Die Aufregung des Morgens wandelt sich am Nachmittag in Vorfreude: „Seit Oktober bereite ich mich vor“, sagt Matthias Köhnke. Der 18-jährige Abiturient und Schüler von Alois Micheel an der Musikschule Oder-Spree tritt beim Neujahrskonzert des Kammerorchesters im Fürstenwalder Dom als Solist auf. Das Rondo aus den Klavierkonzerten in G-Dur von Joseph Haydn spielt er mit Bravour, wie Applaus von Publikum und Orchester verraten.
Bis in die Winterkirche hinein reichen die Stuhlreihen am Sonntagnachmittag; zahlreiche Fürstenwalder sind gekommen, um das neue Jahr mit Musik zu beginnen. Den Anfang machen zwei Stücke des finnischen Komponisten Jean Sibelius, dessen Spezialität „extrem farbige Sinfoniekonzerte“ waren, wie Dirigent Cornelius During erklärt. Für das Radio habe Sibelius das Gewohnte verlassen und für kleine Orchester komponiert.
Auch das Kammerorchester arbeitet monatelang auf sein bedeutendstes Konzert des Jahres hin. Diesmal waren die Vorbereitungen besonders herausfordernd: Seit September probt das Kammerorchester mit neuem Dirigenten. Cornelius During, Leiter des 1. Brandenburgischen Garde-Blasmusikkorps, übernahm den Taktstock, nachdem die bisherige musikalische Leiterin Felicitas Eickelberg im April vergangenen Jahres ihren Rücktritt erklärt hatte.
„Für ein Orchester ist der Wechsel der Person, auf die man sich am meisten verlassen können muss, eine große Sache“, sagt Konzertmeisterin und Vereinsvorsitzende Eileen Kühl. Mit During habe das Kammerorchester „einen Glücksgriff gemacht“.
Das für das Neujahrskonzert erarbeite Programm mit Mozarts 6. Sinfonie und der Filmmusik aus „Forrest Gump“ wird in Auszügen im Jahresverlauf am ein oder anderen Ort erneut erklingen. Das Frühlingskonzert im Altenpflegeheim „Katharina von Bora“ und die Sommerkonzerte vor den großen Ferien in Kirchen der Umgebung nennt Eileen Kühl als weitere Höhepunkte, bevor ab August wieder die Proben für das Neujahrskonzert 2020 beginnen.
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