Verzögerungen bei großen Bauprojekten sind in der Metropolregion Berlin-Brandenburg ja keine Seltenheit, von Tesla in Grünheide vielleicht mal abgesehen. Erinnert sei neben dem BER in Schönefeld und dem Personentunnel am S-Bahnhof Wilhelmshagen nur an den Ersatzneuabu der Neuen Fahlenbergbrücke zwischen Gosen und Berlin-Müggelheim. Bei dem Vorhaben hatte sich der Baustart jahrelang immer wieder verzögert, bis es im Oktonber 2022 endlich losging.
Ein ähnliches kniffliges „Problem-Projekt“ scheint auch die geplante Sanierung der Flakenfließbrücke und der Ausbau der Friedrichstraße in Erkner zu sein. Ursprünglich sollte es an der Brücke schon Ende 2021 losgehen (damals noch ohne Friedrichstraßen-Ausbau). Später dann Mitte 2022 und im Februar 2023. Aber daraus wurde jeweils nichts.

Starttermin im Juni ebenfalls gekippt

Auch ein weiterer möglicher Starttermin für den Juni dieses Jahres wurde gekippt. Unter anderem, weil sich die Lieferung von Baumaterialien verzögern würde, wie es hieß. Und, weil es noch Abstimmungsbedarf zwischen dem zuständigen Landesbetrieb Straßenwesen und dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) gab, der parallel zum Ausbau der Friedrichstraße eine Haupt-Trinkwasserleitung erneuern will.
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Angepeilt für den Start des „Gigaprojektes“ wurde hernach die zweites Jahreshälfte 2023. Doch nun ist klar: Damit klappt es ebenfalls nichts. Das geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung von Erkner hervor, die am Freitagnachmittag (7. Juli) auf deren Webseite erschien. Demnach verschieben sich die Arbeiten für die Sanierung der Brücke über das Flakenfließ sowie der grundhafte Ausbau der Friedrichstraße erneut. „Aktuell geht der Landesbetrieb Straßenwesen von einem Baustart im Frühjahr 2024 aus“, heißt es. Bedeutet: In diesem Jahr passiert nichts mehr. Gründe für die Verzögerungen wurden nicht genannt.

Umleitung über Baekeland-Brücke und Rudolf-Breitscheid-Straße

In der Mitteilung der Stadt heißt es nur noch, dass in Vorbereitung der Maßnahme bis Mitte Juli eine „Oberflächenbehandlung“ in der Rudolf-Breitscheid-Straße durchgeführt werde. Bekanntlich soll dieser Abschnitt während der Bauarbeiten als Umfahrung dienen, ebenso wie die Baekeland-Brücke an der Stadthalle.
Wie mehrfach berichtet, muss die Flakenfließbrücke im Zuge der Sanierung für den Autoverkehr komplett gesperrt werden. Das gilt abschnittsweise auch für die Friedrichstraße. Anwohner und Pendler müssen daher auf der L30, die mitten durch Erkner führt und eine wichtige Verbindung zwischen Berlin-Köpenick und der Autobahn A10 darstellt, mit erheblichen Behinderungen und Stau rechnen.

Mitarbeiter der Tesla-Gigafactory nutzen Trasse

Schon jetzt ist das Stadtzentrum von Erkner wegen des hohen Verkehrsaufkommens regelmäßig verstopft. Auch Mitarbeiter von Tesla, die mit dem Auto zur nahegelegenen Gigafactory Grünheide unterwegs sind, nutzen diese Trasse täglich.
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Im Rahmen des Ausbaus soll die Friedrichstraße neues Gesicht erhalten. Mehrere Parkplätze fallen weg, dafür wird der Radweg größtenteils vom Gehweg auf die Straße geführt. Geplant ist außerdem die Errichtung von Fußgängerinseln an Beuststraße und am Rathaus sowie barrierefreie Bushaltestellen.