Das war der Hammer nach dem offiziellen Wiegen am Freitagabend in der Pneumant-Sporthalle von Fürstenwalde: Lokalmatador Denny Lehmann, der am Sonnabend zu seiner zweiten Titelverteidigung des Weltmeister-Gürtels des Global Boxing Council (GBC) im Mittelgewicht (72,5 kg) antreten wollte, sagt den Kampf ab. Sein ungarischer Gegner Istvan Zeller hatte 2,6 Kilogramm Übergewicht auf die Waage gebracht.
Die GBC forderte den Ungarn, der sich zuvor in Corona-Testung befand und danch etwa ssen und trinken musste, darauf hin auf, mindestens 1,2 kg innerhalb zwei Stunden abzunehmen und erneut an der Waage zu erscheinen. „Gleichfalls erklärte der Verband, dass Zeller auf Grund seines Übergewichts nicht mehr GBC-Weltmeister werden kann, egal wie der Kampf ausgeht“, erklärte Matchmaker Mario Pokowietz (Berlin).

Lehman lehnt GBC-Regelung ab

Während der Ungar mit Laufen auf dem Pneumant-Sportplatz um die Gewichtsreduzierung kämpfte, lehnte Lehmann die GBC-Übergewichtsregelung ab, bestand auf den 72,5 kg beim Gegner, sagte den Kampf ab und verließ die Halle. Zeller schaffte indes nach zwei Stunden nur 800 Gramm Gewichtsverlust. „Lehmann hätte nur anzutreten brauchen, dann wäre er Weltmeister geblieben“, sagt Pokowietz. Jetzt ist es der 32-Jährige nicht mehr, denn die GBC erklärte den WM-Titel im Mittelgewicht darauf hin für vacant.

Re-Match gegen Italiener Giuseppe Lauri vom Tisch

Damit ist für Lehmann (17 Siege, sechs Niederlagen, zwei Unentschieden) der den Titel im März 2019 in der Hangelsberger Müggelspreehalle erkämpfte und im September erstmals verteidigten auch das Re-Match gegen den italienischen K.-o.-Künstler Giuseppe Lauri vom Tisch, das am 24. April nächsten Jahres in Hangelsberg stattfinden sollte.

Nun noch elf Kämpfe in der Pneumant-Sporthalle

Bei der fünften Profi-Nacht der Ahuuu-Boxpromotion um Chef Ralf Riemer beim kleinen Jubiläum noch elf Kämpfe in der Pneumant-Sporthalle geben. Das wird für den 35-Jährigen aus Hangelsberg zugleich eine Premiere als Veranstalter in der Spreestadt sein, in der er früher als Amateur-Boxer begann. „Die Lehmann-Absage ist für mich und das ganze Team natürlich enttäuschend und ärgerlich“, sagt Riemer „Aber wir hoffen, dass alles reibungslos über die Bühne geht. Wir haben zusammen mit der Stadt Fürstenwalde ein umfangreiches Hygiene-Konzept aufgestellt. Bürgermeister Matthias Rudolph hat uns dabei viel unterstützt, auch bei den entsprechenden Genehmigungen durch das Gesundheitsamt der Landkreises Oder-Spree und das Ministerium in Potsdam“, erklärt Riemer. So herrsche in der Halle eine Maskenpflicht, ist der Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten und sind am Einlass (ab 17 Uhr) von den Besuchern die Kontaktdaten zu hinterlassen. „Zudem stellen wir reichlich Desinfektionsmöglichkeiten zur Verfügung“, sagt der Hangelsberger. Der erste Kampf soll genau um 18.03 Uhr steigen. „Davor eröffnet der Bürgermeister den Abend.“

Berliner Mike Jäde boxt um WM-Titel im Superweltergewicht

Den WM-Kampf in Fürstenwalde bestreitet Mike Jäde, dessen Team schon länger mit Riemer zusammenarbeitet. Er boxt um die GBC-WM im Superweltergewicht. Der 27-jährige Berliner, der all seine bisherigen 14 Profi-Kämpfe gewann, bestreitet den Hauptkampf gegen einen Ungarn Oszkar Fiko (33 Siege, 28 Niederlagen, 1 Remis). „Das ist der bisher schwerste Gegner seiner Boxkarriere. Mike kämpft erstmals um einen WM-Gürtel und erstmals über zwölf Runden“, erklärt Pokowietz. „Er musste fast zehn Kilo Gewicht machen. Seine Physis kann jedoch den Kampf trotzdem entscheiden – das heißt, wenn er genug Power mit in den Ring bringt, um den boxerisch mindestens gleichwertigen Ungarn zu kontrollieren.“

Um den GBC-Intercontinental-Titel im Schwergewicht boxen der Syrer Djuar El Scheich und der Kölner Hasan Kurnaz. Der in Berlin lebende Jamny Kumande, Ahuuu-Neuzugang aus der DR Kongo, trifft im Halbweltergewicht auf den Ukrainer Serhii Ksendzov. Kein leichter Kampf für in sieben Kämpfen ungeschlagenen Kumande . Dennoch: „Er ist Internationaler Deutscher Meister der GBA und für mich einer der gefährlichsten Halbschwergewichtler, der bislang seine boxerischen Karten noch nicht voll aufdecken musste“, erklärt Pokowietz.

Ronny Mittag boxt nach vier Jahren wieder in der Heimat

Und es gibt in Fürstenwalde auch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Ronny Mittag gibt nach vier Jahren sein Comeback in der Heimat. Der 32-Jährige (30/4/4) kämpft gegen den Ukrainier Taras Golovachenko. „Über Ronnys Auftritt freuen wir uns sehr“, sagt Ralf Riemer. „Überhaupt hat Matchmaker Mario Pokowietz wieder hochkarätige Kämpfe organisiert, die spannenden Sport versprechen. Wir hoffen auf viele Zuschauer.“