Mit dem Projekt will der Heimatverein Ortsfremden Orientierung in den bewaldeten Bergen ermöglichen, sagte Heimatvereinschef Dirk Gnädig. Vom einst bestehenden Wegenetz in den Bergen sei kaum noch etwas erkennbar. In Absprache mit dem Förster habe der Verein deshalb das Vorhaben gestartet. Der Weg soll an einer Stelle auch den bestehenden Naturlehrpfad tangieren. Unter anderem dort seien auch Spuren des Bergbaus zu sehen, wie der Krater eines eingestürzten Schachts.
Schautafeln geplant
Langfristig sind auch Schautafeln geplant, die Wanderer über den Bergbau in Rauen informieren. "Sie zu entwerfen ist Winterarbeit", sagte Dirk Gnädig. Ohnehin ist das Vorhaben auf längere Zeit angelegt: 400 bis 500 Schilder müssen angebracht werden, schätzt der Vereinschef. Um die 500 Euro stellt der Verein dafür zur Verfügung. Für die Schautafeln wird mit Kosten von 300 bis 400 Euro pro Stück gerechnet.
Mehr als 50 Jahre lang wurde in den Rauener Bergen Braunkohle abgebaut, anders als heutzutage nicht im Tagebau. 1842 legten die Bergmänner dort die ersten Gruben an. Bis in 50 Meter Tiefe wurde Kohle abgebaut. Der Simon-Stollen mit 2430 Metern Länge war einer der bedeutendsten. Bis zu 150 Männer arbeiteten unter Tage und förderten bis zu 673 000 Kubikmeter Kohle pro Jahr. Zogen zunächst Pferde die Loren aus dem Bergbau, gab es ab 1910 eine Lokomobile. In den 1920-er Jahren stellte das letzte Bergwerk seinen Betrieb ein. Auf dem Rauener Anger erinnern heute Loren und eine Schautafel an den Bergbau.