung Potsdam e.V., welche das Medewitzer Tierheim übernommen hat und betreibt.

Tierrettung Potsdam e.V. betreibt das Tierheim

Der Hintergrund dieser Aktion ist ein trauriger. Nicole und Hilmar Bärmann mussten kürzlich einen geliebten Kater beerdigen. Gerade vor den Feiertagen für das Ehepaar ein Schock, gehören doch die beiden Stubentiger zur Familie. Nun war aber noch so viel Katzenfutter übrig, was der verbliebene Kater unmöglich allein vertilgen konnte. Also machten sich die beiden im Internet auf die Suche nach Spendenempfängern. So stießen sie auf die Tierrettung Potsdam e.V..
Sie durften sich im Tierheim umschauen, welches sich auf dem Gelände des Medewitzer Tanklagers befindet. Und stellten fest, dass dort Hilfe dringend gebraucht wird. „Gerade, als wir die Katzenabteilung sahen, wurde uns doch anders ums Herz,“ sagte Nicole Bärmann. So reifte der Entschluss, dort zu helfen. Nicole und Hilmar Bärmann verstehen nicht, wie man ein Tiere abgeben oder aussetzen kann. „Wenn ich mir ein Haustier anschaffe, muss ich mir bewusst sein, dass ich für viele Jahre eine Verantwortung übernommen habe“, so Nicole Bärmann.

Spenden und helfende Hände dringend benötigt

Jörg Seidel, seit drei Monaten Vorstandsmitglied des Vereins, freut sich riesig über diese Aktion. Der Inhaber einer Heizungsfirma aus Lehnin wollte schon lange etwas für den Tierschutz tun. Er sah sich im Tierheim um und wurde Vereinsmitglied. Sein Beruf kam dem Heim jetzt zu Gute. Jörg Seidel hat eine Heizung eingebaut, so dass es in den Räumen gleichmäßig warm ist. Vorher gab es nur eine Ofenheizung.
Der Einbau wurde über viele Spenden finanziert, die Firma Hoyer spendierte den Tank, Seidel spendete neben der Arbeitskraft auch Material. Über eine Förderung konnten jetzt 14 neue Zwingeranlagen angeschafft werden, die derzeit aufgebaut werden. Aber auch andere Reparaturarbeiten an den alten Gebäuden sind dringend notwendig. „Wir freuen uns über jede Hilfe“, so Jörg Seidel, denn ein Nachteil für die Vereinsmitglieder selbst ist die Entfernung.

Lange Wege für Helfer und Vereinsmitglieder zum Tierheim

Derzeit werden Hunde und Katzen im Tierheim versorgt, zusätzlich gibt es kastrierte Freigängerkatzen. Nach Freigabe durch das Veterinäramt stehen die Tiere zur Vermittlung. Die Lage im Tanklager hat Vor- und Nachteile. Zum einen ist der abgelegene Standort gut, weil keine Nachbarn gestört werden, wenn ein Hund mal länger bellt. Zum anderen kann man das Tierheim aber auch nicht spontan besuchen beziehungsweise einfach einen Tag der offenen Tür abhalten. „Wer kommen will, muss sich vorher bei uns anmelden, dann können wir die notwendigen Absprachen treffen,“ erklärt Jörg Seidel. Informationen und Kontaktdaten gibt es hier.
Nicole und Hilmar Bärmann haben dem Tierheim schon einmal eine vorfristige Bescherung bereitet und eine große Kiste mit Katzenfutter und Spielzeug bereit gestellt. Da leuchteten die Augen von Jörg Seidel. Nun hoffen alle, dass möglichst viele Leute ihre Silvesterpfannkuchen in Wiesenburg kaufen.