Die Bundespolizei hat zu Beginn der Woche 40 Personen nach unerlaubter Einreise in Coschen und Eisenhüttenstadt gestellt. In jüngster Zeit waren mehrere mutmaßliche Schleusungen bei dem Dorf an der Neiße zwischen Neuzelle und Guben aufgedeckt worden.
Zunächst habe eine Streife am 18. September 2023 eine fünfköpfige syrische Familie kontrolliert, die nachmittags zu Fuß in der Ortslage Coschen unterwegs gewesen sei, teilt die Bundespolizeiinspektion Frankfurt (Oder) mit.
„Nach Bürgerhinweisen konnten kurze Zeit später weitere 15 syrische Staatsangehörige und ein türkischer Staatsangehöriger am Bahnhof des Dorfes und in einem angrenzenden Waldstück festgestellt werden.“ Hierbei handelte es der Bundespolizei zufolge sich um Kinder, Frauen und Männer im Alter zwischen einem Monat und 53 Jahren.
Zweiter Zugriff am Bahnhof
Gegen 22 Uhr erhielt die Bundespolizei erneut eine Information aus der Bewohnerschaft, dass sich auffällige Personen am Bahnhof Coschen befinden sollen. Da die Gruppe schließlich mit einem Zug nach Eisenhüttenstadt fuhr, gelang es Einsatzkräften der Polizei Brandenburg, die 19 Personen dort zu kontrollieren und an alarmierte Einsatzkräfte der Bundespolizei zu übergeben.
Es handelte sich um zwei Frauen und 17 Männer, die den Beamten angaben, syrische Staatsangehörige zu sein.
Wie bereits die 21 Personen am Nachmittag in Coschen konnten auch die 19 in Eisenhüttenstadt keine Dokumente vorlegen, die zur Einreise und zum Aufenthalt in Deutschland berechtigt hätten. Daraufhin leitete die Bundespolizei das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts ein.
Bürgerhinweise nehmen zu
Einen alleinreisenden Minderjährigen übergaben die Einsatzkräfte in die Obhut des Jugendamtes Oder-Spree, die anderen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und der Äußerung von Schutzersuchen in die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt gebracht.
Das Flüchtlingsgeschehen verlagere sich aktuell immer weiter gen Süden in Richtung Cottbus und Forst, heißt es von der Bundespolizeiinspektion Frankfurt (Oder) am 19. September. Das Gebiet bei Coschen im Amt Neuzelle, wo sich eine Brücke für Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge nach Polen befindet, werde regelmäßig bestreift, aber nicht häufiger als noch vor einigen Monaten. Man gehe jedoch neben der regulären Streifentätigkeit auch Bürgerhinweisen nach und die hätten genauso zugenommen wie die Zahl der illegalen Grenzübertritte.