An der Allee zwischen Gosen und Neu Zittau werden weitere Bäume gekappt. In Richtung Gosen soll die gesamte rechte Seite so aussehen wie jetzt in der Mitte der Strecke, also mit abgeschnittenen Stämmen. Das hat Amtsdirektor Joachim Schröder am Mittwochabend in der Gemeindevertretung von Gosen-Neu Zittau mitgeteilt. „Die Firma macht weiter, so wie sie dazu kommt“, sagte Schröder. Weil es um Verkehrssicherung gehe, könnten die Arbeiten auch in der Vegetationsperiode fortgesetzt werden, sagte er am Donnerstag.
Nach dem ersten Einsatz im Januar hatte der Anblick abgeschnittener Bäume Bürger verstört. Die grüne Kreistagsabgeordnete Anja Grabs wandte sich an Landrat Rolf Lindemann. Sie meint, dass so keine Verkehrssicherung erreicht werde. Die abgeschnittenen Bäume drohten erst recht auf die Straße zu kippen. Der Kreis argumentiert, selbst wenn gekappte Erlen abstürben, bildeten sie als stehendes Totholz einen Lebensraum. Die Kappung sei als „mildestes Mittel“ zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit angesehen worden, antwortete  Lindemann Anja Grabs.
Schröder bekräftigte, die Untere Naturschutzbehörde wolle einen „abgetreppten“  Anblick, also vorn niedrigere, weiter von der Straße entfernt höhere Bäume. Die Gemeinde ist nach seiner Auskunft auf der nördlichen Straßenseite Eigentümerin der Flächen auf einem Streifen von 5,5 Metern, deshalb obliege dem Amt die Verkehrssicherungspflicht. Auf der anderen Seite sei dies Sache des Landes und eines Landwirts. Weil es sich bei den Gemeindeflächen um Außenbereich handele, entscheide der Kreis  über das Wie die Verkehrssicherung.
Nach Ansicht von Gemeindevertreter Rainer Röhricht ist die jetzige Situation auch Folge einer unsachgemäßen Anpflanzung von Erlen vor mehr als 20 Jahren. Röhricht war seinerzeit mit seiner Baumpflegefirma damit beauftragt, an dem einstigen Knüppeldamm die Bäume zu fällen und Ersatz zu pflanzen. Gegen seinen Rat seien Erlen gewählt worden.