Nach zwei digitalen Einwohnerversammlungen, auf denen interessierte Bürgerinnen und Bürger der Eberswalder Stadtverwaltung Fragen per Internet stellen konnten, wurde sich Montag in Tornow wieder ganz analog getroffen. Vor dem örtlichen Feuerwehrhaus versammelten sich pünktlich um 18 Uhr über ein Dutzend Tornower für die jährliche Ortsteilbegehung. Zusammen mit Bürgermeister Friedhelm Boginski und Ortsvorsteher Martin Bowitz wurden Problemstellen im Dorf begutachtet und Maßnahmen diskutiert.

100.000 Euro aus dem Bürgerbudget

Noch bevor sich der Tross, dem sich auch Wirtschaftsdezernent Jan König sowie der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Martin Hoeck, anschlossen, in Bewegung setzte, verwies der Bürgermeister auf den hohen Gemeinschaftsgrad, den er im Ortsteil beobachte. „Die Tornower sahnen ab“, so seine Bilanz. Deutlich machen dies auch über 100.000 Euro aus dem Bürgerbudget, die mittlerweile nach Tornow flossen. Und auch in Sachen Maerker-System spiele das Dorf ganz vorne mit, meinte Boginski.
Dass Dinge im Ort angeschoben werden, machte auch Bauhof-Leitern Katrin Heidenfelder deutlich, die einen Überblick zu aktuellen Projekten gab. So werde derzeit eine Sanierung des Gehwegs in der Dorfstraße vorgenommen. Und entlang der Bundesstraße 167 stehen nun im Bereich der örtlichen Bushaltestelle Verkehrszeichen, die zu mehr Achtung auf die Kinder mahnen, die sich dort regelmäßig befinden. Auch hinter die zusätzliche Fahrbahn-Markierung mit Piktogrammen durch den Landesbetrieb Straßenwesen kann dieses Jahr ein Haken gesetzt werden.

Graben am Mühlenfließ soll endlich abgesichert werden

Zudem komme nun auch in ein seit Jahren bestehendes Problem Bewegung: Ein metertiefer Graben an der Stelle, wo das Mühlenfließ unter der Bundesstraße hindurch fließt, soll endlich abgesichert werden. Der hierfür zuständige Landesbetrieb hat sich laut Katrin Heidenfelder zur Umsetzung bereit erklärt. Zwar sei noch nicht klar, wie weit die Absperrung entlang des Gehwegs letztlich gezogen wird, dennoch hoffe man auf eine Fertigstellung bis Ende des Jahres.
Das Augenmerk während der Ortsbegehung lag jedoch auf anderen Stellen im Dorf. Erste Station war der örtliche Sportplatz, genauer die Wendeschleife davor. Anstelle einer befestigten Straße besteht diese lediglich aus einem sandigen Weg. Da die Stelle nicht nur von Postzustellern und Müllentsorgern regelmäßig zum Wenden genutzt werde, sagte Ortsvorsteher Martin Bowitz, fühlten sich Anwohner durch den aufgewirbelten Staub belästigt.
Für Bedenken über eine möglicherweise teure Befestigung am Rande des Ortsteils zeigten sich die anwesenden Dorfbewohner nur wenig empfänglich. „Man darf nicht vergessen, hier findet das soziale Leben von Tornow statt“, betonte eine Tornowerin. Bürgermeister Boginski sicherte denn auch ein Aufmaß sowie eine grobe Kostenschätzung als ersten Schritt zu.

Weg durch Tornow hat neues Pflaster nötig

Im Anschluss führte die Ortsbegehung zurück ins Ortsinnere. Ein vor über vierzig Jahren angelegter Weg, der am örtlichen Spielplatz vorbeiführt, sei reif für neue Pflastersteine, erklärte Ortsvorsteher Bowitz. Nicht allein für Kinder, die mit dem Fahrrad zum Spielplatz wollen, machen hohen Kanten ein Durchkommen schwer. Zudem regte er auch eine Laterne für ausreichende Beleuchtung auch nach Einbruch der Dunkelheit an. Eine durchaus schwierige Aufgabe, da zwischen Weg und angrenzendem Grundstück nur wenig Platz für die notwendige Elektrik besteht. Auf die Liste von Bauhof-Leiterin Katrin Heidenfelder kam das Anliegen trotzdem.
„Was haben wir noch?“, wollte Bürgermeister Boginski wissen und bot den anwesenden Tornowern noch Gelegenheit, weitere Anliegen vorzutragen. Doch das Meiste schien fürs Erste geklärt zu sein. Lediglich die zu hoch gewachsenen Rabatten, die zwei Mal im Jahr durch die Stephanus-Stiftung getrimmt werden, waren kurz Thema. Auch für sie fand sich noch Platz auf der Liste der Stadtverwaltung.