"Es kommen regelmäßig Neue dazu, aber es könnten natürlich mehr sein", sagt Ausbildungsleiter Jörg Voll. Seit zehn Jahren ist der Lehrer bei der Wasserwacht. Eigentlich wollte er damals nur den Rettungsschwimmer-Nachweis machen, für seine jährlichen Klassenfahrten in den Spreewald, erinnert er sich. Er ist im Verein geblieben und für Danny Knispel auch der Beweis das man nicht jugendlich sein muss, um Rettungsschwimmer zu werden. "Bei uns sind auch Erwachsene gefragt", sagt er. Jörg Voll war bei seinem Rettungsschwimmerstart 47 Jahre alt.
Für die Wasserwacht geht es in den Sommermonaten, um die Absicherung des Badebetriebs am Helenesee, aber auch bei anderen Veranstaltungen sind die Fähigkeiten der Retter gefragt. "Wir sind beim Bunten Hering im Einsatz, ebenso wie jetzt beim Polizeiruf 110 wo eine Szene am Fluss gedreht wird", erklärt Danny Knispel.
Maximilian Sarkissow ist einer der Neuen. 14 Jahre alt ist der Schüler des Liebknecht-Gymnasiums. Körperlich sieht man ihm das jugendliche Alter jedoch nicht an. Eigentlich trainiert er bei den American Footballern der Red Cocks. Den Rettungsschwimmernachweis kann er gut bei Klassenfahrten gebrauchen, will aber auch im Sommer am Helenesee vielleicht mal Dienst machen, erzählt er. Vorher jedoch geht es erst einmal um Üben und Trainieren. "Das erste Mal war schon recht anstrengend, hat aber auch Spaß gemacht".
Arabische Sprache ist wertvoll
"Die Anforderungen sind anspruchsvoll, aber durchaus zu schaffen", sagt Danny Knispel, "wenn man nicht ganz unsportlich ist". 300 Meter schwimmen in Kleidung jedoch fordern auch erfahrene Rettungsschwimmer immer wieder mal heraus. Schließlich müssen sie alle zwei Jahre ihre Berechtigung wiederholen. Als erfolgreicher Zugang haben sich mittlerweile fünf geflüchtete Menschen entpuppt. "Die sind schon recht ehrgeizig", sagt Karin Biermann. Die ehemalige Lehrerin ist seit über 50 Jahren bei der Wasserwacht und hat sich der Ausbildung der Geflüchteten verschrieben. "Bis auf einen mussten alle erst mal schwimmen lernen", erzählt sie. Als sie das konnten, ging es mit der Rettungsschwimmerausbildung gleich weiter. "Am Strand der Helene sind sie sehr wertvoll", so Danny Knispel. Schließlich kommen viele der Badegäste mittlerweile auch aus arabischsprachigen Ländern und reagieren schon anders, wenn sie in ihrer Muttersprache angesprochen werden.
"Wer noch einsteigen will, kann das spätestens in der nächsten Woche noch tun", so Ausbildungsleiter Jörg Voll. Die Rettungsschwimmerprüfung in Silber soll dann im März abgelegt werden. Solange gilt es einmal die Woche zu trainieren.
Was können Rettungsschwimmer?
Die Frankfurter Wasserwacht gehört zur Ortsgruppe des DRK. Damit man als Rettungsschwimmer arbeiten kann, muss man das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen des DRK in Silber ablegen. Dazu gehören u. a. 400 Meter schwimmen in 15 Minuten, 150 Meter Brustschwimmen und 200 Meter schwimmen in Rückenlage mit Grätschwung ohne Armtätigkeit. Desweiteren muss man 25 Meter tauchen können. 50 Meter Transportschwimmen mit schieben oder ziehen in maximal anderthalb Minuten gehören ebenfalls zum erfolgreichen Abschluss. Inklusive ist bei der Ausbildung der Erste-Hilfe-Lehrgang. rmk