Erst die Pandemie, nun Rekordpreise für Lebensmittel und Benzin: Bei einigen Familien wird das Geld so knapp, was sich in dem Andrang auf die Tafeln in Brandenburg widerspiegelt. In dieser neuen Folge des MOZ-Podcasts „Dit is Brandenburg“ blicken wir auf das Tabuthema Armut und lassen eine Sozialarbeiterin aus Potsdam erklären, was Abgehängtsein sozial sowie psychisch bedeutet und warum die staatlichen Hilfen nicht ausreichen.
Wie immer auf allen gängigen Streamingplattformen zu hören, unter anderem bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music, Deezer, Google Podcast und Player.fm.

Unter #Ichbinarmutsbetroffen teilen Menschen ihren Alltag

Die Situation ist bei vielen Menschen so akut geworden, dass viele ihre Alltagserlebnisse, die sie früher vielleicht aus Scham oder Angst vor Stigmatisierung nicht geäußert hätten, nun in den sozialen Medien unter dem Hashtag „Ich bin armutsbetroffen“ teilen. Dass die Lage sich in Brandenburg sogar verschärft hat und das Armutsrisiko steigt, sieht auch Franzi Löffler. Sie leitet das Büro „Kinder(ar)mut“ der AWO in Potsdam – und beobachtet mit Sorge die aktuellen Entwicklungen in von Armut betroffenen Familien bzw. den Familien, die neuerdings auf Hilfe von außen angewiesen sind.
Der Frust, die Ängste und die Schambehaftung mache unsere Gesellschaft langfristig krank, warnt Franzi Löffler. Eine große Herausforderung sei der Teufelskreis von Arbeitslosigkeit, weniger Geld, weniger Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Betroffene würden so an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Für Kinder ergebe sich automatisch eine große Chancenungerechtigkeit. Ein großes Problem laut Franzi Löffler: Die Bürokratisierung, die Familien oft in eine Bittstellerhaltung dränge. Im Podcast erklärt sie, welche Folgen Kosteneinsparungen haben können und warum sie sich für eine komplett kostenfreie Bildung einsetzt.
Die letzte Folge des MOZ-Podcasts gibt es hier zum Nachhören:
Alles rund um den Familienkompass sowie die Umfrage zum Mitmachen gibt es hier.