Zwei Tote, ein Schwerverletzter, der wahrscheinliche Unfallverursacher stand mutmaßlich unter Alkoholeinfluss. Das ist die Bilanz eines Unfalls vor fast genau drei Jahren im August 2020 auf der A20 bei Wismar. Ein Fahrer aus dem Barnim muss sich dafür jetzt vor Gericht verantworten.
Der Beschuldigte blieb damals unverletzt. Er sei damals auf einen PKW Skoda aufgefahren, der bei Wismar in Richtung Rostock unterwegs gewesen sei. Bei dem mutmaßlichen Unfallverursacher seien damals 2,1 Promille Atemalkohol gemessen worden. Nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft war der Mann mit bis zu 248 Kilometern pro Stunde unterwegs.
Unfall mit Vorgeschichte
Der schwere Unfall bei Wismar in Mecklenburg-Vorpommern hat eine Vorgeschichte in Schleswig-Holstein. Die „Lübecker Nachrichten“ berichteten damals, dass einem Mann der Fahrstil des Barnimers aufgefallen sei. Beamte der schleswig-holsteinischen Polizei hätten ihn auf einem Rastplatz zur Rede gestellt. Es seien keine Anzeichen für Alkohol- oder Drogenkonsum erkennbar gewesen, hieß es im August 2020. Der Mann durfte weiterfahren.
Laut einer dpa-Meldung vom Sonnabend (19.August 2023) werde geprüft, ob die Polizisten aus Schleswig-Holstein den Unfall fahrlässig mitverschuldet haben könnten. Es handele sich dabei um zwei Polizisten. Der Fahrer soll keine Ausfallerscheinungen gehabt haben und den Alkoholtest auf dem Parkplatz verweigert haben. „Er habe eine klare Wortwahl gehabt und gesagt, dass er 48 Stunden nicht geschlafen habe. Die Beamten hätten angeordnet, dass er eine Ruhepause einlegen soll“, heißt es in der dpa-Meldung. Etwa eine Stunde später soll sich der schwere Unfall bei Wismar ereignet haben.
Prozess beginnt im September
Am 6. September (Dienstag) soll der Prozess vor dem Amtsgericht Wismar beginnen. Die Vorwürfe wiegen schwer. Sie lauten fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung, wie laut dpa eine Sprecherin des Amtsgerichtes Wismar am Sonnabend (19. August) sagte. Der Prozess ist zunächst bis Ende Oktober angesetzt.