Es wird gesägt, gebohrt, gehämmert, ein Zaun steht bereits. Schon seit vorigen Freitag (4. August) wird am Helenesee bei Frankfurt (Oder) alles für das Festival „Bucht der Träumer*“ aufgebaut, die ersten Crewmitglieder sind seit Mitte Juli vor Ort. Knapp über 10.000 Gäste reisen in der kommenden Woche, vom 17. bis 20. August, an.
Ein paar allerletzte Tickets gibt es noch über Tix-for-Gigs, sagt ein Festivalsprecher, der aber damit rechnet, dass sie in den kommenden Tagen noch weggehen. Sie kosten knapp 200 Euro. Den Dauercampern machen die Veranstalter das Angebot, für 50 Euro eine Karte erwerben zu können – auf gute Nachbarschaft. Interessierte Dauercamper können sich an der Helenesee-Rezeption melden.

Bis zu 13.000 Menschen dürfen am Helenesee bei Frankfurt (Oder) feiern

Ungefähr 2000 Menschen sind mit der Organisation des Festivals beschäftigt, sagt der Sprecher. Die Stadtverwaltung bestätigt auf Nachfrage, dass neben den Gästen auch Helfer und Mitarbeitende in die Gesamtzahl von 13.000 zählen, auf die das Festival maximal ausgelegt ist. Neben denjenigen, die alles planen, gehören natürlich auch der künstlerische Bereich, die Küche, der Aufbau, die Care-Strukturen und Sanitäter zum Team. Anders als bei anderen Festivals steht beim „Bucht der Träumer*“ nicht der Bekanntheitsgrad von Bands und Musikacts im Vordergrund – deshalb wird im Vorfeld auch kein Line-up veröffentlicht. Vielmehr geht es um das Gesamterlebnis, das Miteinander und die gemeinsame Erfahrung.
Auch eine Sauna gibt es beim Festival "Bucht der Träumer" am Helenesee bei Frankfurt (Oder).
Auch eine Sauna gibt es beim Festival „Bucht der Träumer“ am Helenesee bei Frankfurt (Oder).
© Foto: Lisa Mahlke
Es findet ein breites Workshopprogramm statt. Dabei geht es unter anderem um psychische Gesundheit, „ein wichtiges, zentrales Thema im Club- und Festivalkontext“, sagt der Festivalsprecher. Man wolle Angebote zur Prävention bereiten und für eine bessere Sichtbarkeit von Hilfsangeboten sorgen. „Die junge Generation setzt sich viel mit psychischer Gesundheit auseinander“, sagt er. Zusätzlich zu DRK und Security sind 80 Care-Personen auf dem Festival unterwegs, unter anderem Sozialarbeiterinnen, Psychotherapeuten und Notärztinnen.
Im zweiten Workshopbereich wird es um Intimität, Beziehung und Grenzen gehen. Consent – also Zustimmung und Einvernehmlichkeit beim Flirten – „ist auch ein wichtiges Thema bei uns“. Das Workshopzelt ist bereits am Helenesee aufgebaut, Bühnen nehmen langsam ihre Form an, auch eine Sauna und ein Zirkuszelt stehen. Während der „Zirkus Mond“ dort abends und nachts Zauberei, Cabaret und Akrobatik zeigt, verwandelt sich das Zirkuszelt tagsüber in einen Raum für Bewegungsangebote. Dann wird ganz viel getanzt, bei Tanzworkshops, Bewegungsmeditation, Yoga, Stretching und „Sober Raves“, also nüchternen Partys. Die Rollschuhdisco darf beim diesjährigen „Bucht der Träumer“ ebenfalls nicht fehlen.
Der "Heart Chor" tritt beim Festival "Bucht der Träumer" am Helenesee bei Frankfurt (Oder) auf.
Der „Heart Chor“ tritt beim Festival „Bucht der Träumer“ am Helenesee bei Frankfurt (Oder) auf.
© Foto: Katharina v. Sohlern/Heart Chor
Und auch wenn das Musikprogramm laut Festivalsprecher ein „gut gehütetes Geheimnis“ ist, verrät er zumindest, dass alle Spielarten der elektronischen Musik laufen werden, bis hin zu Rap, anatolischen Balladen und synthlastiger Singer-Songwriter-Musik. Organisation und Festival seien sehr divers aufgebaut und viele Frauen, Transpersonen, queere und nicht-weiße Menschen seien vor und hinter den Bühnen involviert. Mit dabei sind zum Beispiel Musiker aus Kenia, Freak de l‘Afrique mit ihren Afrobeats aus Berlin, und das schillernde Performance-Kollektiv „Heart Chor“.
Wer also live dabei sein möchte, kann noch versuchen, sich einige der letzten Tickets via Tix-for-Gigs zu sichern.
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Polizei und Stadt Frankfurt (Oder) in engem Austausch mit Festival-Organisatoren

Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, hat die Stadt Frankfurt Auflagen erteilt, „zum Schutz der Allgemeinheit und zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit, zu Notausgängen, Rettungswegen, Brandgassen, Rettungs- und sanitätsdienstlichen Maßnahmen, Feuerwehr- und Brandschutzangelegenheiten, Regelungen der Lärmgrenzwerte, Gesundheitsschutz, Abfallentsorgung, Gewässer- und Uferbereich, Abwasser, Naturschutz sowie lebensmittelrechtliche Anforderungen“, heißt es auf Nachfrage.
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So wie im vergangenen Jahr wird das Amt für Ordnung und Sicherheit wieder an Sicherheitsberatungen teilnehmen, teilte die Stadtverwaltung mit. Diese werden „anlassbezogen vorgenommen“, heißt es dazu von der Polizei. Grundsätzlich werde die Polizei nicht auf dem Gelände sein. Doch natürlich habe die zuständige Inspektion Oder-Spree/Frankfurt (Oder) das Festival mit im Blick, stehe in Gesprächen mit Stadt und Veranstalter, „die Hochbetriebszeit von Freitag bis Sonntag wird bei der Planung selbstverständlich eine wichtige Rolle spielen“, so Sprecher Stefan Möhwald.
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Warum das Festival dem Helenesee die Treue hält

Es ist das fünfte „Bucht der Träumer*“. Seit Gründung des Festivals 2017 hält das Organisationsteam dem Helenesee die Treue, auch wenn zum zweiten Mal kein Baden im See möglich ist. Der Ort strahle intensive Ruhe aus, sagt der Festivalsprecher. Es seien auch gute Vertrauensverhältnisse und eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort, der Stadt und den anderen involvierten Menschen entstanden.
„Wir halten an dem Standort fest“, sagt er ganz klar. Man hoffe, damit zudem für Sichtbarkeit zu sorgen – auch wenn die Strandsperrung natürlich für die Festivalveranstalter ebenfalls zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten führt. Zur Sanierungsplanung sagt er: „Das kann so nicht bleiben. Wir sind genervt, wie langsam das geht.“
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