Es ist ein über 1.000 Quadratmeter großes Wiesengrundstück im sogenannten Außenbereich von Spreenhagen, auf dem sich das Katzenland des 2017 gegründeten gleichnamigen gemeinnützigen Vereins befindet. Auf dem sehr gepflegten Areal, auf dem schattenspendende Gehölze aufwachsen, sind mehrere kleine Hütten verteilt – Rückzugsorte für acht Katzen, die für immer hier bleiben müssen. Oder, besser gesagt: hier bleiben dürfen.
„Es ist eine Art Gnadenhof“, erklärt Christin Penz. „Das sind alles Tiere, die nicht vermittelbar sind, weil sie chronisch krank, schon alt oder verhaltensauffällig sind“, wirbt sie als Vereinsmitglied um Patenschaften für sie.
Katzen-Mama mit sechs Babys
Vermittelbare Katzen befinden sich aktuell hier sechs im Alter von zwei bis fünf Jahren. Davon ist eine Mutter mit sechs Babys, die Mitte September im Alter von zwölf Wochen abgegeben werden können. „Aus Platzgründen ganz wichtig sind für uns Pflegestellen bei Mitgliedern, aber auch Helfern außerhalb des Vereins“, so Vereinsmitglied Jacqueline Derer. Dort befinden sich noch einmal rund zwanzig vermittelbare Katzen.
Als ständig aktive Mitglieder hat der Verein nur 15 Frauen zur Verfügung, welche mit Helfern, zu denen auch manchmal die Ehemänner gehören, die ganze Arbeit stemmen, die auf dem Gelände anfallen. Es gibt große und kleine Freigehege, vier Katzenzimmern und einer Quarantänestation. Täglich muss in je dreistündiger Früh- und Abendschicht gefüttert, geputzt und mit Medikamenten versorgt werden.
„Danach kann man noch die Katzen streicheln und mit ihnen spielen, wenn man Zeit hat“, lächelt Jacqueline Derer. Das sei ganz wichtig, da die Katzen bei ihrer Ankunft sehr scheu seien. „Wir sind ein kleiner Verein, das macht die Sache familiärer. Wir wollen eine Verbindung zu den Katzen aufbauen, wollen sie zahmer machen, damit sie vermittelbar werden“, erklärt die Spreenhagenerin die Wichtigkeit der Zuwendung zu den Tieren, die alle einen Namen bekommen haben.
Katzenfamilie im Wald ausgesetzt
Die Samtpfoten im Katzenland sind Fundkatzen, zuletzt eine ganze Katzenfamilie, die mitten im Wald ausgesetzt war. Manche werden auch aus persönlichen Gründen abgegeben. Zehn Fundkatzen sind in diesem Jahr dazugekommen, mit fünf Würfen zwischen drei und acht Kitten.
„Ein ganz großes, trauriges Thema, sind die Katzen von älteren Leuten, die ins Pflegeheim umziehen müssen“, weiß Angela Köhnen, die Gründerin des Katzenlandes und Vereinsvorsitzende. Im letzten Jahr konnten rund 80 Katzen in die Region bis Berlin und Frankfurt (Oder) abgegeben werden. Die Hauptvermittlungszeit ist eigentlich Ende August bis Oktober, „aber in diesem Jahr sind es weniger Anfragen“, so die Vorsitzende. Als Grund werden die seit diesem Jahr verdoppelten Tierarztkosten vermutet.
Ziel: „Würdevolles Katzenleben“
„Unser Ziel ist es, durch unsere ehrenamtliche Arbeit ein würdevolles und artgerechtes Katzenleben zu gewährleisten und unseren vierbeinigen Pensionsgästen ein Für-immer-Zuhause zu vermitteln“, fasst Angela Köhnen das Anliegen der fünfzehn ehrenamtlichen Katzenbetreuerinnen zusammen.
Infos: www.katzenland.org, [email protected] oder Tel. Angela Köhnen, 0160-2958103