Ein Verkehrsunfall, der sich am Montagvormittag (22.5.) im polnischen Słubice, der Nachbarstadt von Frankfurt (Oder), ereignete, hat Auswirkungen auf den Grenzverkehr: Die Hauptzufahrt zum großen Basar ist gesperrt. Es haben sich Staus gebildet. Gegen 11 Uhr hatte sich auf der Ulica 1 Maja ein schwerer Unfall ereignet, bei dem es offenbar auch mindestens einen Schwerverletzten gegeben hat. Denn ein Rettungshubschrauber wurde angefordert, er landete gegen 11.45 Uhr in der Nähe des Unfallortes.
Die Besatzung eines Rettungswagens hatte die Erstversorgung des oder der Verletzten übernommen. Auch nach anderthalb Stunden nahm die Polizei den Unfall noch auf und befragte Zeugen. Beteiligt ist mindestens ein polnischer Pkw. Dessen Frontscheibe ist bei dem Unfall zerbrochen.
Ortskundige versuchten, den Stau zu umfahren
In dem Stau, der sich gebildet hatte und der anfangs bis fast zum Kulturhaus Smok reichte, steckten auch viele deutsche Tank- und Einkaufstouristen fest. Ortskundige versuchten, über den Parkplatz von Biedronka oder über die Aral-Tankstelle auf die Ulica Kościuszki auszuweichen. Auch dort kam es zwischenzeitlich zum Stau.
Die Polizei sperrte später die Ulica 1 Maja, man konnte im Kreisverkehr hinter der Stadtbrücke nicht mehr nach rechts abbiegen. Das hatte Folgen für den Grenzverkehr: Auf der Brücke und in der Slubicer Straße kam es zum Stop-and-go.
Fußgänger erleidet durch Zusammenstoß mit Auto Kopf- und Hirnverletzungen
Auf dem Słubicer Nachrichtenportal „Nasze Słubice PL“ spekulierten Menschen aus der Stadt darüber, dass es sich bei der verletzten Person um einen Fußgänger gehandelt haben soll. Das Auto soll demnach von links aus der Verbindungsstraße gekommen sein. Bevor es von der Ulica Kościuszki auf die Ulica 1 Maja geht, passieren Autos dort einen Fußgängerüberweg.
Gegen 14.30 Uhr bestätigte dann die Słubicer Sprecherin der Bezirkspolizei Agnieszka Kaczmarek dem Portal gegenüber, dass das Auto mit einem Fußgänger zusammengestoßen war, als dieser den Zebrastreifen überquert hatte. Dieser habe demnach schwere Verletzungen erlitten, darunter Kopf- und Hirnverletzungen. Er sei mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus in Zielona Góra gebracht worden. Näheres über den Zustand des Verletzten wisse man nicht, wird die Polizeisprecherin zitiert.
Erst seit knapp zwei Jahren gilt in Polen die Regelung, dass Fahrzeuge an Zebrastreifen bereits anhalten müssen, wenn ein Fußgänger offenkundig die Straße überqueren will – vorher konnten sie noch schnell fahren, solange der Fußgänger noch keinen Fuß auf die Fahrbahn gesetzt hatte. Die neue Regelung besagt außerdem, dass die Nutzung von Smartphones, Tablets und anderen Geräten beim Überqueren der Straße untersagt ist.
In Słubice gibt es über 100 Zebrastreifen. Vor der Änderung der Verkehrsregeln hatte es im Jahr 2019 in ganz Polen mehr als 2800 Unfälle mit Fußgängern auf Zebrastreifen gegeben, zum Teil erlitten sie schwere Verletzungen, es gab 190 Todesopfer.