"In der Defensive stehen wir gut, aber vorn müssen wir konsequenter, kaltschnäuziger werden", verlangt der Coach. Tore werden nicht geschenkt, auch nicht von den Blütenstädtern. Die haben zuletzt einen zweimaligen Rückstand beim 3:3 in Sachsenhausen wettgemacht. Den Punkt sicherte am Schluss der Türke Ramazan Günel (22), der von der Charlottenburger Hertha zurückkam und im Pokal in Velten (3:0) zweimal getroffen hatte. Torjäger Patrick Richter (29/zuletzt TuS) dürfte ebenfalls eine Verstärkung sein.
In der Gesamtbilanz sieht sich der Vorjahreszweite FCF noch knapp vorn (5-3-3). In den letzten Vergleichen hieß es 2:0 (H) und 1:1 (A). Beide Male gehörte John Lukas Sauer zu den Schützen. Gelingt dem überall zu findenden, bissigen "Marathonmann" auch diesmal ein Treffer? "Egal, wer die Treffer oder die Vorbereitung macht, Hauptsache die Dinger gehen rein", schätzt Mutschler ein. "Jedes Spiel hat ja seine eigene Dynamik." Wie das denkwürdige Pokalspiel vor vier Jahren, als sich der Oberliga-Aufsteiger von der Oder im Elfmeterschießen mit 7:5 (1:1 n. V.) an der Havel durchsetzte. Die letzte Niederlage ist schon sechs Jahre her. Beim 0:1 unter Trainer Frieder Andrich waren von der jetzigen Formation nur Tobias Fiebig, Marcel Georgi und Artur Aniol dabei.
Vier A-Junioren trainieren mit
Nachdem Erik Piotr Kryjak, Leopold Bussmann und Michel Bohne aus dem Kader gestrichen wurden, haben die Frankfurter noch ein breites 25-Mann-Aufgebot inklusive der Perspektivkader Marco Rossak, Hendrik Haack, Nils Haase und Nick Hauke. "Die vier A-Junioren trainieren bei uns dreimal die Woche mit, werden zielstrebig für die nächste Saison herangeführt", berichtet Mutschler. Dabei sein kann am Sonnabend auch wieder Lars Wiedenhöft.
Nach Werder hat der 1. FCF vier Heimspiele: Eberswalde, Einheit Bernau (Pokal), Neuruppin, Klosterfelde. Ein Vorteil?
Blau-Weiss Markendorf muss sein geplantes Landesklasse-Heimspiel gegen Grün-Weiß Rehfelde "drehen". "Die Wildschweine haben auf unserem Platz ganze Arbeit geleistet", erbost sich Denny Danowski immer noch. "Wir haben am Mittwoch einiges versucht zu reparieren, aber die Verletzungsgefahr wäre für die Spieler zu groß", urteilt der Coach. Nun geht‘s also am Sonnabend nach Rehfelde (Anstoß 15 Uhr).
Diese Vergleiche waren immer eng, da entscheiden Nuancen, die Tagesform und auch etwas Glück, wissen die Markendorfer aus Erfahrung (4-6-2). In den jüngsten vier Duellen gab es jeweils ein 1:1. "Aber in Rehfelde haben wir noch nie verloren", macht Danowski, der wegen personeller Engpässe wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen muss, seinen Männern Mut. Weil die Blau-Weißen danach in Peitz und im Pokal bei den "Tuchebandern" antreten müssen, hat der gesperrte Platz am Apfelweg drei Wochen Zeit, sich zu erholen. "Wir hoffen auf Stadt-Hilfe", sagt Danowski.
Schon am 2. Spieltag der Kreisoberliga gibt es am Sonnabend das erste Stadtderby: Der FC Union empfängt den 1. FCF II. Die Rollen scheinen ab 14 Uhr am Baumschulenweg klar verteilt. Die Gäste, immer im Vorderfeld der Klasse zu finden, gewannen acht der zehn Duelle, gestatteten dem FCU nur zwei Unentschieden. "Ja, wir sind favorisiert, sind mit Studenten jetzt noch breiter aufgestellt", urteilt Klaus Herpel. Der Gäste-Coach hat derzeit hinsichtlich Personal ein Luxusproblem. 18 Mann haben sich für Sonnabend gemeldet. "Da macht schon das Training Spaß." Andererseits könnte es ein Problem werden, alle (Bankdrücker) bei Laune zu halten.
Die Gastgeber setzen ihre Konsolidierungsphase fort, erreichten beim Start beim FV Erkner II ein 1:1. "Wir werden uns nicht verstecken sondern gegenhalten", blickt Nico Gärtner voraus. "Wir sind nicht chancenlos", glaubt der neue Union-Trainer im Rückblick auf die bittere 0:1-Niederlage kurz vor Schluss vor fünf Monaten bei der Brandenburgliga-Reserve. "Diesmal sind wir komplett im Kader und wollen den damals verschenkten Sieg nun vielleicht nachholen."
Der mit einem 3:0-Sieg in Hennickendorf prächtig gestartete Neuling Lok Frankfurt empfängt den Nachbarn, die SG Wiesenau (Sonnabend, 13 Uhr). "Die Gäste gehören zu meinen Top-3-Mannschaften, die man nur aus Testvergleichen kennt", schätzt Alexander Mikulin ein. "Das wird ein harter Brocken, aber für uns ist jeder Partner eine Nuss", so der Trainer des Aufsteigers. Der Ex-Markendorfer Eric Wieland und der vor einem Jahr vom FC Union gekommene David Bänsch fehlen verletzungsbedingt. "Dennoch wollen wir zur Heimspiel-Premiere punkten", sagt Mikulin.
Der vor dem Start mit drei Minuspunkten belastete SV Union Booßen (wegen fehlender Schiedsrichter) hat mit dem vermeidbaren 3:4 gegen Victoria Seelow II noch drei "Miese" draufgepackt. Bei Blau-Weiß Petershagen II wird es sicher schwierig zu punkten. Noch gelang kein Sieg (0-1-7). "Wir hissen nicht die weiße Flagge", betont Frank Gohl. "Wir müssen vor allem in der Schlussphase konzentrierter, disziplinierter agieren", fordert Booßens Trainer.