Die Zur-Mühlen-Gruppe in Schleswig-Holstein übernimmt den traditionsreichen Wursthersteller Eberswalder in Britz bei Eberswalde (Kreis Barnim). Der Einstieg stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe, teilte die Eberswalder Gruppe am Donnerstag (6. April) mit.
Der Standort in Britz werde wie bisher operativ weitergeführt. Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Zur Kaufsumme machte das Unternehmen keine Angaben.

Marke soll erhalten bleiben

Die Wurst- und Fleischproduktion in Britz reicht bis ins Jahr 1977 zurück. Im Jahr 2000 ging das Unternehmen in die Insolvenz, wurde dann aber saniert. Mittlerweile ist die Eberswalder-Gruppe nach eigenen Angaben eines der größten Unternehmen der Ernährungsindustrie in Berlin und Brandenburg mit rund 550 Mitarbeitern. Durch die Übernahme soll laut Angaben des Pressesprechers kein Wechsel in der Geschäftsführung stattfinden. Die Marke bleibt somit erhalten und auch die traditionsreiche Rezeptur soll nicht verändert werden.
Bereits im Dezember 2022 hatte Geschäftsführer Sebastian Kühn eine prekäre Lage beschrieben. Trotz Strom- und Gaspreisbremse rechnet Kühn für 2023 mit viermal höheren Kosten für Gas und verdoppelten Strompreisen. Das sind etwa zehn Millionen Euro Mehrkosten für den Betrieb bei einem Umsatz von rund 110 Millionen Euro. Den schaffen die Eberswalder Würstchenproduzenten aber nur, wenn ihre Kunden nicht in die billigere No-Name-Wurst beißen, hieß es bereits im Dezember 2022.
Der Jahresumsatz wird mit rund 120 Millionen Euro angegeben. Jährlich stellt das Unternehmen Eberswalder demnach mehr als 300 Millionen Würstchen her. Die Zur-Mühlen-Gruppe (Böklund) ist eigenen Angaben zufolge eines der führenden Unternehmen der Fleisch- und Wurstbranche in Europa.