Niklas Domke hat sich in seiner Bachelorarbeit an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) mit der Frage beschäftigt, wie man in der Biobranche künftig mehr Mehrwegbehältnisse schaffen kann, um ein umweltfreundlicheres Gesamtkonzept zu erhalten. Dafür ist er am Donnerstag mit dem BioThesis-Forschungspreis 2021 ausgezeichnet worden. Die Idee zu seiner Bachelorarbeit bekam der Absolvent im Studiengang Ökolandbau und Vermarktung durch seinen eigenen Hafermilchkonsum.
„Hafermilch wurde bis vor Kurzem ausschließlich in Tetrapaks verkauft. Ich habe mich gefragt, warum es keine Mehrweg-Glasflaschen für Milchalternativen gibt“, blickt er zurück. Zugleich fiel ihm auf, dass auch bei Brotaufstrichen keine Mehrweggläser verwendet wurden, sondern überwiegend Einwegvarianten. Das erschien dem 23-Jährigen kein schlüssiges Gesamtkonzept für die Bio-Branche zu sein.

Unterstützung beim Spülen der Gläser gebraucht

Für seine Bachelorarbeit interviewte er Experten aus den Bereichen der Lebensmittelproduktion und des Lebensmitteleinzelhandels. Dabei fand er heraus, dass es zwar neuartige Ansätze für Mehrwegverpackungssysteme im Nicht-Getränkebereich gibt, die Umsetzung hin zu einem Mehrwegverpackungssystem sehr zeitaufwendig ist und aus Sicht der Befragten von keinem Unternehmen allein angegangen werden kann.
„Es herrscht Unterstützungsbedarf beim Spülen der Gläser, bei der Logistik und der allgemeinen Organisation des Mehrwegsystems. Außerdem ist das Verbraucherinnenverhalten dazu bisher noch sehr wenig erforscht. So ist nicht geklärt, ob sie bereit wären, mehr für Mehrweg zu zahlen, speziell für Brotaufstriche zum Beispiel“, fasst er die wichtigsten Erkenntnisse seiner Bachelorarbeit zusammen.

Insgesamt werden 10.000 Euro ausgeschüttet

Der mit 2000 Euro dotierte BioThesis-Forschungspreis der Bio-Lebensmittelwirtschaft wird jährlich in den Kategorien Bachelor und Master ausgelobt, wobei insgesamt 10.000 Euro ausgeschüttet werden.