Gefleckt, getigert, einfarbig und darüber hinaus zuckersüß. Im Eisenhüttenstädter Tierheim in der Oderlandstraße warten aktuell 13 Katzenbabys auf ein neues Zuhause. Die Kitten sind gerade mal sechs bis acht Wochen alt, einige von ihnen wurden sogar ohne Muttertier aufgefunden. Tierheimleiterin Ute Valentin musste sie daher mit der Flasche füttern.
Dazu zählt auch ein schwarzes Katzenbaby, welches in einem Holzstapel aufgegriffen wurde. Glücklicherweise hat Ute Valentin das Tier aufgenommen.
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Mit der Samtpfote gibt es jedoch ein Problem. Das Katzenbaby konnte in Eisenhüttenstadt nicht als Funkatze beim Ordnungsamt angemeldet werden.

Das sagt das Ordnungsamt dazu

Nach Angaben von Valentin Franze, Pressesprecher Eisenhüttenstadt, ist für die Verwahrung von Fundsachen, dazu zählen auch Fundtiere, die Ordnungsbehörde zuständig. Die Tierheimleiterin Ute Valentin erklärt: „Das Katzenbaby stammt nicht aus unserem Einzugsgebiet. Deswegen habe ich in Eisenhüttenstadt keinen Ansprechpartner“. Das Ordnungsamt ist bei Fundkatzen in der Region auch für die Unterbringungskosten verantwortlich. In dem Fall des schwarzen Katzenbabys ist das nicht möglich. Ute Valentin kümmert sich jetzt „privat“ um das Kitten. Dank regelmäßiger Futterspenden ist das kein Problem.
Zwei Männlein und zwei Weiblein warten auf ein neues Zuhause. Die Kätzchen sind zutraulich und entspannt.
Zwei Männlein und zwei Weiblein warten auf ein neues Zuhause. Die Kätzchen sind zutraulich und entspannt.
© Foto: Janine Reinschmidt
Eine Dame aus Brieskow-Finkenheerd hatte vor ein paar Tagen ebenfalls Katzenbabys gefunden. Sie hat einen Wurf von vier Kitten in ihrem Garten gesichtet – ohne Muttertier.
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Die schwarz-weiß gefleckten Kitten, zwei Weibchen und zwei Männchen hat sie dann nach Eisenhüttenstadt ins Tierheim gebracht.

Ute Valentin hat viel Erfahrung

Glücklicherweise hat die langjährige Tierheimleiterin viel Erfahrung mit der Aufzucht von Kätzchen. Es käme nur ganz selten vor, dass es ein Katzenbaby nicht schaffen würde, sagt sie. Passiert sei das dennoch schon.
Die aktuellen Katzenbabys essen und trinken mittlerweile selbstständig, sodass sie bereits vermittelbar sind. „Sie können ab sofort mitgenommen werden“, sagt Ute Valentin.
Das orang-getigerte Katzenbaby liebt es gekrault zu werden und setzt sich für ein Bild bewusst in Szene.
Das orang-getigerte Katzenbaby liebt es gekrault zu werden und setzt sich für ein Bild bewusst in Szene.
© Foto: Janine Reinschmidt
In einem anderen Katzenzimmer nebenan befinden sich weitere Kitten, die ebenfalls für den Auszug aus dem Tierheim bereit sind. Die Samtpfoten sind sehr aufgeschlossen, zutraulich und verspielt. Ihre Farben und Fellmuster variieren. Der Grund für den Einzug ins Tierheim: „Die Besitzer haben bemerkt, dass das Muttertier trächtig war und dann haben die Kitten zu uns gebracht“, erklärt Ute Valentin.
Die drei Geschwister-Katzen kuscheln gemeinsam auf dem Teppich im Katzenzimmer. Sie sind nur ein paar Wochen alt.
Die drei Geschwister-Katzen kuscheln gemeinsam auf dem Teppich im Katzenzimmer. Sie sind nur ein paar Wochen alt.
© Foto: Janine Reinschmidt
Es sei der Tierheimleiterin wichtig, frei laufende Katzen kastrieren zu lassen, um eine ungewollte Vermehrung zu verhindern. Das sei bei Freigängern nämlich nicht kontrollierbar. Viele Besitzer seien mit ungeplanten Schwangerschaften ihrer Haustiere überfordert.
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Das Schicksal musste eine andere Katze im Tierheim erfahren, die ebenfalls ein neues Zuhause sucht. Im gleichen Zimmer, abgetrennt von den restlichen kleinen Samtpfoten, lebt eine stillende Katzenmama mit ihrem Nachwuchs. Mit einer frühen Kastration kann ein Aufenthalt für trächtige Katzen im Tierheim vermieden werden.

Kastration und Sterilisation von Katzen

● Bei Kastrationen werden Eierstöcke beziehungsweise Hoden entfernt. Damit verschwinden geschlechtstypische Verhaltensweise wie Rolligkeit oder Markieren.
● Bei Sterilisationen werden Eileiter beziehungsweise Samenleiter durchtrennt. Zwar ist das Tier dann nicht mehr fortpflanzungsfähig, behält aber die geschlechtstypischen Triebe. Davon wird meist abgeraten.
● Katzen, das gilt auch für Wohnungskatzen, können scheinschwanger werden oder durch einen dauerrolligen Zustand, Erkrankungen an der Gebärmutter erleiden. Eine Kastration kann helfen.
● Bei (frei laufenden) Katern hingegen schützt eine Kastration vor Revierkämpfen und verringert das Risiko, dass Einrichtungsgegenstände markiert werden.
● Eine Kastration sollte im besten Falle nicht vor der Geschlechtsreife durchgeführt werden. Diese tritt bei jeder Katze und jedem Kater ganz individuell ein. Ein Richtwert: fünf bis neun Monate. Bei größeren Rassen kann sie noch später eintreten.
● Die Kosten für eine Kastration richten sich nach der Gebührenordnung des Tierarztes. Die Kastration ist ein operativer Eingriff und findet daher immer unter Narkose statt.
● Nachsorge ist wichtig: Die Operationsstelle darf nach dem Eingriff nicht geleckt werden, um Entzündungen auszuschließen. Außerdem sollten Ruhephasen für das Tier einkalkuliert werden.