Die Barnimerin sowie Lauf-Freundin und Vereinskollegin Corinna Splinter wollten das aber nicht auf sich beruhen lassen. Es entstand die Idee, den Lauf einfach trotzdem zu absolvieren – allerdings nicht in Thüringen, sondern im heimischen Brandenburg: Rennsteiglauf@home sozusagen.
Unterstützt wurden die beiden von ihrem Trainer Rainer Bode und ihren Ehemännern. Eine schöne Strecke von Groß Schönebeck nach Eichhorst am Werbellinsee entlang zurück nach Eichhorst und weiter über Finowfurt, Marienwerder, Zerpenschleuse, Liebenwalde und Hammer zurück nach Groß Schönebeck war schnell gefunden. Das waren 77 Kilometer – so viele, wie beim Rennsteiglauf absolviert werden müssen.
Sprühflasche zur Erfrischung
Gelegen kam den beiden Damen da das Projekt "Oberhavel läuft". Knapp 600 Läufer beteiligen sich an an dem Lauf-Event, das am 1. Mai startete. Die Teilnehmer können hier ihre gelaufenen Kilometer von Firmen sponsern lassen und so in schwierigen Zeit sogar noch etwas Gutes tun. Denn das gesammelte Geld kommt dem Hospiz in Oberhavel zugute.
"An den Verpflegungspunkten zeigten uns Schilder, wie viele Kilometer schon hinter uns lagen", berichtet Susann Röper. "Unsere Männer versorgten uns gut und Rainer hielt immer die Sprühflasche bereit, um uns zu erfrischen", erinnert sich die engagierte Läuferin. Im Ziel wurden die beiden Eberswalderinnen von ihren Männern, dem Trainer und Freunden gebührend empfangen. "Wir lagen uns dann erst einmal weinend in den Armen. Es war ja mein erster Ultra. Da fiel erst einmal alles ab danach", berichtet die Eberswalderin von ihrem ersten Ultra, den sie wohl nie vergessen wird.
Es sei schon etwas Besonders gewesen, dieser Lauf in Corona-Zeiten. Perfekt gemacht hätten ihn die Sponsoren. Über 500 Euro kamen zusammen.
Kürzlich war Rekordjagd für die Initiative unter dem Motto "Wir für euch – alle für das Hospiz Oberhavel". Schafften es die Teilnehmer der Aktion "Oberhavel läuft" in 24 Tagen einmal rund um die Welt zu laufen, wurde am Wochenende ein nächster Meilenstein geknackt: 100 000 Kilometer.
Initiator Romano Bergling aus Velten ist begeistert: "Dass diese Idee so angenommen wird, übertrifft unser aller Erwartungen", sagt er im Namen des Teams, das hinter ihm steht. Dabei kommen die Teilnehmer nicht nur aus Oberhavel und dem Barnim. "Es gibt Läufer aus Bayern, Magdeburg und Rostock", so Bergling, der von einer "dynamischen und sehr erfolgreichen Laufgemeinschaft" spricht.
Mehr als 6000 Euro erlaufen
Neben dem Zusammenhalt kann real geholfen werden. "Wir haben schon mehr als 6 000 Euro erlaufen", so Bergling. Zahlreiche Sponsoren konnte er überzeugen, sich zu beteiligen. "Das Hospiz ist leider auf Spenden angewiesen, um den Bewohnern den Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu machen", betont er die Wichtigkeit seiner Aktionen.
Für die Eberswalderin Susan Röper war der Rennsteiglauf nicht der letzte Kilometer für den guten Zweck. Sie sammelt weiter. "Meine Trainingskilometer laufe ich derzeit auch immer für das Projekt", berichtet Röper, die hofft, das sich noch mehr Teilnehmer anmelden. "Dadurch laufe ich auch derzeit ein bisschen mehr, als ich es sonst tun würde. Das spornt doch nochmal zusätzlich an", sagt sie lachend.
Jetzt noch anmelden bei "Oberhavel läuft"
Anmelden können sich Interessierte auf der Internetseite www.oberhavel-laeuft.de. Das Projekt geht noch bis zum 31. Juli.Wer dabei sein will muss sich nach der Anmeldung eine App kostenlos auf sein Handy herunterladen. Anfängern wird zusätzlich ein Intervall-Timer empfohlen. Wer seinen Lauf beendet hat, kann ein Foto von sich auf der Strecke oder nur von der gelaufenen Strecke machen und es den Veranstaltern zukommen lassen, die diese Informationen an die Sponsoren weiter leiten.Der aktuelle Stand (Dienstag) lag bei 111 142 gelaufenen Kilomtern. bag