Das Thema Flüchtlings-Unterbringung kocht in der 1200-Einwohner-Gemeinde Wiesenau hoch. Ein privater Investor stand beziehungsweise steht in Gesprächen mit dem Landkreis Oder-Spree, Flüchtlings-Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine und weiteren gewaltsam ausgetragenen Konflikten geht der Landkreis von zusätzlich etwa 1000 in diesem Jahr benötigten Unterbringungsplätzen aus.
Im zehn Kilometer entfernten Eisenhüttenstadt stehen beispielsweise 236 Wohnungen für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Diese sind derzeit etwa zur Hälfte belegt.

Wiesenauer befürchten negative Auswirkungen

Nun befürchten einige Wiesenauer für sie negative Auswirkungen in ihrem Ort, wenn zusätzlich dort Flüchtlinge untergebracht würden.
Allerdings stand der Landkreis noch vor der Entscheidung, ob die Gemeinde hinsichtlich Infrastruktur und den baulichen Voraussetzungen überhaupt für eine zusätzliche Flüchtlings-Unterkunft geeignet wäre.
Da diesbezüglich sowohl an die Brieskow-Finkenheerder Amtsverwaltung als auch an den Wiesenauer Bürgermeister Karsten Wolff einige Anfragen von Wiesenauer Einwohnern eingegangen sind, haben Amtsdirektor Dirk Wesuls und der Wiesenauer Bürgermeister kurzfristig beschlossen, vor der am 13. Februar geplanten Einwohnerfragestunde im Rahmen der Gemeindevertretersitzung eine separate Frage- und Diskussions-Runde zum Thema Flüchtlings-Unterbringung durchzuführen.

Vertreter der Ausländerbehörde eingeladen

Laut Dirk Wesuls sei dafür auch ein Vertreter der Ausländerbehörde des Landkreises Oder-Spree eingeladen. Dieser gemeinsame Dialog soll laut dem Amtsdirektor von 18 bis 19 Uhr im Wiesenauer Bürgerhaus „Alte Schule“ an der Dorfstraße 15 erfolgen. Um 19 Uhr beginnt dann die Gemeindevertretersitzung.
Die Verwaltung habe sich laut Dirk Wesuls zu diesem Schritt entschlossen, da für die Einwohnerfragestunde etwa 20 Minuten eingeplant seien, aber zur Klärung dieser Problematik angesichts des großen Interesses wahrscheinlich mehr Zeit benötigt werde.
Einige Wiesenauer hatten vor allem in sozialen Medien dazu aufgerufen, die Einwohnerfragestunde der ersten Gemeindevertretersitzung in diesem Jahr für diese Problematik zu nutzen.