Etwa 36 Rennen mit rund 300 bis 400 Startern werden an jedem der vier Wettkampftage zwischen 9 und 20 Uhr ausgetragen. Am nächsten Sonnabend und Sonntag gehen neben Fahrern aus ganz Deutschland auch Sportler aus den Niederlanden, Norwegen und Tschechien auf die Bahn.  "Das ist schon ein Mammutprogramm. Weniger für die Fahrer, die kommen ja nur für ihr Rennen und sind danach wieder weg. Vielmehr für das Organisationsteam, die Rettungssanitäter und für das Kampfgericht", berichtet Dan Radtke.
Zu dem letztgenannten zählt der Geschäftsführer des FRC 90 auch selbst, übernimmt neben der Hauptorganisation auch die Moderation über die Hallenlautsprecher. Dabei erläutert  der WM-Dritte von 1986 im Mannschaftszeitfahren den wenigen Zuschauern auf der Tribüne die einzelnen Rennen. "Wir sind nur sechs Leute im Kampfgericht, das ist für zwei Teams zu wenig. Daher müssen wir alles alleine durchziehen und können nur wenige Pausen machen", erklärt Radtke, der am Dienstag seinen 56. Geburtstag feierte.
"Die Fahrer sollen lernen, wie sie sich taktisch auf der Bahn aufstellen können – und dies ist Aufgabe der Winterbahnrennen. Ein gutes Abschneiden steht dabei zwar nicht im Vordergrund, ist aber natürlich gut für die Motivation und die Moral", sagt Radtke und ergänzt: "Wir hatten im ersten Durchgang wenig Stürze, gute Rennen und eine faire Fahrweise. So kann es gerne am kommenden Wochenende weitergehen."
Einer der Teilnehmer ist Hannes Wilksch. Der 18-Jährige sicherte sich bei der Junioren-WM im Sommer in Frankfurt den Titel in der Mannschaftsverfolgung, nun steigt er für das Development Team Sunweb in den Sattel. "Ich hatte nach der langen Saison zuletzt eine längere Pause eingelegt und muss jetzt wieder in Form kommen. Die Winterbahnrennen sind dafür sehr gut geeignet, man trainiert hier unter Wettkampfbedingungen", berichtet Wilksch. Der Strausberger freut sich außerdem schon auf den Frankfurter Kreisel, der am 20./21. Dezember am selben Ort ausgetragen wird. "Im Nachwuchs war ich schon mehrmals dabei, aber jetzt kann ich das erste Mal bei der Elite mitfahren." Speziell darauf vorbereiten will er sich als Straßenfahrer aber nicht. "Ich gehe ein paar Tage vorher nochmal auf die Bahn. Ansonsten möchte ich Spaß haben und natürlich ein gutes Ergebnis herausfahren", sagt Hannes Wilksch.
Vorfreude auf den Kreisel
Ein gutes Ergebnis fuhr auch Elias Edbauer heraus, der sich beim 60-Runden-Punktefahren im Schlusssprint den Sieg sicherte. "Ich bin zufrieden, heute hat alles geklappt. Die Winterbahnrennen sind gut für das Grundlagentraining geeignet und einen Sieg nimmt man natürlich gerne mit", sagt der 19-Jährige, der aus Kaiserslautern in dieser Saison zum Track Team Brandenburg nach Cottbus wechselte. "Dort bin ich mit Maximilian Levy in der Trainingsgruppe, das passt sehr gut." Auch Edbauer schaut schon in Richtung Frankfurter Kreisel. "Ich hoffe, er passt in meinen Trainingsplan. Es wäre toll, zum ersten Mal dabei zu sein", sagt er voller Vorfreude.
Die Winterbahnrennen starten am Sonnabend und Sonntag jeweils um 9 Uhr in der Oderlandhalle, Stendaler Straße. Der Eintritt ist frei.