„Besuch (aus der Höhe)“ und „Licht (in der Dunkelheit)“ hießen die zentralen Themen der Verkündigung im Musik-Gottesdienst zum Dritten Advent in der Stadtkirche Liebenwalde. Die Predigt von Superintendent Uwe Simon hatte den Lobgesang des hoch betagten Priesters Zacharias zum Thema, dem der Engel Gabriel bei dessen „Besuch aus der Höhe“ verkündet, dass seine ebenfalls betagte Frau Elisabeth ein Sohn geboren werde. In seinem Lobgesang ahnt Zacharias, dass dieser Sohn ein Fingerzeig auf etwas Größeres, auf den „Retter, auf das Licht, das von oben kommt“ sein wird.
Zuwendung statt Ausgrenzung
Zacharias wörtlich: „Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunklen sind…; es wird uns führen und leiten, dass wir den Weg des Friedens finden“. Die Menschen befänden sich zwar gerade „in der Hand eines kleinen Virus“, zog der Superintendent die biblische Botschaft in die Gegenwart, eine Situation aus der sich die Menschheit nicht allein befreien könne. Doch im Lobgesang sei auch schon die Geburt Jesu angelegt, der Frieden bringe und die Menschen heil mache. Dazu gehöre Aufmerksamkeit, Fürsorge, Zuwendung statt Ausgrenzung, Vergebung statt Vergeltung, Menschenwürde statt Menschenverachtung.
„Heilmittel ohne Nebenwirkungen“
Als andere „Heilmittel ohne Nebenwirkungen“ sieht Uwe Simon einen Brief, ein Telefonanruf, ein Lied, oder eine freundlich winkende Hand. Darin sieht der Superintendent „Lebensmittel, die ich wie täglich Brot brauche“. Dieser Glaube helfe den Menschen, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, der Wahrheit zu trauen und dafür einzutreten. Dieser Glaube sei „wie ein Licht in dunkler Nacht“, der helfe, das Leben als Geschenk zu begreifen und zu gestalten.
Kleines Ensemble spielt
Seit 26 Jahren findet am Dritten Advent in der Liebenwalder Stadtkirche eine Adventsmusik statt, seit dem Jahr 2000 wird sie von dem damals neu gegründeten Kirchenchor gestaltet, schreibt Kirchenmusikerin Ulrike Gartenschläger in einer Kurzinfo. Sie ist maßgeblich an der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes beteiligt. „In normalen Zeiten“ werde diese Adventsmusik von vielen hundert Menschen besucht und habe sich „zu einer festen Größe im Leben der Stadt“ entwickelt. Da seit November Chorproben und Konzerte nicht mehr gestattet seien, probten vier bis fünf Musiker aus den bestehende Liebenwalder Ensembles – unter entsprechenden Auflagen wie größerer Abstand, Raumgröße, Raumhöhe, Lüftungsanweisungen sowie zeitlicher Begrenzung.
Als Solisten spielten Astrid von Appen (Querflöte / Mitglied des Instrumentalkreises), Ulrike Gartenschläger (Orgel und Klavier). Als Solistin sang Susanne Schwarzlose (Mitglied des Chores in Liebenwalde). Mit der ursprünglich sizilianischen Volksweise „O du fröhliche“ endete der Musik-Gottesdienst.
Der nächste Gottesdienst in Liebenwalde beginnt am vierten Advent um 10.30 Uhr. Superintendent Simon erwartet bis zur Wochenmitte Vorschläge und Ideen, wie die Gottesdienste zu Weihnachten gefeiert werden.